Page images
PDF
EPUB

Emerson, Spiritual Laws. Human character does evermore publish itself. It will not be concealed. (Man kann ihn nicht verbergen, es ist unmöglich ihn zu verbergen.)

Meredith, Beauchamp's Career I, 192. Nothing will take him from that canvassing. Nichts vermag ihn von diesem stimmenwerben abzubringen.

Hierzu gehört auch wohl die redensart this will do "das genügt".

b) Weil die verwirklichung der idealität im wesen, dem charakter, der beschaffenheit des subjekts liegt, erfolgt sie häufig, gewöhnlich regelmässig (deutsch ="pflegen" oder einfaches praes. Vgl. Krüger a. a. o. § 470).

Chaucer, Cant. Tal. Monkes Prol. 71. This maketh that our wives wol assaye Religious folk for they mown better paye of Venus payements than mowen we.

Shakespeare, Rich. III. III, 1, 126. My Lord of York will still be cross in talk.

Bacon, Essays XXXIX, 163. There be monks in Russia for penance, that will sit a whole night in a vessel of water till they be engaged with hard ice.

Keats (brief). Nothing startles me beyond the moment, the setting sun will always set me to rights.

Meredith, Conquerors 54. Victor Radnor has the eldest [wine] in the kingdom. But he will always have the best of everything. (Er hat immer das beste vor allen.)

Es wäre auch ein gebrauch von will zu erreichen, nämlich der zum ausdrucke einer schüchternen behauptung, einer bescheidenen ausdrucksweise dienende. Will steht hier um etwas auszudrücken, über dessen verwirklichung oder wahrheit erst die zukunft entscheiden soll. So steht auch im Deutschen das futurum mit "werden" gelegentlich, z. b. in der redensart: "Das wird wohl sein" (wofür auch "soll" gebraucht werden kann). Vgl. Lessing, Juden I, 1. "Ich werde Martin Krumm heifsen und werde hier wohlbestellter vogt sein" und Schiller, Tell III, 3: "Es wird was anderes wohl bedeutet haben". (Zitiert nach O. Erdmann, Grundzüge der deutschen Syntax I, 99.)

Im Englischen finden sich bei Chaucer mehrere beispiele dieses gebrauches. (Cf. Graef, Das Futurum etc.) Cant. Tales

Chanon Yemannes Tale 439. As his book Senior wol bere witness (auch in der ersten person mit shall, z. b. Sompnoures Tale 510: "Madam" quod he, "I wis I shall not lye - ich werde doch nicht lügen; es handelt sich um etwas vorher gesagtes).

Ähnlich bei Bacon, Essays XXXI, 135. Do they not think that they (andere) will have their own ends and be truer to themselves than to them? Glauben sie nicht, dafs diese leute (die sie gebrauchen) wohl ihre eigenen ziele haben und sich treuer sind als ihnen?

Dieser gebrauch hat sich, wie es scheint, nur im Schottischen erhalten.

Ein beispiel wird zitiert bei Walter Scott, Guy Mannering Ch. I. You'll not be of this country, friend? Du bist wohl nicht aus diesem lande? (zitiert bei Fiedler & Sachs II, 87).

Head in seinem buche über shall und will (a. a. o. p. 10) bezeugt den gebrauch für das Schottische. Man sagt That will be my book deutsch "das wird wohl mein buch sein”.

=

Graef (a.a. o.) führt einige beispiele aus einem romane von William Black an, die offenbar die schottische volkssprache charakerisieren sollen.

A Princess of Thule I, 133. It was Mr. Mackenzie will ask if ye will tek a glass of whisky, sir, and a bit o' bread and cheese.

Ds. 136, wo von einem see die rede ist, der Loch of the Town heifst. But where is the town? It was many hundred years ago, there will be numbers of people in this place ... And what was it will drive away the people and leave the land.

Ds. 149. "And it was Allan M'Gillivray of Styernoway", Duncan was saying, "will go to Glasgow with John, and they went through to Coinan Channel" und auch a. a. o.

Logisch erscheint dieser gebrauch unerklärlich, da es sich um vergangene dinge handelt. Aber wie der mensch, dessen äufserung sie ist, ist auch die sprache nicht immer und nicht in erster linie logisch. Psychologisch erklärt sich diese ausdrucksweise, soweit die praesens-form in betracht kommt, aus

der lebhaftigkeit des erzählens, das will aber aus der bescheidenheit und schüchternheit des volkes. Der sprechende schiebt gleichsam dem hörer die entscheidung über das eintreffen, die wahrheit seiner behauptung zu.

Kap. III. Shall und will im imperf. in unabhängigem Gebrauch.

§ 1. Allgemeine bemerkungen.

Der gebrauch von shall und will wird im imperf. dadurch noch verwickelter und schwieriger, dafs zu der frage nach der auswahl der beiden hilfszeitwörter für die grammatischen personen, zu dem nebeneinander von modaler und temporaler bedeutung und den übergängen zwischen beiden noch ein drittes element hinzukommt, das der irrealität. Ein sollen, wollen oder bevorstehen in der vergangenheit kann entweder schlechthin als behauptung aufgefafst werden oder den nebensinn haben, dafs dies vergangene sollen, wollen oder bevorstehen nicht verwirklicht worden, dafs es auf der stufe des geforderten, beabsichtigten, bevorstehenden stehen geblieben ist oder auch als blofser gedanke, vorstellung, annahme stehen bleiben sollte. Für das eigentliche temporale imperf. futuri, welches eine zukunft in der vergangenheit oder vom standpunkte der vergangenheit ausdrückt, ist dieser nebensinn der irrealität, der nichtverwirklichung in der gegenwart oder des blofs gedachten eigentlich das natürliche, und so hat z. b. das Deutsche für das imperf. fut. auch nur eine konjunktivische, die irrealität ausdrückende bildung. Und auch in den romanischen sprachen ist die bildung mit habebam, obgleich ihrem ursprunge nach indikativisch, zum gröfsten teile aus der aussagen weise der wirklichkeit in die der irrealität, der möglichkeit oder des gedachten übergetreten. Das Spanische hat ja auch noch eine besondere form für den konjunktiv des sog. konditionalis.

Die englische bildung ist ihrer form nach indikativisch, behauptend. Es wird zu untersuchen sein, wie ihre bedeutung sich entwickelt hat und zwar nach der modalen wie nach der temporalen seite hin, zunächst in unabhängigem gebrauche. Es ergeben sich hiernach vier unterabteilungen. Should und would können gebraucht werden:

I. behauptend und zwar A) modal in der bedeutung des "sollens" und "wollens" und den davon abgeleiteten bedeutungen; B) temporal als imperfecta futuri im eigentlichen sinne;

II. mit der nebenbedeutung der irrealität und wiederum A) modal zum ausdrucke eines nicht- verwirklichten, blofs gedachten "sollens" oder "wollens" und ähnlicher bedeutungen; B) temporal als sog. "konditional" in hauptsätzen.

I. A. § 2. Der indikativisch-modale gebrauch von should.

1. In der älteren sprache ist der indikativisch-modale gebrauch von should noch recht häufig, wie im Deutschen der von "sollte". (Es sollte anders kommen; ich sollte sie nie wiedersehen; auch er sollte sie gesehen haben.)

a) schulde + inf., um eine schicksals bestimmung in der vergangenheit auszudrücken (vgl. auch das lat. umschreibende futurum amaturus oder amandus erat), steht bei Chaucer.

Cant. Tal. Nonne Preestes Tale 322. That day that Ector schulde lose his lif, Sche dremed on the same night byforn, How that the lif of Ector schulde be lorn.

Ds. Persones Tale (Ausg. von Tyrwhitt p. 856). Here against sufferde Crist ful paciently, and taught us pacience, whan he bare upon his blisful schulder the croys upon which he schulde suffre dispitous death.

Dieser gebrauch ist schon zu Shakespeares zeit fast abgestorben. Doch finden sich noch einzelne beispiele.

Shakespeare, Meas. for M. I, 2, 182. This day my sister should the cloister enter. An diesem tage sollte meine schwester ins kloster eintreten.

Winter's Tale IV, 4, 795. About his son that should have married a shepherd's daughter (= was to have m.) Vgl. Abbot, a. a. o. § 324, der noch ein beispiel aus North's Plutarch anführt.

B) should bezeichnet etwas häufig geschehenes. Heute würde da would stehen. Doch sah eben die ältere auffassung da eine bestimmung des schicksals, wo die neuere den willen, die neigung, tendenz oder das wesen des subjekts als motiv

betrachtet. Es ist derselbe wechsel der anschauung, der auch sonst den ausdruck des "wollens" an stelle des ausdrucks des "sollens" hat treten lassen (vgl. s. 15 o.).

Bei Chaucer findet sich dieses should der wiederholung in allen personen.

Cant. T. Manciples Tale 30. And contrefite the speche of any man He coulde when he schulde tell a tale.

Troilus V, 262 (nach Graef a. a. o). Another tyme he scholde mightily Comforte hymself and seine it was folie.

Im Neuenglischen der älteren periode scheint dies should nur in der ersten person vorzukommen.

Bei Shakespeare findet sich nur ein beispiel.

2 Henry VI. III, 1, 125. Pity was all the fault that was in me, For I should melt at an offender's tears, And lowly words were ransom for their faults. (Ich schmolz bei eines missetäters tränen.)

Sehr häufig ist dieses should bei Bunyan, wohl weil bei diesem schriftsteller das gefühl höherer bestimmung besonders lebendig war.

Grace Abounding. Further in these days I should find my heart to shut itself up against the Lord.

Ds. And sometimes also the tempter would make me believe I had consented to it, then should I be as tortured upon the rack for whole days together. Hier haben wir would in der dritten und should in der ersten person für das imperf. der wiederholung.

Und so sehr häufig sowohl in dieser schrift als in Pilgrim's Progress.

Die sprache scheint hier den versuch gemacht zu haben, für den ausdruck des imperf. iterativum den wechsel von should und would durchzuführen, ihn dann aber ganz zu gunsten von would aufgegeben zu haben. Allerdings scheint der gebrauch fast auf Bunyan beschränkt zu sein.

7) should bezeichnet auch etwas als von einem anderen gesagt, behauptet, also als die ansicht oder gemeldete forderung, dafs etwas geschehen sei.

Shakespeare, As you like it III, 2, 182: But didst thou hear without wondering how thy name should be hanged and carved upon these trees (= was said to be).

« PreviousContinue »