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Vorwort.

Um den Schüler in seinem Gymnasialcursus so weit in die Kenntniss und das Verständniss des classischen Altertums einzuführen, dass er in diesem einen wesentlichen Factor der gesammten geistigen Entwickelung des Menschengeschlechtes der folgenden Zeiten erkenne, und ihn für die Wahrheiten und Schönheiten der antiken Wissenschaft und Kunst zu begeistern, genügt es für ihn nicht, durch Erlernung und geläufige Uebung der alten Sprachen formal gebildet und geschult zu werden; nur durch Vorführung grösserer Partieen aus den zur Schulbildung bestimmten Werken der Alten wird die studirende Jugend den Weg finden, in den Geist des Altertums einzudringen, und in ihm das erkennen lernen, was er für Wissenschaft und Kunst, für die gesammte Culturentwickelung der späteren Jahrhunderte geworden ist. Eine solche umfänglichere Lectüre bei der nun einmal nicht mehr abzuweisenden Vielfältigkeit und Ausdehnung der Unterrichtsgegenstände des Gymnasiums zu erleichtern, ohne der Bequemlichkeit und Oberflächlichkeit Vorschub zu leisten, wird sich die Schulausgabe eines Classikers in erster Linie zur Aufgabe machen müssen. Ich habe daher in den Anmerkungen den Standpunkt des Schülers festzuhalten und alles das bei Seite zu lassen gesucht, was einerseits über den Schulgrad, auf welchem Vergil gelesen wird, hinausgeht, andererseits die Selbstthätigkeit des Schülers bei der Präparation und Repetition nicht wirklich fördert oder dem lebendigen Unterricht vorgreifen könnte. Denn diesem fällt, auch wenn der Schüler einen erläuterten Text zu seiner Vorbereitung benützt, doch immer die Hauptaufgabe zu. Nur wird er, eine richtige Benutzung einer solchen Schulausgabe vorausgesetzt, nicht nöthig haben, auf Kosten eines raschern Fortschreitens in der Lectüre sich bei Dingen aufzuhalten, die der Schüler als klar schon mit in die Schule bringen kann.

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