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Mus. XVIII p. 144 ff. II. Miscellen des Rheinischen Museums von 1854 bis 1861. Und zwar Bd. X p. 110-111: die Participia praes. auf ēns āns; p. 112-115: die Endungen ēnsis ēnsius ensimus ōnsus; p. 115-118: Besprechung verschiedener Apices, wie actis u. dgl., adlèctus impènsa Mârcus (vgl. MAARCVS, MAAPKOΣ), õrdinis u. s. w., nårro règnum Martis påstoris (vgl. PAASTORES), iusti prisco (vgl. PRISCO ПРEIZKOE) Bd. XI p. 146-148: die Endungen ĕrnus ĕrnius ĕrninus, urnus ŭrnius ŭrninus, ŭndus ĕndus; - p. 149–150: Măntanus und Aehnliches. p. 298-300: Verbesserungen bei Ptolemäus, Strabo, im C. I. Gr., bei Fabretti und Gruter; p. 300: Zusätze zu òrnamentum, Marcus, Valēns; p. 300-301: ēnsis ēsis, ēssis, õnsus ōsus ōssus; -p. 615-616: die Endungen ustus ĕstus ěster ěstis ěsticus, ěstinus, ěstris; - p. 615-617: quinque*) lictor crispus Vipsanius trīstis. Bd. XII p. 289-290: axilla māxilla pāxillus tāxillus vēxillum; vor gn (vgl. Bd. XXV p. 431 f.). Bd. XIV p. 636-637: PVTEŎLIS auf derselben Inschrift mit den Apices accènsus consuli augustālis uxori adiutor fratri. Bd. XVI p. 486-488: tōnsillae tōsillae tōssillae. Daneben überall noch manches sich mit den angeführten Hauptthemen berührende gelegentlich eingestreut.

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p. 290-291: die Prosodie

*) 'In dem Citat für KOEINTOΣ aus dem C. I. Gr. ist 2083 Druckoder Schreibfehler statt 2003. Mit der Entdeckung dieses Versehens ist doch aber wahrlich die Form selbst nicht aus der Welt geschafft, wie es nach Corssen Beitr. z. ital. Sprachk. p. 252 f. scheinen muss.' W.S.

Kritische Bemerkungen zu dem ältern Plinius

und zu Tacitus.*)

I. Zu Plinius.

Im zweiten Bande seiner Adversaria critica p. 524 ff. hat Madvig eine Reihe von Stellen aus Plinius und Tacitus kritisch behandelt, einige sehr glücklich, andere mit zweifelhaftem oder ungünstigem Erfolge. Man wird es nicht anmassend finden, wenn ich diese Klassen zunächst bei Plinius zu unterscheiden versuche.

Unbedingte Billigung verdient 1) die Herstellung einiger handschriftlicher Lesarten aus dem Palimpsest: 11, 69 universas (statt universa) alvos, vgl. Columella 9, 3 fin; 11, 223 maribus statt naribus; aus dem Riccardianus 11, 283 morbus statt mori; 2) ebenso die Emendationen 5, 129 maximam statt maximis : 14, 146 in curia statt iniuria (so schon Mone). Ansprechend sind 3) die Aenderungen der Interpunction 33, 38. 121. 34, 4, sowie die Vermuthung 2, 20, vix potest iudicari statt vix prope est iudicare (dass die Stelle verdorben ist, glaube ich zuerst bemerkt zu haben).

Zweifelhaft oder unnöthig sind folgende Conjecturen:

7, 116. Quo te M. Tulli. . . maxime excellentem insigni praedicem? quo potius quam universi populi illius gentis amplissimo testimonio, e tota vita tua consulatus tantum operibus electis!

Dass die gesperrten Worte nicht nebeneinander stehen können, habe ich in meinen Vindiciae n. 116 bemerkt und eine Umstellung vorgeschlagen. Detlefsen und Madvig suchen in illius gentis ein Particip sciscentis oder vigentis. Aber der Nachdruck liegt auf universi, durch den Beisatz würde er geschwächt. Auch sind

*) Dieser Aufsatz ist vor zwei Jahren geschrieben worden, daher die neueste Litteratur nur nachträglich berücksichtigt.

beide Worte unpassend: nicht von populi scita, sondern von Cicero's Thaten ist im folgenden die Rede, vigentis aber enthielte einen Gegensatz zu späterem Verfall, den Plinius nicht kennt: er datiert den Verfall der Republik von früheren Zeiten, namentlich dem Bundesgenossenkriege, her (vgl. 33, 20). Auch würde wohl ein Zusatz etiam tum' oder 'tum' nicht fehlen. Die Worte illius gentis weisen zur Erklärung von universi populi auf die vorhergehenden una gens zurück und sind als Glossem zu streichen. [So jetzt Mayhoff.]

11, 60. vita his longissima . . . septenis annis.

Besser lateinisch ist allerdings Madvigs Aenderung septeni anni. Aber bei Plinius reicht der Gebrauch des Ablativs weiter (vgl. Grasberger, de usu Pliniano p. 48); unsere Stelle wird durch die gleiche 21, 69 vita longissima violac .. trimatu hinreichend geschützt.

12, 1. (Nach den Thieren) restant neque ipsa anima carentia ... terra edita, ut inde eruta dicantur.

Madvig will lesen: restat ut neque ... aut.. dicantur. Ich bekenne aut, das zu einer schiefen Auffassung von neque verleitet, nicht zu verstehen, und würde, wenn ich überhaupt eine Aenderung für nöthig hielte, tum vorziehen. neque ist gleich ne-quidem.

13, 86. in iis libris scripta erant philosophiae Pythagoricae und weiter: quia philosophiae scripta essent.

An der zweiten Stelle gibt der Palimpsest: scripta eessent. Danach liest Madvig an beiden Stellen scriptae und beruft sich auf — Gellius. Dessen Ausdrucksweise hat aber für Plinius gar keine Bedeutung, bei welchem der Genetiv die Art der Schriften richtig bezeichnet, der Plural unangemessen wäre.

33, 20. unde origo socialis belli et exitia rerum.

Ohne Noth ändert Madvig exiti rerum oder gar exiti. Verum. Aus der Feindschaft des Capio und des Drusus entstand der Krieg, aus diesem, also mittelbar aus jener Feindschaft, in mehreren Stufen der Untergang der Republik.

33, 69. farinam apitascudem vocant.

So die Bamberger Handschrift; die übrigen haben apilascudem oder apilascudunt. Daraus macht Madvig mit leichter Mühe a pila scudem. Indessen versteht sich, nachdem vorher vom Stossen und Mahlen die Rede war, die pila von selbst; denn in ihr kommt die farina zu Stande. Da es sich um ein fremdes Wort handelt, scheint es räthlich die am besten beglaubigte Lesart zu behalten.

Doch über diese Stellen mag man verschiedener Meinung sein und wird auf jeden Fall Madvigs Conjecturen geistreich nennen. Die folgenden sind misslungen.

5, 7. heisst es von der Dekapolis und der Zahl ihrer Städte:

in quo [numero] non omnes eadem observant, plurimi (so Sillig mit Recht aus cod. a statt plurimum) tamen Damascum epoto (so v. Jan, die Hss. etopoto) riguis amne Chrysorrhoa fertilem.

Hier will Madvig riguis in rivis ändern. Aber das Wasser wird nicht durch Bäche und Kanäle, sondern durch das Erdreich aufgesogen. Die rigua von Damaskus sind ebenso wie Babylonis rigua (9, 175) nicht die Kanäle, sondern die bewässerten Fluren. 11, 90. Homini icto putatur esse remedio ipsorum [scorpionum]

cinis potus in vino. Magnam adversitatem oleo mersis et stellionibus putant esse, innocuis duntaxat iis, qui et ipsi carent sanguine, lacertarum figura, atque scorpiones in totum nulli nocere, quibus non sit sanguis.

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Richtig liest Madvig nach Dalechamp nullis, im Uebrigen vermuthet er: ... in vino, magna adversitate. Oleo mersis et stellionibus putant esse innocuos, duntaxat u. s. w. Zur Begründung dienen die Worte: Ridiculum hoc totum, quod unum verba significare possunt, de scorpionibus tum, cum oleo mersi sint, stellionum inimicis, et de stellionibus quibusdam innocuis, quoniam omnino hic de stellionibus per se non agitur'. Aber in Buch I stellt die Inhaltsanzeige ausdrücklich die Rubriken: De scorpionibus. De stellionibus neben einander: also ist die Behauptung, dass hier von den Stellionen an sich nicht die Rede ist, falsch. Ebenso wird die Erklärung des vorgeschlagenen Ablativs 'quae magna est adversitas (cinerem ipsius scorpionis mederi ictui eius)' durch die Parallelstelle aus einem Buche, welches Madvig freilich nach S. 524 nicht gelesen hat, widerlegt. 29, 90 sagt Plinius: scorpionibus contrarius maxime in vicem stellio traditur. . . itaque in oleo putrefaciunt eum et ita vulnera perungunt. Also wegen der gegenseitigen (in vicem) Antipathie beider Thiere (hier adversitatem, dort contrarius) hilft der Skorpion in Oel gegen den Stellio, der Stellio in Oel gegen den Skorpion. Blutlosen Thieren schaden beide nicht, denn iis hängt von innocuis ab.

12, 20. Rarum id [genus ebeni] quod melius arboreum, iure et enodis materie nigri splendoris ac vel sine arte protinus iucundi.

So der Palimpsest; die übrigen Handschriften haben iure et

nodi. Den richtigen Weg hat Detlefsen eingeschlagen. Aber weder seine Conjectur tereti et enodi materie noch Madvigs der Ueberlieferung nähere Verbesserung purae et enodis materiae stellt Plinius Ausdruck her; letztere am wenigsten, da es zwischen purae und enodis keinen Unterschied gibt. Wie in vielen Fällen, hat man Plinius Quelle nicht aufgesucht. Er übersetzte aus Theophrast h. pl. 4, 4, 6 evvλov xai xaλór das erstere Wort durch enodis, also das letztere durch pulchrae: es muss also heissen: pulchrae et

enodis materiae.

12, 22. Ficus ibi [in Indien] eximia pomo, se ipsa semper serens, vastis diffunditur ramis u. s. w.

Die Handschriften (nach Silligs Bezeichnung) haben:

ad: exilia pimo [a2: poma] se ipsa semper ferens.
RO: eximia pomo se ipsa semper serens.

Der Palimpsest: eximia pomo sui ipsa semper eret (die zweite

h

Hand eret).

Die erste Lesart (die Vulgata bessert serens) hat Detlefsen mit Recht verlassen; denn die kleineren Früchte werden später erwähnt, gehören also nicht an den Anfang der Beschreibung. Was er selbst aufnimmt, die zweite Lesart, leidet (auch den Singular pomo zugegeben) an dem Widerspruche, dass dieselben Früchte, welche später als unansehnlich bezeichnet werden, hier vorzüglich heissen. Madvig behält aber diese Lesart am Anfang bei, im folgenden richtet er sich nach dem Palimpsest, und zwar merkwürdiger Weise nach der zweiten Hand. Er liest: eximia pomo sui ipsa semper heres. Das soll sich ohne Zweifel auf die in den Boden eingesenkten Zweige beziehen, wodurch der Baum sich vervielfältigt. Aber diese Eigenschaft, welche Alexanders Heer in Erstaunen setzte, macht doch den Mutterstamm in keinem andern Sinne zu seinem eigenen Erben, als jeder Same in der Baumschule Erben erzeugt. Es macht wohl in der Erscheinung, aber nicht dem Begriffe nach einen Unterschied, ob der junge Baum von oben herab oder von unten nach oben hinauf wächst. Das Merkwürdige des indischen Baumes besteht nicht darin, dass er sich selbst beerbt, sondern dass er seine eigene Baumschule anlegt; und das hat Plinius gesagt. Denn nicht ein Ablativ ist jenes pomo, sondern das Bruchstück eines Objekts. Bei Solinus p. 212, 16 konnten Detlefsen und Madvig lesen: pomaria ficus habent. Mit einer geringen Veränderung des im Palimpsest irrthümlich statt b ge

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