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freimüthige und definitive Explication auf dem Con greß haben? Dann könnten wir auch unsern Freunden beistehen, könnten den Geist des Englischen Cabinets fennen lernen, welches, wenn der Krieg drohen wird, ohne Zweifel als Bedingung der Unterstügungen, die es uns zu bewilligen vermag, Algier von und fordern dürfte. Die Englische Nation wird immer mißtrauisch gegen die Vergrößerung unserer Macht feyn, und spát oder früh einen Vorwand ergreifen, um ihr das Gegengewicht zu halten.

Sollten wir denn nicht auch Europa drohen können; wir haben für uns das Herz der Völker. Belgien, die Schweiz, Polen, einen Theil Preußens, die freie Schiffahrt, um Truppentransporte zu vers senden und nüßliche Diversionen zu machen, wodurch unsere Feinde genöthigt waren, ihre Küsten zu bewas chen; wir könnten Kaper ausrüsten, mit der Pforte eine Allianz machen, die sie aus Deconomie und aus Haß annehmen würde; aus Deconomie, weil die Türken die Subsidien nicht bezahlt haben, die ihnen die Russen auferlegten, aus Haß, weil sie besiegt 1) Wir führen Folgendes an, um zu zeigen, wie weit einige Franzosen sich von ihrer Einbildungss kraft treiben lassen.de

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A. d. H.

wurden; wenn wir einen: talent und kraftvollen Mann nach Persien schickten, der es übernahme, den Schach zu eben einer solchen Allianz zu vermögen, und eine beträchtliche Armee aufzustellen, wodurch Rußland beschäftigt würde.

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Würden wir nicht mächtig seyn, wenn wir un= fere innern Streitigkeiten durch die Weisheit einer Regierung beschwichtigten, die als Princip sich das Glück der Massen, die individuelle Sicherheit und die wirkliche Freiheit für Alle als Ziel vorsteckte ? und könnten wir nicht durch die freimüthige Mitwirkung Englands die übrige Welt mit Vortheil bekämpfen ? Wären wir nicht auch ohne diese Macht, wenn ihre politische Furcht sie abgeneigt macht, sie uns anges beihen zu lassen, oder wenn das, was sie verlangt, unsern Ideen entgegenstrebt, nicht auch noch stark ges nug, ihr Widerstand zu leisten? Warum sollten wir also den Krieg fürchten? Warum das Nichtinterventions= System, welches zu behaupten uns mit jedem Tage schwieriger wird, weil es den. Interessen Frankreichs entgegen ist, und die Ereignisse bereits es uns zu einer gebieterischen Pflicht machen, anders zu verfahren? Man muß es sich nicht verhehlen, es ist der Krieg der Völker gegen die Könige, und dieser blutige

Kampf kann nur mit der Vernichtung ihrer Macht oder der Vernichtung der Freiheit enden.

Werden denn, die uns regieren, unsere Freunde zu Boden werfen lassen? Werden sie sie zerschmettern lassen, ohne ihnen eine hülfreiche Hand zu reis chen? Werden sie unsern König vermögen, sich dem Princip der Gegner anzuschließen, damit alles mit ihrem System vereinbar werde ?

Unsere Meinung geht dahin, daß unsere, Waf fenbrüder unterstüßt, daß wir eine völlig liberale Monarchie, alle unserer Revolution innewohnende Freiheiten, daß wir (aber spåter, wenn wir aus dem Kampf hervorgetreten feyn werden, zu welchem die Ereignisse, uns hinreißen), Gefeße in Uebereinstimmung mit unserer socialen Lage haben müssen...........

Um zu diesem Resultat zu gelangen, um den Thron zu befestigen, um des Glückes und der Ruhe zu genießen, die wir mit so vielen Opfern bezahlt haben werden, müssen wir uns vereinigen.

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3. Die erste Unternehmung gegen Belideah im Juli 2) hatte den Muth und die Hoffnung der Cas baïts wieder belebt; die zahlreichen Horden derselben hatten jedoch vergeblich versucht, sich dem Rückzug der Französischen Truppen zu widersehen. Sie um fchwarmten beständig unsere Vorposten, und alle Soldaten, welche fo unvorsichtig waren, sich vereini felt zu zeigen, wurden niedergehauen. Man war ges nöthigt, an der Muster Landwirthschaft beständig ein Bataillon als Wache zu halten, und konnte nicht mit Sicherheit die ländlichen Arbeiten betreiben, wo mit daselbst Versuche gemacht werden. Hinter diesen Stammen befand sich der Bey von Littery, welcher, nachdem er von dem General en Chef installirt wors

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1) Aus dem Spectateur militaire.

2) Sie wurde unter Anführung des Marschall Bours

mont felbft unternommen, und er zurückgeschlagen.

den war, die Fahne der Empórung erhob, eine un verschämte Proclamation erließ, alle Unzufriedene um

sich her versammelte, und den - Haß aufregte, welchen religiófer Fanatismus und der Geist der Unabhängig. keit bereits gegen die Franzosen angefacht hatten.

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Ein solcher Zustand der Dinge durfte nicht låne ger obwalten. General Clauzel feste den Bey von Tittery ab, und ernannte einen Mauren aus einer Algierischen Familie an feiner Stelle. Zugleich beschloß er, über Belideah nach Medeah zu ziehen, und den alten Bey abzusehen; die erstere dieser Städte war feine Residenz. Um dieß Vorhaben auszuführen, ers richtete er ein Expeditionocorps aus dreizehn außers wählten Bataillonen, von denen jedes zu 540 Mann von einem der Regimenter des Heeres gestellt worden war. Zu diesem fügte er die Africanischen Jåger, ein Detaschement von dem Bataillon der Zouaves, fech's Stück - Feld - Urtillerie, fachs - Berg - Haubigen und grei Compagnieen Ingenieurs, zusammen hundert Mann. Aus diesen Truppen formirte er brei Brigas ben von vier Bataillonen, unter Befehl der Generale Achard, Mund d'Uzer und Hurel. Die Bewachung des Gepäcks würde dem Bataillon vom 21. und dem Detaschement der Zouaves anvertraut. Die Urtillerie

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