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Riesen bastehen, ihre Macht selbst beschränken, und daß alle Völker Handel, Frieden und Freundschaft mit den Nordamericanischen Freistaaten suchen md

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Möge jedes Volk für seinen eigenen Bedarf manufacturiren; was es wolle, und jeder frembe Markt den Nordamericanern das Mangelnde zum Verkauf anbieten! Je weniger Verbindung mit Europa in Freundschaft und Feindschaft, je besser sei es für America. America wird in den kommenden Beits altern einmal ein sehr mächtiges Volk werden, bann gebe uns aber Gott die Weisheit, unsere Macht zu mäßigen. Im Blute jedes Americanischen Bürgers trifft man den Mörtel der Union, daher dürfte diese auf einer sehr festen Base stehen."...

XIV. Weisheit der Vorwelt. „Gefeße und die Verwaltung in einem Bolke müssen hinter den Fortschritten des menschlichen Geistes nicht zurückbleiben. Wie dieser sich mehr entwickelt, erleuchtet, oder neue Entdeckungen macht, wie sich neue Wahrheiten entfalten, auch nach den Umständen, Sitten und Meinungen sich ändern, muß auch der Geist der Verwaltung mit der Zeit vorwärts gehen. Man kann den Erwachsenen nicht in das Gewand eines Knaben kleiden und kein civilisirtes. Volk nach Bars

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baren - Weise beherrschen. · Das' wollten" aber einige Machthaber in Europa, und diese Verkehrtheit hat daselbst viel Blutvergießen veranlaßt, weil sie statt den Veränderten Umständen Folge zu geben, an alten Mißbrauchen hingen, hinter einem veralteten Her kommen ihre Vorurtheile verschanzten, und ́ihre Un terthanen nöthigten, durch Blut und Gewaltthaten rasche und gefährliche Neuerungen durchzusehen, wel›che, wenn man sie ruhig mit den Weiseren im Volke berathen hätte, sich in heilsamer Form allmålig eingebürgert haben würden. America. darf solchem Mufter nicht folgen, denn jede Nation weiß sehr gut, was ihren Zwecken dienlich ist, und versteht ihre An gelegenheiten zu ordnen.“ *).

XV. Banken.,,Gewiffe große Bankprivile= gien sind gefährlicher, als stehende Heere. Das Sys stem, Schulden zu machen und die Nachwelt folche bezahlen zu lassen, durch einen zur Tilligung aus hohen Auflagen gebildeten Fonde, ist bloß ein sehr hoher Grad des Schwindelns."

In den vier Bänden gesammelter Schriften und

1) Dieß scheint vernünftiger, als die Grille von der Mündigkeit: der Völker.

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Briefe des verstorbenen Präsidenten trifft man noch viele andere gediegene Bemerkungen über Begeben. t heiten, welche er, theils selbst leitete, oder auch in seiner amtlichen Stellung beobachten konnte. Man tieset darin sein Urtheil über die Persönlichkeit und über die Geschäftsführung vieler bérühmten Zeitges nossen. Seine fire Idee war eine Mitterthümlichkeit und ein Enthusiaemus für die Freiheit und Glücki féligkeit des menschlichen Geschlechts, die er möglichst reit zu treiben wünscht um auf der Erde wohl,

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Kein anderer Americanischer Staatsmann begriff fo hell, als er, das wahre Interesse seines Vaterlandes durch Frieden und Freiheit, und bewies mehr rechtschaffe nen Muth, um seine Lieblingsideen ins wirkliche Leken einzuführen. Er stellte die Idee einer vollkommenen Volksfreiheit als Präsident wieder her, und wurde dadurch der Gegenstand: der höchsten Verehrung unter seinen Mitbürgern, war deren größter Wohlthå, ter in unserm Jahrhundert, und selbst im achtzehn. ten übertraf er noch Washington wenigstens in Vers waltungskenntnissen.

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Carl X. und die Freistätte Holyrood.

3um zweitenmal nimmt Holyrood in seinen als ten traurigen Mauern einen gestürzten Fürsten auf, der schon einmal schmachvolle Immunitåten gefordert, und sie vielleicht noch einmal in Anspruch nehmen muß. Denn, weit verschieben vom neuen König der Franzosen, verwaltete er sein Privatvermögen ebenso schlecht, wie das seiner Unterthanen. Ohne Zweifel

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wird es denen unserer Leser, die nur oherflächlich von den Rechten dieses so sonderbar privilegirten Ortes haben sprechen hören, nicht unangenehm seyn, etwas Ausführlicheres darüber zu vernehmen. Dieser Drt ist einer genauern Kenntniß nicht unwerth..

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Um bas alte verfallene Schloß hat sich seit der Flucht Jacob I. aus England eine Colonie zah lungsunfähiger Schuldner niedergelassen, die von den Landesgesehen gegen ihre Gläubiger: geschüßt were den. Der Umfang bieses Asyls, in dessen Mitte das Schloß steht, beträgt vier Engl. Meilen im Umkreis: Die Mauern, die diek Asyl umgeben, heißen termini sanctorum (die Grenzen der Heili

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gen). Eine wunderbare Verbrehung der Gefeße und menschlicher Rede. Sacrirte Uebelthåter werden Heis lige, sobald die Religion fie mit ihrem Schilde bes bedt. Ehemals fand auch der Mörder, der Stra= Benräuber einen Zufluchtsort in dieser privilegirten Freistätte. Die: Civilisation hat dieß barbarische Recht beschränkt, und jezt hat nur noch der Schuldner Anspruch auf diese geheiligte Immunitắt, und dieß lettere besteht noch in voller Wirksamkeit. Noch bis auf den heutigen Tag hat die Regierung Keinem ein Hinderniß in den Weg gelegt, der dieß geltend mas chen wollte. Vor den Mauern dieser, keinem Gesetz unterworfenen Republik müssen die Gerichtsdiener und ihre Gehülfen auf all ihre Macht Verzicht leisten.

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Holyrood bildet mit feinen Pertinenzien eine Art Königreich, oder Fürstenthum, das sich nach eigenen Gefehen regiert. Zu diesem Königreich gehört ein Theil Häuser in einer der Vorstädte von Edinburg; ein Wald, Ebenen, die schöne Domaine Sainte- Unna, schattenreiche Hügel, von dessen Gipfel : herab man bie reizendsten Aussichten hat, schön bebaute Gärten, bichte Schlaggehölje, die crags von Salisbury, die berühmt find wegen ihrer pittoresken, schattigen

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