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ΤΙΑ ΕΙΣΑΓ

A

der

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 1.

Sonnabends den 7ten Januar 1797.

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LITERARISCHE ANZEIGEN.

I. Ankündigungen neuer Bücher.
Neue Ausgabe der alten Claffiker.

und Schoifer ist durch ei

ie Kunt der Guttenberge nen Bréitkopf, Unger, Haas, Göschen und andere denkende und selbst erfindende Typographen, die ein Maittaire oder Panzer des zwanzigsten Jahrhunderts in feine Jahrbücher eintragen mag, auch unter uns geworden, was sie nach ihrer ersten Bestimmung als Nachfolgerin und Erbin der Schreibekunft, überal seyn sollte, aber grade in ihrem Mutterlande am spätesten werden konnte. Sie ist auch in Deutschland aus einer fortgeerbten mechanischen Kopf- und Handfertigkeit ein würdiger Gegenstand der bildenden und verschönernden Kunst ge. worden.

Alle typographischen Nationen Europas haben hierbey immer zuerft und zuletzt an die Classiker der Griechen und Römer gedacht. Von ihnen gieng bey der Wiederherstellung der Wissensehaften alle Denk - und Gewissensfreyheit, alle Bildung zur Humanität aus. Mit ihnen haben die Aldi, Juntae, Stephani, die Commelini und Elzevire ihre rühmlichste Laufbahn geendet. Zu ihnen kehrten auch in unserem Jahrhunderte die nahmhaften Typographen des Auslandes zurück. Kurz der blüthenreichste und unverwelklichste Kranz der Typographie wurde mit allgemeinem Beyfall in allen Ländern den grofen Schriftstellern des Alterthums geweihet. Nur Deutschland blieb bis jetzt auch hierinnen zurück.

Sollte es alfo nicht jedem, dem Nationalfinn noch etwas mehr als ein petit Bijou oder ein Catch-penny unferer Nachbarn jenteits des Rheins oder des Canals werth ist, eine erfreuliche Nachricht seyn, dass wir bald auch hierinnen dem Auslande nicht mehr zuruckstehn werden?

Hr. Buchdrucker und Buchhändler Göschen in Leipzig hat alle Veranstaltungen getroffen, dass vom Jahre 1798 an aus seiner den Deutschen schon zur Gnüge bekannten und durch den unermüdeten Eifer ihres Stifters der möglichsten Vollkommenheit immer näher gebrachten Officin eine Reihe römischer Claßiker im saubersten Gewande, das seine Kunst ihnen anzulegen vermag, hervortrete, Sie empfehle sich nicht durch die stolze Pracht eines Baskerville, Brindley, Didot, Bodoni und Ibarra zur kostbarften aller Schrank- und Wandtapeten, aber wohl durch die geschmackvolle Eleganz eines Barbolu

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und Foulis, durch bequeme Gefälligkeit der Form und und vollendete Reinheit des Drucks zum unterhaltendsten aller Zeitvertreibe in jenen genussreichen Stunden, wo man die Gegenwart so gern über der Vergangenheit vergifst. Sie sey der Ruhe des Gefchäftsmannes, der Unterhaltung des Landlebens, und der Erholung gebildeter Leser jedes Standes und Geschlechtes, nicht dem Gelehrten, dem diese Lectüre blos Beruf und Kampfplatz ist, gewidmet. Sie sey den Reichen nicht zu wohlfeil, dem Bemittelten sehr willkommen, und selbst dem beschränktern Liebhaber nicht unerreichbar.

Ich überlasse es dem Hn. Unternehmer, sich über die äussere Einrichtung dieser Ausgaben, über ihre bescheidene Ausschmückung durch Chalcographie und Zeichnungen deutscher Künstler in Italien, über die Vervielfältigung und Vermannigfaltigung jedes Drucks, wodurch auch für die den ärmsten willkommene Wohlfeilheit, und für das Bedürfniss der Schulen gesorgt werden wird, zu feiner Zeit mit dem Publikum weitläuftiger zu unterhalten. Man hört über folche Sachen den Meister selbst am liebsten sprechen. Mir kömmt es blos zu, über den innern Plan dieser Unternehmung einige Worte zur Erkenntnifs derer zu bringen, deren/unpartheyische Beur-theilung ich auffordern, deren vollständige Mitwirkung ich gern gewinnen möchte.

Das ganze Unternehmen schränkt sich vors erste nur auf die römischen Dichter ein. Später werden auch die römischen Prosaiker und mit ihnen zugleich die Griechen nach einem gleichfalls ganz neuen Plane eintreten. Man denkt fich dabey Lefer, die hinlängliche Vorerkenntnisse besitzen, um die Classiker ohne philologische Zusatze, rein und um ihrer selbst willen zu lesen. Hier kann also weder von erklärenden Anmerkungen, noch von prufenden Sichtungen, noch von Schluffeln und Registern die Rede seyn. Der Text werde fo abgedruckt, dass jedem Herausgeber die Wahl der Lesart, die er selbst als die richtigste anerkennt, völlig überlaffen bleibt. Diess ist dann ohne Gefährde für die Integrität des Schriftstellers möglich, wenn kein Herausgeber als Neuling zu seinem Schriftsteller tritt, und jeder die Gründe seiner Wahl in einer eigentlich kritischen Ausgabe entweder wirklich schon gerechtfertigt hat, oder doch zu rechtfertigen im Stande wäre, wozu in einer eigenen philologischen Zeitschrift in der Folge ein Aufbewah

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bewahrungsort angewiefen werden foll. Daher wird der Text keineswegs als ein bloser Abdruck eines vorliegen

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befriedige die kürzeste und zweckmäsigste Erläuterung dieser drey Punkte, und sie sey zugleich diesen Ausga

den frühern Textes, er wird durchaus als eine neue Re-ben eine Ausstattung, die man in jeder andern Bearbei

cognition und als Resultat der Prüfungen eines seit Jahren mit seinem Schriftsteller vertrauten Philologen augesehn werden können. Da es indefs bey diesen Ausgaben weniger um das zu thun wäre, was die gewissenhaf. teste Kritik in einer neuen Recenfion aufzunehmen gestattet, als um das, was dem gebildeten Leser den wenigsten Anstoss und die reinste Vorstellung des Ganzen gewährt; da sogar bey sehr vielen verdorbenen oder doch verdächtigen Stellen die Acten zur völligen Entscheidung noch nicht für geschlossen anzufehn find: fo muss dem Herausgeber, wie wir ihn hier denken, ein freyerer Spielraum bey der Aufnahme aller derjenigen Lesarten zugestanden werden, die, im Geiste des Schriftstellers die leichtefte Anficht darbieten. Eine folche Recognition des Textes, verbunden mit der forgfältigsten Aufmerksamkeit zur Vermeidung aller typographischen Fehler, die selbst die prachtvollesten Ausgaben des Auslandes zum Theil auf eine ganz unerwartete Weife entstellen, muss jeden Liebhaber schon darum zum Befitz jener Autoren einladen, weil er nun mit Gewissheit überzeugt seyn kann, dass er von jeden die unverfälschteste und fauberste Ausgabe in der Hand habe, muss aber auch diess Unternehmen von jedem audern unterscheiden, wo nur wenige Editoren das Publikum mit einer tumukuarifchen Revision eines Autors befchenken, den sie bey dieser Gelegenheit vielleicht selbst zum erstenmal ganz durchzulesen und zu verftehn fuchen, und schon darum wird das in Zeiten benachrichtigte Publicum bey entstehender Concurrenz erst warten und zusehn, was Hr. Göfchen liefert, ehe es fich in feiner Wahl bestimmt.

Den Lefern, denen diese Ausgaben vorzüglich bestimmt find, müfste es wunfchenswerth feyn, nicht allein von jedem Schriftsteller eine allgemeine Einleitung, fondern auch vor jedem einzelnen Gedicht oder Hauptabschnitt eine Beurtheilung zu finden. Es foll daher der Vorrede des Herausgebers, worinnen er fich über Plan und Mitrel seiner hier gelieferten Recognition kurz erklärt, eine Einleitung folgen, die über folgende drey Punkte eine verständige Auskunft giebt. Erftlich: eine Nachricht über die Lebensumstände des Schriftstellers und über die Schicksale feiner Schriften, die auf wenigen Seiten die Resultate alles deffen liefert, was die fortgefetzten Untersuchungen fachkundiger Männer bis jetzt darüber als Thatfache oder doch als höchste Wahcfcheinlichkeit ausfindig machte. Zweytens: eine auf Grundfatze der höhern Critik gegründete Würdigung des individuellen Charakters, der Originalität und Manier jedes Schriftstellers. Drittens: eine möglichst befriedigende Beantwortung der Fragen: was ist dieser Schriftsteller uns jetzt noch werth? welchen Einfluss hat er auf die Bildung unfers Geschmarks schon gehabt, und welchen könnte er noch haben? wie haben wir ihn bey dem Maafse von Aufklärung und Vorerkenntniffen, die unfer Zeitalter zu seiner Lecture mitbringen kann, anzufehn? Mehr kann der Lefer, den wir zunächst in Augen haben, in einer Einleitung nicht zu wissen begehren. Ihn

tung vérgeblich suchen werde. Bey den kleinern Beurtheilungen und Inhaltsanzeigen bleibe der Herausgeber feinem Gefühle unwandelbar treu. So gewönnen fie an Individualität, was ihnen an vorgerechnetem Sammlerfleisse abzugehn scheint.

Da gegenwärtig fast kein römischer Dichter gefunden wird, der nicht einen oder einige Philologen in Deutschland schon seit Jahren tausschliesslich beschäftigt, und für eine neue Ausgabe bearbeitet wird: so dürfte der Wunsch, zu jedem für diese Reihe bestimmten Dichter einen kun digen Herausgeber, der die vieljährige Bekanntschaft mit feinem Lieblingsschriftsteller zu einer folcken Ausgabe zu benutzen, Luft und Beruf in fich fühlt, weniger ge wagt scheinen; um so mehr, da es jedem völlig unbenommen bleiben müsste, feine weitläuftigern Plane und frühern Verabredungen mit andern Buchhandlungen nach feiner eigenen Bequemlichkeit auszuführen, und wir auch wirklich schon von vielen nahmhaften Philologer sehr angenehme Versprechungen hierüber in Händen haben.

Die Hauptfache blieb also nur, einen festen Vereinigungspunkt anzuzeigen, wohin ein jeder dieser Herrn sich mit seinen Vorschlägen wenden, und woher er die Absichten und Wünsche des Verlegers zur Erreichung der möglichsten Einheit fürs Ganze noch mehr erfahren könne. Diesen in mir selbst aufzustellen habe ich um so weniger Bedenken getragen, da ich durch meine Unterredungen mit Hr. Göfchen vollkommen überzeugt worden bin, dass er hierbey keine gewöhnliche Speculation, sondern wahre Beförderung des Edeln und Ruhmlichen beabsichtige, und die von jedem Herausgeber auf diese Ausgaben verwandte Sorgfalt eben so uneigennützig zu erkennen willen werde, als fey der ganze Apparat von Critik, Sachgelehrsamkeit und Wortforschung, desien oberste Resultate hier nur geliefert werden, dabey wirklich aufgestellt.

Ich weiss sehr wohl, dass eine ganze Reihe von Philologen, deren Namen unfer Vaterland mit Hochachtung nennt, den hier nöthigen Mittelpunkt in sich selbst feftzustellen, weit mehr Beruf gehabt hätten, als ich. Allein ich weiss auch eben so gut, wie sehr diese ehrwürdigen Männer von mehrern Seiten her, theils mit Amtsund Berufspflichten, theils mit früher aufgenommenen philologischen Arbeiten so sehr überhäuft find, dass ihnen zur Vereinigung und Leitung eines folchen Unternehmens, wobey durch Briefwechsel, durch Einigung und Vergleichung so vieler verschiedenartiger Wünsche und Entwürfe ein grefer Zeitaufwand unvermeidlich wird, nur wenig Musse übrig bleiben dürfte. Nur mit diefen Betrachtungen durfte ich es wagen, das Verlangen meines Freundes, Hrn. Göfchen, zu erfullen, und durch diese Ankündigung alle diejenigen, die hier thätig mitzuwirken und einen Theil des Ganzen auf fich zu nehmen Luft haben, zu einer genauern, Jelbst beliebigen Verbindung mit mir aufzufodern.

Vorläufig ift mir erlaubt, öffentlich anzuzeigen, dass mit dem Lucrez und Properz der Anfang gemacht wer

den

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Note de Livres nouveaux et Cartes géographiques, qui se trouvent chez Jacques Decker, Libraire à Bâle. Les prix font en livres - espèces de France, dont 24 équivalent à 11 florins d'Empire.

Effai fur la politique et la législation des Romains, tràduit de l'Italien, in-12. - L. 2. 58.

Atlas de Mentelle, compofé de 200 feuilles, dont 137 ont paru, qui se vendent, sur papier grand-raisin. - L. 70. papier grand-Jéfus, enluminées. L. 200. Les huit plans de villes (Rome, Paris, Vienne, Lisbonne, Londres, Conftantinople, Madrid, Varsovie) faisant partie de cet atlas, se vendent féparément L. 10. imprimés en noir, et L. 30 fur beau papier et enluminés.

Contes et nouvelles en vers, par Jean de la Fontaine, deux vol. in-4. imprimés par Didot l'aine, et ornés de 80 eftampes, gravés d'après les deffins de Fragonard, par Tilliard, la Fosse et St. Aubin.

Cette magnifique édition sur papier grand-raisin velin n'a été tirée qu'au nombre de 550 exemplaires. Elle se vend avec la première livraison de 10 eftampes. - L. 100.

Chacune des 7 livraisons d'estampes qui suivront, se vendra 36 liv. de forte que le tout reviendra à L. 350. Hermès, ou recherches philofophiques fur la grammaire universelle par Harris (père du Lord Malmesbury), traduit de l'anglois, par Thurot. - L. 6. 10 S.

Oeuvres dramatiques de J. Racine, nouvelle édition, par Huet, en un sem volume du plus grand in-8. imprimé avec le petit caractère de Fournier en 2 volumes. L. 9. C'est le premier volume d'une collection du théatre

françois que Huet va publier; chaque auteur dramatique ne fera qu'un volume.

Journal polytechnique, eu įbulletin des travaux de l'école centrale des travaux publics, des écoles du génie, de l'artillerie et des ponts et chauffées. Les 4 premiers volumes in-4. à L. 20.

Les principaux coopérateurs de cet intéressant journal font les citoyens Menge, Fourcroy, Prony, Chaptal, Bertholet, Guyton-Morveau, Lagrange, etc. Il en paroitra annuellement 6 volumes chacun d'environ 25 feuilles in-4. avec planches. Le 5. e qui fera entiérement de la plume de Lagrange, paroitra dans deux mois.

Effai de Michel de Montaigne, nouvelle édition de Gueffier, en 4 vol. in-8. - L. 12.

Cette nouvelle édition est très - estimée.

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Atlas élémentaire de géographie, en 24 feuilles, coloriées, par Capitaine. - L. 13. 10 S.

Carte de la France, en 8 feuilles, par Capitaine. - L.9 Oeuvres complètes de Montesquieu, nouvelle édition de Régent et Bernard, in-4. fur papier velin, avec plusieurs gravures. Les deux premiers volumes à L. 120. Le troisième volume de cette magnifique édition paroitra dans deux mois. Elle furpasse toutes celles qu'on a faites jusqu'à présent de cet auteur; elle contiendra plusieurs de ses ouvrages non encore imprimés et les seuls qu'on ait pu sauver, lorsque ses héritiers se virent obligés de brûler ses manuscrits, pour éviter la guillottine.

Choix d'anecdotes, anciennes et modernes, recueillies des meilleurs auteurs, 2 vol. in-18. - L. 3. 15 S. Anatomie philofophique et raisonnée, pour servir d'introduction à l'histoire naturelle, par Rauchecorne, ci-devant professeur en l'université de Paris, 2 vol. in. 8. L. 9. Magazin encyclopédique, ou journal des sciences, des lettres et des arts, rédigé par Millin, 9 vol. in-8. L. 54. On s'abonne pour la fuite moyennant L. 18. pour 6 mois ou 3 volumes.

Carte du cours du Rhin, par Lerouge, en 5 feuilles. L. 6. 15 S.

Carte du cours du Rhin, par Beaurain, en 6 feuilles.

L. 18.

La mème, fur laquelle les villes, les montagnes, vallées, lacs et rivières sont supérieurement enluminées en différentes nuances. - L. 36.

Manuel des marchands ou recueil des nouvelles lois, relatives au commerce. - L. 1. 10 S.

Grande ét belle planche, représentant les différentes fortes d'affignats, les cartes de fûreté, cartes de pain, cartes de Représentant du peuple, etc. Au milieu de toutes ces richesses on voit un mendiant. L. 6.

Cette eftampe fatyrique parfaitement bien exécutée,

peut être en même temps fort utile aux personnes qui veulent conferver la mémoire des differentes productions du régime révolutionnaire. Les afflignats y font bien imités.

Lettres à Emilie sur la Mythologie, par Dumourier, 5 vol. in-8. avec gravures. - Ι.. 13. Philofophie médicale ou principes fondamentaux de la science et de l'art de maintenir et de rétablir la santé de l'homme, par le D. Lafon, ancien médecin de l'hôtel-dieu de Bordeaux. - L. 3. 10 S.

Ouvrage dont le prix a haussé. Exposition de système du monde, par Laplace, 2 vol. in-8. Prix actuel - L. 13. 10 6.

NB. Les ouvrages suivantes annoncés, n'ont pas encore paru:

Carte générale de la France, par Capitaine, en 24 feuil- La Pasigraphie de Sicard. les, L. 60,

L'Introduction au Moniteur.

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