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Bruders, dem als Dichter und Kritiker bekannten K. W. Ramler, durchführte. Brawe war gestorben, ohne dafs er seinen Brutus“ gedruckt gesehen hätte; das Manuskript desselben hatte er seinem Freunde G. E. Lessing zur Herausgabe hinterlassen. Der Freigeist", welcher in einer 1757 ausgeschriebenen Konkurrenz einen Preis davongetragen hatte, war zwar schon einmal gedruckt worden, jedoch nicht in weitere Kreise gedrungen. Hiernach ist die ungenaue Angabe Rinnes (a. a. O. S. 342) zu verbessern: v. Brawe, der ... seinen Namen durch das Trauerspiel ,der Freigeist, den Lessing mit dem Brutus herausgab, erhalten hat." Es mufs natürlich der jüngere Lessing heifsen, weil man bei Lesung des blofsen Namens nur an den älteren Bruder denken würde.

Zwei Tragödienpläne Karl Lessings, die nicht zur Ausführung gelangten, knüpfen sich an die Personen Thomas Aniellos, eines neapolitanischen Rebellen, und Adam Neusers, von dem Gotthold im XVII. Beitrage zur Geschichte und Litteratur gesprochen hatte. (Wolff, S. 76-78.)

Vielen Dank schuldet die Nachwelt unserem Dichter, dafs er es unternahm, nach dem Tode seines Bruders die kaum begonnene erste Sammelausgabe von Gotthold Ephraim Lessings Werken fortzusetzen, und dafs er dieses Unternehmen trotz mancher Schwierigkeiten, die ihm seitens des Verlegers bereitet wurden, im Jahre 1794 mit Herausgabe des dreifsigsten Teiles beendete. Die Pietät, welche er hierbei an den Tag legte, bewährte er auch ferner in der Herausgabe von G. E. Lessings,,theologischem Nachlafs" und dem zwei Bände umfassenden,,theatralischen Nachlafs". Den Briefwechsel des Bruders veröffentlichte er zum Teil selbst, zum Teil veranlafste er, soweit das Unternehmen seine Kräfte überstieg, zwei Freunde dazu. Die Freimütigkeit, mit welcher Karl Lessing die vollständige Korrespondenz des Bruders, insofern sie ihm zugänglich war, veröffentlichte, ohne irgend etwas zu unterdrücken, zog unserem Herausgeber viele Angriffe seitens der Zeitgenossen zu, die sich durch manch scharfes Wort des Verstorbenen verletzt fühlen mochten. Gleichwohl wird die Nachwelt dem treuen Sammler, der die Wahrheit über alles stellte, stets Dank wissen.

Ein Hauptverdienst Karl Lessings endlich besteht in der Abfassung einer zweibändigen Biographie seines Bruders, zu der später ein von anderer Hand geordneter dritter Band kam. Kein Mensch kannte den Charakter des edlen Toten so genau, keiner hatte aber auch ein solches Interesse, alle Einzelheiten in den verschiedenen Lebensperioden desselben zu erforschen wozu oft Bemühungen vieler Jahre gehörten wie der liebende Bruder. Dieser benutzte die ihm hier gebotene Gelegenheit, alle böswilligen Beschuldigungen gegen Gottholds Charakter, an denen es dem wackeren Streiter nicht gefehlt hat, zu widerlegen, wie z. B. den der Gehässigkeit und den der Irreligiosität. (Wolff, S. 109-111.)

Bei den Urteilen litterarischer Gröfsen über Karl Lessings biographisches Werk kommt Wolff auch auf ein Schillersches Xenion zu sprechen, welches dem Biographen einen Makel anzuheften scheint:

L**

Edler Schatten, du zürnst? Ja, über den lieblosen Bruder,

Der mein modernd Gebein lässet in Frieden nicht ruhn.

Wolff macht es wahrscheinlich (S. 117-119), dafs damit kein Vorwurf gegen Karl Lessings Charakter ausgesprochen worden ist, sondern dafs darin nur eine litterarische Satire gegen das den Schriftsteller von Beruf verratende nüchterne „Secieren" der ganzen Persönlichkeit des grofsen Mannes enthalten sei, der ja doch sein Bestes selbst schon längst in seinen Werken in die Hände der Nation gelegt habe. Auch kann eine äufsere Veranlassung zu dem Distichon in dem Umstande erblickt werden, dass die Weimarer Dichter, durchaus abhold dem nüchternen und seichten

Wesen vieler damaliger Vertreter des litterarischen Berlins, das zu seinem Organ die Deutsche Bibliothek" hatte, in Karl Lessing einen Repräsentanten dieser Richtung zu verspotten gedachten. Es war wohl eine kleine Erwiderung auf die geschmacklose und oft rohe Art, mit der Geister, die von echter Poesie keine Ahnung hatten, über Klopstock und Wieland, Goethe und Schiller abgeurteilt hatten, eine Erwiderung, die nur nicht an die rechte Adresse gerichtet war.

Das letzte, was E. Wolff in seiner schönen Biographie Karl Lessings bespricht, ist der Wert des Briefwechsels zwischen seinem Autor und dessen Bruder Gotthold. Wir hatten oben schon Gelegenheit, auf die Vorzüglichkeit dieses Quellenmaterials für eine genauere Erkenntnis des Wesens unseres grofsen Klassikers hinzuweisen. Ohne also auf Einzelheiten einzugehen, können wir dem Biographen Karl Lessings darin beistimmen, dafs wir in diesen Briefen, welche uns viele litterarhistorisch wichtige Urteile, sowie die Erörterung mannigfacher philosophischer und theologischer Fragen enthalten, einigermafsen einen Ersatz dafür haben, dafs G. E. Lessing keinen Eckermann zur Seite gehabt hat.

Wir schliefsen uns nach Beendigung der Lektüre des Wolffschen Buches vollständig dem Urteile an, welches der fleifsige Forscher über Karl Lessings Verhältnis zum Bruder fällt (S. 136): „So darf die Geschichte ihm nicht die Anerkennung versagen, dafs er in seinem Leben wie in seinem litterarischen Schaffen treu zum Bruder gehalten hat, wie der Jünger zum Meister; und es ist Pflicht der Gerechtigkeit, in dem Kreise derer, die mit Gotthold Ephraim Lessing gelebt und gestrebt, Karl Gotthelf Lessing ehrenvoll zu nennen.“

Es ist uns nicht möglich gewesen, Wolffs Buch nach allen Richtungen gleich gründlich zu besprechen. Die gegebenen Hinweise werden genügen, alle diejenigen, welche Verehrung für den Namen Lessing hegen, zur Lektüre dieser interessanten Arbeit zu veranlassen, an der wir neben treufleifsiger Hingebung edle Sprache, schwungvollen Stil und verständiges Urteil anerkennen müssen.

Erfurt.

Dr. Albert Pick.

Friedrich Müller, Grundrifs der Sprachwissenschaft. III. Band: Die Sprachen der lockenhaarigen Rassen. II. Abteilung, II. Hälfte, II. Lieferung: Die Sprachen der mittelländischen Rasse. (Schlufs.) Wien 1887. VIII Seiten u. S. 461–679. Das nun vorliegende letzte Stück des dritten Bandes von Fr. Müllers Grundrifs der Sprachwissenschaft bringt das gesamte Werk zwar zu Ende, doch sollen ihm noch zwei Bände als Anhang folgen, deren einer die „analytischen“ und „sogenannten Mischsprachen sowie einzelne teils ausgestorbene, teils lebende Idiome unbestimmter Stellung" behandeln, „der andere das seit zehn Jahren neu hinzugekommene Material als Nachtrag bringen wird". Sehr schön, denn der erstere dieser beiden Bände stellt wohl u. a. auch einige Beleuchtung der sogen. romanischen Sprachen, des Albanischen, des alten Etruskischen in Aussicht.

Was das vorliegende Stück noch bringt, ist die Fortsetzung und der Abschlufs des Teiles vom indogermanischen Sprachstamm". Auf die trefflichen Seiten dieser Darlegung habe ich schon in dem letzten Stücke meiner Besprechung dieses Grundrisses der Sprachwissenschaft von Müller hingewiesen, und so wird der Kenner dieses so viel bearbeiteten Feldes der Sprachwissenschaft an der gewissenhaften Zusammentragung nach hergebrachter Weise und an manchem neuen eigentümlichen Verfahren seine Freude haben. Nur wenige werden mit mir das Ganze zu sehr vom Indischen her angeschaut finden, eine Beachtung einiger in meinen

Prisca latinitatis originum libri tres gegebener Anschauungen vermissen und die Absonderung der sogenannten analytischen" neueren Sprachen und die Verweisung einer Behandlung derselben (des Neupersischen, der romanischen Sprachen) in einen der Anhangsbände mehr für den Verfasser bequem als der Sache förderlich halten. Mir kann es nur verfehlt erscheinen, wenn der Verfasser die lateinischen Infinitive in solche der „nicht abgeleiteten Verba" auf „e“ und in solche der abgeleiteten Verba auf "ase" einteilt, indem er die passiven Formen legier, amarier, docerier, audirier geltend macht. Sieht er nicht oder verschliefst er sich dagegen, dafs alle Infinitive das re als jüngeren Ansatz haben, dafs es unrecht ist, nur lege (legi) als ursprünglichen aktiven Infinitiv ohne re anzusetzen, nicht aber für die anderen Konjugationen, wenn wir doch Infinitive vide (licet), sci (licet), ferve (facere) haben? Ich kann mir nicht helfen, es sieht fast aus, als wäre ersteres der Fall, sonst müfste er doch ein Wort hiervon sagen. Und doch ist diese Thatsache so bekannt, so allgemein anerkannt, dafs Brix in Plautus Menächmen 368 handschriftliches ire licet in ilicet mit demselben Sinne als jenes verwandeln konnte, ermutigt durch Studemund, der lange zuvor im Pseudolus 1182 aus ire licebit ein ilicebit, zu gehen wird erlaubt sein, hergestellt hatte. Die lateinische Accusativform mehe = me vermifst man ungern; sie würde nicht nur für das Lateinische, auch für Formen anderer Sprachen ein Fingerzeig gewesen sein, so dafs z. B. nicht in gotischem mik (mich) der Schlusslaut als eine angehängte Partikel griech. ye erklärt zu werden brauchte. Man vermilst auch den Accusativ med, ted, wie auf der Cista steht: Novios Plautios med Romai fecid, und wie Plautus im Anfange des Curculio,Quo ted hac (man bessert hoc) noctis dicam proficisci foras?" hat. Ganz sonderbar ist doch, wenn in mihi neben tibi der Unterschied durch Hinweis auf das Indische erklärt wird statt ein und dasselbe bi zu erkennen: die Verflüchtigung ging in jenem nur schneller vor sich, weil man nicht die zwei Silben mit Lippenlauten eröffnen wollte. Den Schlufs des Teiles bilden wieder Sprachproben von S. 656-673, ein Anhang bringt Nachträge und Verbesserungen. H. Buchholtz.

Louis Tolhausen, Neues spanisch-deutsches und deutsch-spanisches Wörterbuch. Leipzig, B. Tauchnitz, 1886/87. Vollständig in 20 monatlichen Lieferungen à 75 Pf.

Die vorliegenden ersten Lieferungen erlauben, ein günstiges Urteil über das neue, zeitgemäfse, grofs angelegte Unternehmen zu fällen. An Reichhaltigkeit und Brauchbarkeit für sämtliche Wissenschaften wird es wenig zu wünschen übrig lassen. Die Hefte sind fünf Bogen guten Papiers und kleinen, aber scharfen, dreispaltigen Druckes stark; der Preis für das Gebotene ein mässiger. So wünsche ich dem Werke besten Fortgang und Erfolg.

Voran stehen vier Seiten Spanische Orthoepie und Orthographie. Sie sind der schwächere Teil des Werkes. Sie genügen nicht und enthalten mancherlei Ungenauig- und Unrichtigkeiten. Ich würde raten, diese vier Seiten umgearbeitet noch einmal zu bringen.

Bei den Angaben über die Diphthonge ist vor allem auf die Betonung Gewicht zu legen. Stehen zwei Vokale aufserhalb der Tonsilbe, so bilden sie, auch wenn sie beide stark sind, eine Silbe. Also sind aunar und fruicion als zweisilbig anzugeben. Unglücklich und irreführend sind Transskriptionen wie uewe, z. B. in verguenza werghwenssa; c = dz, z. B. in cerveza Berwedza; c = 3. Da ist die Rede von einem weich gelispelten sz"(!); wiederum aber soll s am Anfange der Silben scharf wie sz, am Ende aber weicher wie s gesprochen werden. Iglesia wird gar durch iglesia umschrieben! So wird denn auch z teils durch deutsches

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oigho, guia

sz, teils durch deutsches dz umschrieben und aufserdem von c getrennt. Warum g mit deutsch gh umschrieben wird, z. B. oigo ghia, ist mir auch unverständlich; oder soll es nur die falsche mundartliche Aussprache: g = ch verhüten? Die Endung -ion wird umschrieben mit iohn, accion afßiohn, während sonst das auslautende an, en, in, un richtig mit nn bezeichnet wird. Die Angabe, r laute = rr, wenn die vorhergehende Silbe mit einem Konsonanten schliefse, es habe den weichen Laut nach einem Vokale, ist unzulässig. Es kommt einerseits auf In-, Aus- und Anlaut an, andererseits auf die Art der Konsonanten, mit denen r eine Lautgruppe bildet. Auch die Angaben: span. j = deutsch ch (in Chirurg) und=hch (sic!), span. y = deutsch ii oder if sind entweder unrichtig oder undeutlich. Endlich x! Es soll = 13 sein. Schön! Nun begegnen wir aber weiterhin Wörtern, wie carcax, almofrex, almoradux, Almorox, Alsodux, welche im Lexikon selbst teils fehlen, teils richtig mit j geschrieben dastehen, teils auch mit x und j. Vergessen ist, dafs im katalanischen Hostalrich das ch nicht tsch lautet. U. a. m.

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Richtig, wenn auch etwas umständlich, ist das über Betonung und Accente Gesagte.

Leider hat die Spanische Akademie selbst wieder einige Neuerungen gemacht. Sie befiehlt jetzt, die mit n und s auslautenden betonten Endungen mit dem Tonzeichen zu versehen: nación, compás; joven, jueves. Eine sehr unnütze Neuerung!

Das Altspanische ist leider nicht berücksichtigt worden, auch nicht das Veraltete als solches bezeichnet, das Poetische zuweilen.

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Auch die Etymologie wird nicht berücksichtigt, und demgemäfs ist die Anordnung öfters eine unlogische. Da finden wir 1) á pron., Druckf. für prep.; 2) á Conj. in Wendungen wie á ser esto etc., á saber yo. Indes auch hier ist á nichts als Präposition. Da finden wir Wörter, wie agrio, adelantado in besonderen Nummern als Adjektiv und als Substantiv; adelante und afuera als Adverb und als Interjektion: Herein, heraus! Algun, dann alguno; andá, später andar; alto steht gar unter vier Nummern: Adj., Subst., Adv., Interj. U. a. dgl. Dagegen stehen z. B. bei alba die Bedeutungen Tagesanbruch" etc. und „Chorhemd“ und „no sino el alba" friedlich unter derselben Nummer. Nur eine Nummer macht sogar adicion 1) lat. additio, 2) lat. aditio. Ebenso alce 1) Elenn, 2) Abhub der Karten, Auflage von vb. alzar lat. *altiare; amen 1) Amen, 2) á ménos de; aun und aún (vor und nach dem Verbum; so die Angabe!). Doppelt angeführt finden wir acabar con alguno und ac. con alguna cosa; an verschiedenen Stellen adductor und aductor, wovon nur aductor richtige Orthographie ist. Ebenso unrichtig agrippes neben agripenne. Absceder = 1) schwären, 2) sich davon machen. Die Ordnung wäre umzukehren. Ob es zu ábate auch abarse giebt, ist mir zweifelhaft; und ábaos müfste doch wohl abáos lauten. Versehen sind: adonde für adónde als Fragewort (s. S. III), acefalolóquiro ant. für an. Als fehlend merke ich an abrazarse con.

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Das sind einige Bemerkungen, welche ich mir ganz gelegentlich bei Durchsicht der ersten Lieferung gemacht habe. Sie könnten sicherlich um das Vielfache vermehrt werden. Ich sage das nur, um gewisse Mängel der Anordnung festzustellen, oder weil ich die Bemerkungen einmal gemacht habe und dem Verfasser zur Verfügung stellen will; nicht um den Wert des neuen Werkes herabzusetzen, welches sicherlich einen bedeutenden Fortschritt in der spanischen Lexikologie bezeichnet.

Endlich nur noch das eine. Tolhausen reiht den spanischen Wörtern auch ziemlich viele Fremdwörter, namentlich lateinische, ja ganze Formeln ein, z. B. agnus dei, ab infinito, ad libitum, ad pedem literæ, a divinis, in agone etc. Derartiges gehört eigentlich nur in ein Fremdwörterbuch oder Konversationslexikon. In einem deutschen Lexikon würden wir doch

Archiv f. n. Sprachen. LXXVIII.

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Ausdrücke wie par excellence, xar' t§ozny, per fas aut nefas, nolens volens etc. nicht mit aufführen. Ausserdem stehen sie nun ungleichmässig, nach dem Anfangsbuchstaben oder nach dem Hauptworte, wie z. B. in agone unter a, nicht unter i. Abrenuntio dagegen ist volkstümlich geworden (D. Quij.) und sollte mit c geschrieben werden.

Wenn das Werk, welches jetzt bis zur fünften Lieferung erschienen ist, abgeschlossen sein wird, werde ich darauf noch einmal zurückkommen. Vorläufig sei es als bestes lexikalisches Hilfsmittel zum allseitigen Gebrauche empfohlen. Dr. Paul Förster.

Zeitschriftenschau.

Fiàmuri Arbërit, La bandiera dell' Albania, Periodico mensile diretto da Girolamo de Rada. Cosenza.

Anno II 8, 20 dic. 1885. I-III. Fürst von Mirditta Prenk Pascha Bib Doda hat in drei französisch abgefafsten Zeilen und durch Übersendung von 40 Franken seine Wünche für das Gedeihen der Zeitschrift ausgesprochen. Ein Brief des Herausgebers an den verstorbenen Ant. de Szamogyi handelt vom Zusammenleben der Menschen in Staaten. IV-V. Übersetzung eines Liedes der Frau von Knorr: Lösung des Zaubers. V-VII. Eröffnung von Mitteilungen aus dem Schatze albanischer Volkssagen, von Alfons Kjinigò da Mbusati; den Anfang macht das Märchen von Tridicini (dem jüngsten Bruder und dem bösen Orkus). VII-VIII. Das Reale und das Ideale in den Darstellungen der Welt: Heldengedicht und Trauerspiel stehen am höchsten.

II 9, 20 gennaio 86. I-III. Unsinniges Geschrei einiger Griechen, die Albanier seien entartete Griechen, ihre Sprache entartetes Griechisch. III-IV. Es erweist sich, das Abdul Bey Frashëri lebt, vom Sultan begnadigt und nach Konstantinopel eingeladen ist. IV-VI. Vollendung des Märchens von Tridicini. VII. Vom Realen und Idealen (Forts.). VIII. Von albanischer Deklination und dem angehängten Artikel (Forts. zu II 7).

II 10, 20 febbraio 1886. I-VII. Das Albanische Kollegium in S. Adriano. Äufserst anziehende und wertvolle Blätter für die Beurteilung des Standes der Albanier den Griechen gegenüber. Ein wahres Glaubensbekenntnis des Herausgebers ist ein langer, unter dem Texte abgedruckter Brief desselben an Cesare Cantù, welcher in einem Briefe an denselben bekannt hatte, sich Albanien am besten in Griechenland aufgehend vorzustellen. Die Helden der Befreiung Griechenlands, sagt de Rada, sind zum grofsen Teil (Botzari, Zavella, Makry, Odysseus, Miauli, Tombasi, Karaiskaki, Kondurioti, Bulgari, Bobolina u. a.) Albanier; dies Volk und die Sprache desselben besitzt einen grofsen Teil des heutigen Griechenlands, und die Griechen widersetzen sich jedem Aufkommen von Unterricht in dieser Sprache, meinen, es sei vorbei mit dem Griechentum, wenn die Erschaffung einer albanischen Sprache Fufs fasse: könne man es da wünschen, dafs der Norden, das Stammland Albanien, den Griechen geöffnet würde? Wenn irgendwo bei Bekanntschaft mit seinen Werken, fühlt man sich bei Lesung dieses Briefes ergriffen von der Geistes- und Herzensgröfse dieses Neubegründers albanischer Dichtersprache. VII-VIII. Aus dem Nachlasse des Giuseppe de Rada, des Sohnes von Girolamo: zehn (andere werden folgen) zwei- bis dreizeilige Strophen von Endecasillabi, welche als Abendgesänge auch von weitem anzuhören wie Pfeile etwa von einem Hügel aus gleichsam abgeschnellt, indem zwei sich antworten, erklingen. Einige der dazu gehörigen Klänge wird Herr Emil Reinhold, Professor der Musik am Gymnasium in Corigliano, als noch gerettete durch Druck vor dem Untergange bewahren. Beispiel: Süfser Koriander, glücklich, wer dich kosten wird; ich armer mufs fortgehen und dich

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