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Du pied naît un ruisseau, dont le bruit détestable
Murmure entremêlé de cailloux et de sable;
Puis au travers d'un pré, serpentant de maint tour,
Arrose doucement le lieu de mon séjour,

Delà tu pourras voir Paris, la grande ville

Là de mes pastoureaux la brigade gentille
Porte vendre au marché ce dont je n'ai besoin,
Et toujours argent frais leur sonne dans la main,
Là s'il te plait venir, tu seras la maîtresse,
Tu me seras mon tout, ma nymphe, ma déesse.
Nous vivrons et monrrous ensemble, et tous les jours,
Vieillissant nous verrons rajeunir nos amours.
Tous deux nous étendrons dessous un même ombrage,
Tous deux nous mênerons nos boeufs au pâturage
Dès la pointe du jour, les ramenant au soir
Quand le soleil mourant dans l'eau se laisse cheoir.
En tous lieux, à toute heure, ensemble nous irons
Et sous la même loge ensemble dormirons.

Puis, au plus chaud du jour, étant couchés à l'ombre,
Après avoir conté de mes troupeaux le nombre,
Pour chasser le sommeil, je dirai des chansons
Que pour toi je compose en diverses façons.

Et voilà l'auteur dont Laharpe a dit avec sa suffisance ordinaire qu'on n'en pouvait pas lire quatre vers de suite. *)

*) Votre estimable collaborateur me permettra de relever une petite inexactitude qu'il a commise à mon égard, en me reprochant d'avoir désigné comme néologismes des termes qui se trouvent déjà dans Ronsard. Le signe abrégé Néol, employé dans le dictionnaire Mozin signifie Néologie, mot qui s'applique aussi bien aux expressions renouvelées des vieux auteurs qu'à celles qu'on crée chaque jour pour répondre à de nouveaux besoins. Une erreur typographique peut seule expliquer cette méprise.

Prof. Peschier.

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Ueber Goethe's kleinere dramatische Dichtungen.

(Fortsehung.)

4. Ein Fastnachtspiel, auch wohl zu tragieren nach Ostern, vom Pater Brey, dem falschen Propheten. 5. Satyros, oder der vergötterte Waldteufel.

Wir faffen diese beiden Stücke ihrer nahen Verwandtschaft wegen in unserer Betrachtung zusammen. Goethe stellt sie selbst in Wahrheit und Dichtung als, ihrer Veranlassung und Tendenz nach, enge verbunden dar, und bekennt, daß er dadurch gewisse Menschen habe schildern wollen, „die auf ihre eigene Hand hin und wieder zogen, sich in jeder Stadt vor Anker legten und wenigstens in einigen Familien Einfluß zu gewinnen suchten.“ Einen zarten und weichen dieser Zunftgenossen, fügt er hinzu, habe er im Pater Brey, einen andern, tüchtigern und derbern, im Satyros, wo nicht mit Billigkeit, doch mit gutem Humor dargestellt.

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Ein Eremplar der erstern Art hatte er bei seiner Rückkehr von Weglar. 1773 zu Ehrenbreitenstein im Hause des Geheimraths von La Roche an einem dortigen Gaste, Leuchsenring, gefunden. Dieser noch junge Mann, aus Bergzabern, war im Jahre 1769 als Hessen-Darmstädtischer Rath mit dem Erbprinzen zur Universität nach Leyden und von da nach Paris gegangen. Auf diesen und andern Reisen, besonders aber bei einem Aufenthalt in der Schweiz, hatte er viele Bekanntschaften angeknüpft und sich manche Gönner und Freunde erworben. Er führte eine Anzahl von Schatullen mit sich, worin sein Briefwechsel mit interessanten Personen enthalten war, unter andern mit einer Julie Bondelli, die als geistreiches Frauenzimmer und Rousseau's

Freundin hochgeschägt wurde. Jezt kam er eben von Düsseldorf, von der Jacobi'schen Familie, mit welcher er gleichfalls in Verbindung stand, um an dem literarisch - artistischen Congresse bei der Frau von La Roche Theil zu nehmen. Goethe schreibt ihm schöne Kenntnisse in der neuern Literatur zu, und Gervinus charakterisirt ihn als einen reichen, empfindsamen, enthusiastischen, vor seiner eigenen Einbildungskraft nie gesicherten Menschen, der die unglückliche Neigung hatte, überall etwas unter der Decke zu vermuthen und überall unter dem Tische zu spielen, von dem man daher bis jezt nichts wisse, aber Vieles vermuthe. „Er sollte später," fährt Gervinus fort, das Mährchen vom Kryptokatholicismus aufgebracht haben, das so ungeheure Zerrüttungen brachte; damals, als ihn Goethe bei Frau La Roche sah, soll er einen geheimen Orden der Empfindsamkeit haben stiften wollen. Er hing mit dem jüngern Jacobi einmal zusammen und hatte mit allen Weibern etwas zu kramen. Seine Unnatur und Anspannung, seine geistige Contorsion ärgerten Frig Jacobi; die Correspondenzen, die er herumtrug, persiflirte La Roche, und Merck machte Goethe'n aufmerksam auf diese Art, sich überall mit Schmeicheln und Lügen einzunisten, die dann Goethe im Pater Brey verspottete.

Unser Dichter hatte es indessen mit seinem Stücke nicht, wie man nach Wahrheit und Dichtung glauben sollte, einzig und allein auf die Schilderung der Gattung von Menschen abgesehen, wozu Leuchsenring gehörte; sondern das Fastnachtspiel sollte zunächst eine Satyre auf gewisse Vorfälle in Darmstadt sein, worüber uns K. Wagner in seinen Nachträgen zu den Briefen an Merck das Nähere mitgetheilt hat. Nach ihm sand Leuchsenring bei der Rückkehr von Leyden eine freundliche und ehrenvolle Begegnung in dem Hause des Geh. Raths von Heße in Darmstadt, und lernte hier Herder's Braut, Caroline Flachsland, kennen. Daß er in diesem Familienkreise, wie Wagner hinzusezt, auch Goethe's und Merck's Bekanntschaft gemacht, steht im Widerspruch mit Goethe's Bericht, demzufolge Beider erstes Zusammentreffen mit Leuchsenring schon zu Ehrenbreitenstein erfolgte. Es ist aber wahrscheinlich, daß Goethe von Frankfurt aus, wohin er sich nach dem Aufenthalte in La Roche's Haus begab, mehrfache Ausflüge nach Darmstadt machte und mit dem Heßischen Zirkel verkehrte. Hier ward er nun, wie Wagner berichtet, von Leuchsenring nicht nach Wunsch und Erwarten distinguirt und rächte sich dafür durch die carrikirte Schilderung, die er von ihm als Pater Brey machte. ,,Leuchsenring," fügt Wagner hinzu, war ein redlicher (?) Mann,

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hatte aber eine unselige Neigung, den Damen im guten Sinne den Hof zu machen und sie durch Vorlesen und Unterhaltungen zu bilden und zu veredeln." Dieses scheint er nun besonders bei Fräulein Flachsland versucht zu haben, und daß er dabei nicht ohne Egoismus verfahren, wenigstens ihre Neigung von dem entfernten Herder abzulenken gesucht habe, verräth eine Stelle in ihren Erinnerungen aus Herder's Leben." Indem sie von der Zeit ihrer Vermählung mit Herder spricht, knüpft sie die Reflexion an: „Es scheint oft, als ob zwischen dem Genuß einer vorbereiteten, langersehuten, glücklichen Stunde sich Dämonen hineindrängten, um das ersehnte Glück zu vermindern. So erging es uns einigermaßen mit einigen unsrer gemeinschaftlichen Freunde, besonders mit Leuchsenring. Sie konnten's nicht begreifen, warum er mich nicht früher nach Bückeburg geholt hatte, und tadelten mehr oder minder seinen Charakter, noch ehe er selbst kam.' Hierdurch bestätigt sich, was Wagner versichert: „Unter der Maske des Würzkrämers steckt Merck, Balandrino stellt Herdern, Leonore dessen Braut vor; der Schwank hätte übrigens schlimme Folgen haben können, wenn ihn Herder mehr als solchen gehalten hätte."

Diese bestimmten, individuellen Beziehungen des Stückes würde aber schwerlich Jemand in demselben erkennen, wenn er nicht aufmerksam darauf gemacht würde; so sehr hat der Dichter den persönlichen Charakter seiner Satyre zu verstecken oder zu verlöschen gesucht. In seiner Natur lag nicht der Hang zu einer persönlichen Polemik, wenn er sich gleich mitunter durch jugendlichen Uebermuth und die Richtung der ihn umgebenden Freunde dazu hinreißen ließ. Daß er in Leipzig einmal ein Spottgedicht auf Clodius gemacht hatte, drückte ihn nachher; und als er hörte, daß dieser ihm nicht mehr zürne, schrieb er erleichtert (am 13. Febr. 1769) an Deser's Tochter: „Seitdem Clodius freundschaftlichere Gesinnungen blicken läßt, ist mir ein großer Stein vom Herzen; ich habe mich stets vor Beleidigungen gehütet." Daher erklärt es sich, daß er selbst in ursprünglich persönlich gemeinten Satyren die speciellen Bezüge so sorgfältig verwischte, wodurch diese Poesien nur gewannen und sich aus der Sphäre polemischer Gelegenheitsgedichte zu einer allgemeinern und bleibendern poetischen Geltung erhoben.

Ist nun auch zum Genuß solcher Dichtungen, eben weil sie sich aus ihren Beziehungen auf eine bestimmte Wirklichkeit so rein und scharf herausgelöst haben, die Kenntniß ihrer eigentlichen Veranlassung keinesweges nöthig, so gibt diese doch jenen Stücken

Archiv II.

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noch einen besondern Neiz und rückt namentlich manches Einzelne in ein Licht, worin es pikanter, nachdrucksvoller, bedeutender erscheint. So freut es uns, hier den ironischen, wißigen, scharfzüngigen Merck unter der Maske eines Gewürzkrämers zu finden. Die Abneigung gegen das dürre Systematisiren, das „Einrichten nach dem Alphabet," welches der Würzkrämer zeigt, war ein Grundzug aus Merck's Geiste. *) Er war in Allem Eklektiker," sagt Wagner im Vorwort zu den Briefen an Merck, und darum auch mehr verneinend und zerstörend, als vorschreibend und aufbauend. Keine feststehenden, überall gültigen Normen anerkennend, wollte er das in jeden Menschen niedergelegte Schönheitsgefühl in Kunst und Literatur individuell und mannigfaltig, nicht stereotyp ausgebildet wissen u. s. w." Und wie hier der Würzkrämer mit scharfem Blicke das Treiben des Pfaffen im Nachbarhause durchschaut, so konnte, nach Wieland's Ausdruck in einem Briefe **), „vor Merck's verwünschter Scharfsichtigkeit kein Nebel schügen, feine Täuschung bestehen.“

Daß Herder zu einem Hauptmann unter den Dragonern gemacht ist, erklärt sich aus seinem frischen und kühnen reformatorischen Auftreten in der literarischen Welt. Im Gedicht heißt es, Balandrino sei eben im dritten Jahre aus Italia zurückgekehrt, wo er die Pfaffen gelauft und manche Republik gezaust. Es ging eben ins dritte Jahr, daß Herder das Amt als Hofprediger zu Bückeburg bekleidete; aber Bückeburg war ihm, besonders in der ersten Zeit, kein schönes Land Italia gewesen; erst, seit er zur Gräfin in ein näheres Verhältniß getreten war, hatte er sich behaglicher gefunden. Als Consistorialrath kämpfte er vergebens der sich hinter juristischen Formen verschanzenden Ungerechtigkeit entgegen; eben so konnte er für das Gymnasium und die Schulen nur wenig thun, deren Reorganisation er beabsichtigte; so daß die etwas renomistischen Worte, womit Balandrino sein Treiben wäh

*) Goethe_theilte mit ihm diese Abneigung. So tadelt er es an dem Basebow'schen Elementarwerke, daß die Zeichnungen desselben noch mehr als die Gegenstände selbst zerstreuten, da in der wirklichen Welt doch immer nur das Mögliche beisammen stehe, und sie deßhalb, ungeachtet aller Mannigfaltigkeit und scheinbaren Verwirrung, immer noch in allen ihren Theilen etwas Geregeltes habe. Jenes Elementarwerk hingegen zer splittere ste ganz und gar, indem das, was in der Weltanschauung keinesweges zusammentreffe, um der Verwandschaft der Begriffe willen nebeneinander stehe.

**) S. die Briefe an Merck, S. 340.

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