Man, Publii Virgilii Maronis mit Erläuterungen den Gymnasialzwecken und besonders der Beförderung Vorrede. Nachdem auch diese sechs Kinder der Virgilischen Muse in dieser ihrer Austattung sich gebürlich haben setzen und langen Druck gefallen lassen, werden sie nunmehr in Freiheit und unter die Augen der Lacedämonischen Väter gestellt. Denn dass diese ihnen in dieser Gestalt mancherlei werden zu sagen haben, wer dürfte dessen gewisser sein, als ich, der ich, cogitans, quam sit magnum, dare aliquid in manus hominum (Plin. Ep. 7,17) jedem einzelnen nicht nur Bestellungen an einander und Zurechtweisungen mitgegeben, sondern auch keine Gelegenheit ungenützt gelassen habe, Schwächen aufzudecken und Berichtigungen beizufügen? wer.... dürfte zu Belehrungen sich mehr Glück wünschen, als wer irgend des Lebens bessern Theil aufrecht zu erhalten strebt, um des herrlichen Claudian Worte zu verstehen (6 cons. Hon. praf. 11) Me quoque Musarum studium sub nocte silenti Artibus assuetis sollicitare solet. Dreierlei ist es aber, worüber ich mich meinerseits bis dahin, im Ganzen mich auf die frühere Vorrede beziehend, mit meinem Leser verständigen muss, damit er geneigt, ut aequum est, Cum mea compenset vitiis bona, und pluribus hisce (Si modo plura mihi bona sunt) inclinet. Ich meine zuerst die nicht kleine Zahl Druckfehler, welche keineswegs alle (wie leichtere Irrungen, falsche Accente, verfehlte Interpunction, irre oder unbeständige Schreibart) angegeben sind. Wie nun dergleichen einer auf den andern zu schieben pflegt, so gehören sie theils einem nicht zubest geschriebenen Manuscript an, das, schon seit 1832 fertig, nicht da ger, Herr Nauck der Vater starb, dessen einfacher, geradsinniger Rechtschaffenheit, warmer Theilnahme am Wohle der Wissenschaften und aufopfernder Mitwirkung für edlere Zwecke hier aus dem Bewustsein Vieler ehrend Gedenken geschehe, und der Besitztitel des Buchs Gegenstand erbschaftlicher Auseinandersetzungen ward, unterblieb der Druck bis zum April 1836, ward fortgesetzt bis Bogen 25, wieder unterbrochen bis August, wieder aufgenommen und fortgeführt bis Octo wieder gehemmt dann fortgesetzt bis Junius 1837, wo der Text mit seinen Erläuterungen fertig war. Inzwischen hatte die Buchhandlung auf meine Anfrage beim Beginne des Druckes des zwölften Buches einen Index über die Bemerkungen gewünscht und mir die sen aufgetragen. Er war zu stark geworden theils an sich, theils durch Einstreuung mehrer Bemerkungen. Es wurde Abkürzung gewünscht, der ich mich unterzog, aber darüber lebensgefährlich krank wurde, so dass ich erst im October an dieselbe gehen und mit dem November der Druck davon beginnen konnte. Ich habe bei dieser Ueberarbeitung des Index daher nicht nur manches einzelne Wort, sondern auch alle grammatischen Nachweisungen weggelassen und es fehTen daher alle diese Artikel als: Adjectivum, Adverbiom, die einzelnen Casus, die einzelnen Tempora und Modi, Participium, Partikeln, Copula, et, que, atque, poet. Constructionsweisen, Metrisches, Prosodisches, Virgil, Epitheta, Nomina u. s. w. Doch bin ich bemüht gewesen, so gut wie irgend möglich war, durch den Index das Zusammengehörige zusammenzustellen, das Wichtigere nicht zu übergehen und hie und da es an weitern Fingerzeugen nicht fehlen zu lassen. Während dieser Arbeit ist auch das Druckfehlerverzeichniss entstanden und bedauere ich für manches verdruckte Citat, wie für einiges bloss allgemein angegebene den rechten Ort jetzt nicht herstellen zu können. Was nun diesen zweiten Theil insbesondere betrifft, so ist das Wesentliche, wodurch er sich vom ersten unterscheidet die Rücksicht auf die treffliche Ausgabe des Herrn Director Wagner und die Benutzung seiner scharfsinnigen Erklärungen und theil weisen Textesberichtigungen. Wie aus dem früher Bemerkten klar ist, habe ich nur Nachholungsweise die Benutzung davon dem schon ausgearbeiteten Hefte anfügen können und glaube eben so wenig seine besseren Belehrungen meinen Lesern vorenthalten zu haben, als ich besorge, dass mir der Vorwurf gemacht werden könne, ihn, oder irgend einen, ausgeschrieben und ohne Namensnennung seines Eigenthums beraubt zu haben, oder fürchte, dass mir der feine Kenner unsers Dichters es übel deuten werde, wenn ich meine Ansichten bie und dort ganz unumwunden den seinigen gegenübergestellt habe. Von la Cerda babe ich ganz absichtlich keinen Gebranch gemacht, um mich durch seine Beispiele und Ausführungen nicht in den Eigenthümlichkeiten meiner Interpretationsweise stören und durch die aufgespeicherte, oft abspringende Gelehrsamkeit abführen zu lassen. Da sein Commentar ein wirklicher Schatz für alterthümliche Gelehrsamkeit ist, so wäre wohl zu wünschen, dass mit Ausscheidung des vielen Ungehörigen, jetzt Entbehrlichen, selbst Falschen and Geschmacklosen ein Auszug aus demselben oder eine Ueberarbeitung zu Stande käme, welche den gc. diegenen Kern in einer Zeit aussonderte, die über ihre vielen neuen Bücher nicht versäumen sollte, das gediegene aus den ältern aufzubewahren. Ich wäre selbst zu einer solchen Arbeit nicht abgeneigt, und durch die längere Beschäftigung mit dem Dichter auch vielleicht geeignet sie durchzuführen, wenn ein Verleger sich dazu bereit fände, aber herumzufragen hat Niemand weniger Geschick als ich. Ueber das weiter hier Geleistete mag ich nicht umständlicher sein, habe auch davon schon gesprochen. Dass ich die sechs ersten Bücher unter der Ueberschrift: der Held, wie die sechs letzten unter der: die Waffen, in Beziehung auf das berühmte Arma virumque zusammengefasst habe, dass ich den einzelnen Büchern nach Weise des Homer kurze Ueberschriften gegeben habe, wird hoffentlich nicht getadelt werden und beruht auf meiner Ueberzeugung von der innern Einheit und der bedachten, sinnreichen Anlage dieses Epos, und davon, dass sich die sechs ersten Bücher von den sechs letzten durch eine be |