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Seinen hoch verehrten Lehrern 30

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den Professoren der Kgl. Universität München

Herrn Geheimrat Dr. Iwan von Müller

und

Dr. Karl Weymann

zum Zeichen aufrichtigen Dankes

gewidmet

vom Verfasser.

203331

Einleitung.

Valerius Flaccus zählt zu den hervorragendsten Epikern der Flavischen Zeit und kann bei seiner geschraubten Sprache als der Repräsentant jener Periode bezeichnet werden; denn in der Freiheit der Wortstellung, in der Kühnheit der Figuren, kurz, in dem ganzen Schwunge poetischer Rhetorik hat er alle vorhergehenden römischen Dichter überflügelt und so im Schwulst des Ausdruckes gewissermassen den Gipfelpunkt erreicht.

Mag nun auch dieser Dichter bei seiner kühnen Sprache dem Verständnisse nicht geringe Schwierigkeiten bieten, so birgt sein Epos doch viele anziehende Punkte in sich. Daher haben sich schon zahlreiche, zum Teil hervorragende Gelehrte mit diesem Autor beschäftigt; sie suchten sowohl in Ausgaben als auch in einzelnen Abhandlungen die dunklen Stellen des Dichters aufzuhellen, den Text zu verbessern und die Sprache zu erforschen. Von den älteren seien nur genannt Heinsius1), Burmann), Wagner3) und Lemaire), deren Verdienst auch heute noch anzuerkennen ist.

Nachdem längere Zeit ein gewisser Stillstand in der Valerius-Forschung eingetreten war, hat im Jahre 1863 ein ausgezeichneter Gelehrter, Thilo, die, wie Schenkl5) bemerkt, lange vernachlässigten Argonautica der Vergessenheit entrissen. Er liess in Halle eine neue Ausgabe dieses Heldengedichtes erscheinen, in welcher er durch sorgfältige Vergleichung der

1) Argonautica, Amstelodami 1680.

2) Edit. cum notis integris Carronis, Laurenti Balbi etc. Leidae 1724. 9) Joh. Aug Wagner, cum commentario perpetuo, Gottingae 1805.

4) Edit. Parisiis 1824.

5) Sitzungsber. d. Akad. d. Wissensch. Wien 1871.

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