τριμερής oder τριμελής die richtige Namensform und ob demnach in cap. 4 oder in cap. 8 ein Fehler anzunehmen ist (in letzterem dann ein doppelter). Der ersteren Ansicht war Xylander, der in cap. 4 Toons, der letzteren Burette, der in cap. 8 Touε und Tousλous schrieb. Meines Erachtens ist rouskýs das Richtige, denn nur hierauf passt die Erklärung Plutarchs καλεῖσθαι δὲ τριμ. τὸν νόμον τοῦτον διὰ τὴν μεταβολήν. Τριμερής konnte ein jeder róuos heissen, der wie dieser aus drei Theilen bestand; die Verschiedenheit der drei Tonarten dagegen wird nur durch den anderen Namen richtig bezeichnet. Ob Sakadas endlich auch eine Dichtung verfasste, deren Stoff der Heldensage angehörte, erscheint mir höchst zweifelhaft. Diese Meinung stützt sich auf Ath. XIII p. 610 C, wo der Kyniker den Grammatiker mit folgenden Worten verhöhnt: καὶ ἐὰν μέν τίς σου πύθηται τίνες ἦσαν οἱ εἰς τὸν διύριον ἵππον ἐγκατακλεισθέντες, ἑνὸς καὶ δευτέρου ἴσως ἐρεῖς ὄνομα· καὶ οὐδὲ ταῦτ' ἐκ τῶν Στησιχόρου, σχολῇ γάρ, ἀλλ' ἐκ τῆς σακάτου Αργείου Ιλίου πέρσιδος· οὗτος γὰρ παμπόλλους τινὰς κατέλεξεν. Zu der Lesart der Handschrift oaxárov sind zwei Verbesserungsvorschläge gemacht worden, der von Casaubonus Laxáda tov und der von K. Fr. Hermann 1 'Αγία του. Nun lässt sich freilich nicht leugnen, dass den Buchstabenzügen THCCAKATOY näher liegt THCCAKA-. AATOY als THCAFLATOY: aber als eine sehr gewaltsame Aenderung kann auch letzteres nicht bezeichnet werden. Und inhaltlich würde der Vermuthung Hermanns jedenfalls der Vorzug gebühren. Nichts deutet darauf, dass die Alexandriner auch nur eine Zeile vom alten Auleten gekannt oder dass sie vom Inhalt seiner Gesänge eine so detaillirte Vorstellung gehabt hätten. Von der Abfassung derselben ist uns nur durch das unschätzbare auf voralexandrinische Angaben zurückgehende Büchlein von der Musik eine Kunde erhalten. Und was wir hierüber und von Sakadas men. Vgl. Pollux IV 65 σφάλλονται δὲ οἱ καὶ ἀπόθετον προστιθέντες αὐτῷ (dem Terpandros) καὶ σχοινίωνα· οὗτοι γὰρ αὐλητικοί. 1 Cäsar de carm. Graec. eleg. origine et notione S. 54. Für die unattische Genitivform vgl. z. B. Baywa bei Ael. var.-hist. III 23. G. Sauppe zu Xen. Cyrop. V 2, 14. 2 Dasselbe gilt von den übrigen Meistern der zweiten zarάoraois, sowie von Klonas. Den Vermuthungen Bergks, die Verse in der theognideischen Sammlung 993 ff. seien von Polymnestos, und Sakadas werde in ihnen angeredet, vermag ich nicht zuzustimmen. überhaupt wissen, stimmt schlecht zur Vorstellung von einer Dichtung epischen Charakters, in welcher eine lange Reihe der im hölzernen Pferd befindlichen Helden aufgezählt war 1. Sakadas erscheint uns vorwiegend als Componist und Virtuose, nur nebenbei und in enger Verbindung damit als Dichter. Dagegen würde alles Auffallende schwinden, wenn wir den Namen Agias herstellen. Wir kennen Agias als Verfasser von 'Aoyoluxά 2: die Vermuthung K. Müllers, dass er, ebenso wie Derkylos 3, ein Argiver war, ist demnach höchst wahrscheinlich. Das Werk wird von Athenäos citirt (III p. 86 F). Von der Einnahme von Ilios muss (wegen der Atriden und Diomedes) ausführlich darin die Rede gewesen sein: der Tag der Einnahme war angegeben (fr. 2), das Bildniss des Zeus coxɛłos, bei welchem Priamos getödtet ward, beschrieben (fr. 3). Unter diesen Umständen erscheint mir die Vermuthung O. Jahns (Ztschr. f. d. Alterthumsw. 1841 S. 164), 'Tiov négos sei Bezeichnung eines Theiles der Aoyoλxá, äusserst ansprechend. Die Erscheinung, dass ein Prosawerk seinen Titel von der epischen Dichtung desselben Inhalts erhält, wiederholt sich bei den prosaischen Νόστοι 4. Greifswald. E. Hiller. 1 Man müsste an eine Dichtung in der Weise des Stesichoros denken. Dass in der alten Zeit eine Elegie jenen Titel geführt hätte, wie Ulrici meint (Gesch. der hellen. Dichtkunst II S. 433), wäre unerhört. Die Aufzählung von Namen würde in dem Partheneion Alkmans (Rhein. Mus. n. F. XXV S. 182 f.) eine Analogie haben. 2 Müller fragm. hist. Gr. IV S. 292. 670. 3 Vgl. Müller S. 386. • Welcker der ep. Cyclus I S. 256. Zur lateinischen Anthologie. I. Inedit a. Der codex Parisinus lat. 4629 saec. X hat zu Schluss nach einigen christlichen Epitaphien folgendes, wie ich denke, unedirte Gedicht (es ist in fortlaufender Schrift geschrieben; nur die Anfänge der Hexameter sind durch grosse Buchstaben kenntlich gemacht): Lucifer ut nitidos producit in aethera uultus, clarior et laeto nuntiat ore diem, Ornat eundo polum, terris quoque lampade fulget 10 lilia nunc reparas, nunc uerecunda rosas. Credat enim, quisquis uultus conspexerit illos, 'haec religit flores quos dare uerna solent'. Pingere non possunt speciosam uerba figuram, nec ualet eloquium mira referre meum. 15 Gratior incessu, sensu reuerenda pudico: talis in ingenio qualis in ore nitor. Blandior alloquio, placidis suauissima uerbis; despiciamque lyram, si tua lingua sonat. Pectore perspicuo sapientia prouida fulget: ornatur sexus te radiante tuus. Coniuge peruigili nituit magis aula, mariti, floret et egregia dispositrice domus. Iure quidem magna est Illisi filia magni, 20 sed merito natae creuit honore pater. 25 Non aliter poterat nisi compare clarior esse, Ambo pares multos iuncti maneatis in annos, 30 et quaecunque uolunt gaudia uestra ferant. Nach Form wie Gedanken ganz antik gehalten, sind diese Verse etwa dem 4. Jhrhdt. zuzuschreiben; jedenfalls räth die Verkürzung des o in 'eundo' v. 3, dieselben nicht in frühere Zeit hinaufzurücken. Ich habe die ziemlich starken Corruptelen der Hdschft., die ich im Verlaufe mit P bezeichne, so gut ich konnte, zu heilen versucht. v. 1 gibt P in aethere'. v. 3 stelas'. C v. 5 ist 'Illisa' abgekürzt 'ita', wie v. 23 'Illisi' 'itti'; ob der Name sonst vorkommt, ist mir zur Zeit unbekannt. 5 lumine' P. 6 fiminius u. pulchrior o. chorus' P. — 8' ut s. radius lumina 10 reparans' P, kaum richtig. -11 Cred&enamquis uultus' P. Am nächsten läge allerdings credet enim'; indessen erkläre ich с > a , mir das merkwürdige enam so dass ursprünglich crederenim dastand. -12hic religit' P. 13 preciosa uerba' P. speciosam' dürfte einem pretiosam' vorzuziehen sein. 15 Gratior in censu' P. 17 Blandor' P. 18 dispiciamq;' P. 22 dispositri cedomus' P. 23 magnae quae è illi' 'et' fehlt с P; ich habe ich statt des munere', sowie 26 quem' statt des quae' von P gesetzt; vielleicht ist jedoch der Stelle auf andere Weise zu helfen. C 29 multos' fehlt annus' P. 30 vielleicht 'uolent'. Der codex Parisinus lat. 9344 saec. XI enthält bis fol. 41a Vergil's Bucolica und Georgica, von fol. 43a an die Aeneis. Uns beschäftigen hier die Zwischenblätter. fol. 41a: Versus Ouidii Nasonis Primus habet pelagi minas terreque secundus. Tertius errores et amores quartus elisse. Quintus habet ludos sextus deducit ad umbras. Diese ungeschickten und von einem der Aeneis wenig kundigen Leser fabricirten Verse finden sich gleichfalls in einer Sangaller Handschrift, über welche ich wohl ein andermal handeln werde. Uebrigens ist v. 1 wohl pelagique minas' zu bessern. Es folgen dann mit den Aufschriften 'Item eiusdem' Ged. 634 und fol. 41b Ged. 1 der lat. Anth. (Aeneas primo' steht voran, dann folgt 'Virgilius magno quantum'). Auf demselben fol. 41b sind auf den beiden Rändern ebenfalls Gedichte beigeschrieben, auf dem inneren Rande septem sapientium sententie septenis uersibus explicite', auf dem äusseren Rande folgendes Machwerk: 1 Diese Verse sind ohne allen Grund in die Ausgaben des Ausonius gerathen (Bipont. p. 147 ff.); keine einzige Hdschrift des Ausonius enthält sie. Während Riese ganz unbegreiflicher Weise manche unzweifelhaft echte Ausoniana in die lat. Anthologie aufgenommen, hat er diese Verse verschmäht. Ausser dem Parisinus kenne ich noch eine alte Hdschft. derselben, einen Laudianus. |