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selbe Form in Waces Rou, Andresen III, v. 1359). estenceles 2797.
Richtiges archevesque steht 1035. 1344; dafür nach pikardischer
Weise arcevesque 1011. ch auch in eschivout 1264, dagegen desciront
franchi 331 geht wie franchise 2270 auf franchire* zurück.
Lat. ti Vok. commencier 200. commencie 873. denuncier 748.
enforcier 2322. commenca 3112. ancieins 3752.
Ebenso wenn c

3132.

vorausgeht: lecon 388. facon 428. Dagegen: commencha 413, 1153. 1514. 2704. 2808. s'avenchouent 3393. depechier (von de-pětia* abgeleitet) 3652.

B) Nach Vokal. Lat. c: deceuz 182. deceu 190. receit 1395. mucié 1958, aber rechut 338.

ti Vok. gracia 280. pieca 1909, aber perechous (pigritiosus *) 1685. II. Hinter dem Ton oder im Auslaut der betonten Silbe: a) nach Kons.: sustance 84. dolcement 113. conoisance 128. tierce 180. niece 463. negligence 2977. mescreance: doutance 3501. Einmal semblanche 3694.

8) Nach Vokal: face 218. place trace 244. grace 330. + s 507. facent 2192 etc.

Suffix -itia, -icium, -icia s. unter II, 14.

886. Zwischen Vokalen, vor dem Ton stehendes ce (i), ti wird der Regel nach zum tönenden s: die Belege sind oben schon gegeben XV, 81.

89. Im Auslaut der Wörter auf -cem, -cium, -tium wird lat. c durch x(ts) und s wiedergegeben: feix (vicem) 180. viax 221. voix 360. croix 845, Acc. croit 847. croix 845, s. Horning p. 18.

Vereinzelt ist die Wiedergabe durch s: pries (pretium) 2044. puis (puteum) 3620. Auch pacem erscheint als pais 1449, gegen paix 1455.

Da in unserem Text Wörter mit auslautendem z und s scharf voneinander getrennt sind, so können wir in nur die Affrikata ts sehen; ob s tonlos oder tönend war, läfst sich nicht entscheiden.

90. c bleibt im Auslaut hinter Kons., in wenigen Fällen hinter Vokal bestehen: lonc 38. donc 313. franc 340. sac 120. lac 556. illuec 157. ovec 460, fiel dagegen in illac: la (: crolla) 287. 509. 933. altresi (: di = dico) 452.

91. Vor dem flex. s fällt es: amis 1296. anemis 1567. dus 1883. 2372 (: plus).

Ob in seis (siccus) 370 Vokalisierung des e vorliegt oder ob ei

blofse Schreibung ist, läfst sich, da seis nicht im Reime steht, nicht entscheiden, indessen ist das Letztere wahrscheinlicher.

e fiel aus in clers 1399, wie andere Mutæ in derselben Stellung: g in bors 1393, f in cleis (clavis) 2040. bries 2239.

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Gehören die unter an- und inlautendem e gebrachten Belege mit sogenannter „pikardischer“ Entwickelung dem Dichter oder dem Kopisten an? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Joret, der sich mit derselben schon mehrmals beschäftigte, gelangt in den Caractères" p. 132 zu folgenden Schlüssen: In Anbetracht, dafs das heutige Avranchin französische Gestaltung des e ror a und cei), ti Vokal, d. h. ch und aufweist, wie unser Text im grofsen und ganzen, ist es wahrscheinlich, dafs einerseits schon das alte Avranchin sich darin gleich verhielt, somit unser Text in Hs. A verhältnismässig korrekt vorliegt.

Gestützt wird diese Ansicht durch Folgendes: Im Reim läfst sich rein französische Gestaltung der Gutturalis durchführen (in Betracht kommen allerdings blofs reiche [und weibliche] Reime), es fehlen Zwitterreime; Hs. B verhält sich darin wenigstens in den mir bekannten (ersten 60) Versen gleich.

Ist man von diesen Gründen überzeugt, so wird man die Belege für c vor a = k, ce(i) -ti Vok.ch dem Kopisten zuschieben; und dieser selbst kann dann nicht dem Avranchin angehören; dass es aber nicht notwendig, ihn aufserhalb der Normandie zu suchen, wird aus Folgendem ersichtlich sein.

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Die Untersuchungen Jorets in seiner Schrift Du C roman" und in den „Caractères" haben aufs deutlichste dargethan, dafs die Gestaltung des c vor a als k und e vor e (i) und ti Vok. als ch nicht blofs pikardisch, sondern gut normannisch ist. In der letzterem Werke beigegebenen Karte der Normandie bezeichnet nun eine mit. der Eisenbahn von Granville über Vire, Argentan, L'Aigle, Verneuil etwa parallel laufende, doch stets mehr oder minder nach Norden abweichende Linie die südliche Grenze der Entwickelung von e vor a zu k und ce (i), ti Vok. zu ch in der Normandie. Das Avranchin, Houlme, Hiémois, Perche gehören also zu den Gebieten mit französischem Konsonantismus, das Cotentin, Bessin, Plaine de Caen, Plaine d'Auge, Lieuvin, Roumois etc. zu jenen mit normannisch-pikardischem. In diesen letzteren müssen wir also unseren Kopisten suchen, vorausgesetzt, dafs die Gebiete früher sich ebenso schieden wie heute. Läfst

sich norm.-pik. Behandlung der Gutturales (z. B. in Urkunden) in der Normandie nachweisen, so ist es meines Erachtens erlaubt, unseren Kopisten als Normannen anzusehen.

Die schon öfters genannten, von Delisle publ. Urkunden geben die nötigen Beweismittel an die Hand. Ich beginne mit Urkunden aus dem Osten:

Urkunde aus Pont Audemer von 1260, p. 134 der Mém. XVI: che (ecce hoc), chimetiere, larrechin (dreimal), chen, raenchon. Daneben rechief, champ, porchasa, cen, cen, ceu, changeit.

p. 242, um 1281, Nr. 957 in Pont Audemer: chine (dreimal), Ricart, cans (campos), escange (zweimal), Canterel (Name eines Bürgers von Pont Audemer), escangier. Daneben France.

Nr. 958, ibidem: Calleville, Quief de ville (Personennamen), escange (dreimal), reclamanche, escangier, cheste. Daneben chascun.

p. 159, 1266, Urkunde des „Mêre de Roen": comanchant, descharchier neben ceus (ecce illos), citeiens. Franceis. sesche (sicca). Nr. 1029, 1284, „Ballif de Roan": weist blofs sachent, cestes, ce auf.

Nr. 960, 1281, Visconte de Roem". escangier neben sachez, cinquante, recevoir.

Nr. 1002, 1282, Urk. v. Groslay, südlich von Beaumont de Roger sur Risle (nördlich der Joretschen Grenze): cent, chacier, receues, c'est; cent, ce, ceus (ecce illos).

Nr. 1003, 1282, von demselben Orte: celui, ceux.

Dagegen von dem südlich der Joretschen Grenze gelegenen Verneuil weisen zwei Urkunden des Bailli de Verneuil, Nr. 1002, 1282 an Belegen auf: chens (centum) dreimal, che (ecce hoc), pieche, escaanche, chelui, cheus, chier, Franche, fachent, icheles, cheste.

1005, 1282, von demselben: Franche, escange, chens, icheles, chil (ecce illi), ches, che, chens. Dieselben Wörter in 1006. 1007. Dazu recheu (receputum).

Die Urkunden aus dem Westen sind äusserst spärlich:

p. 242, von Mesnil Robert, viconté de Vire (1280): eveschie, eschairroit (von eschaeir eschaier), eveschié.

=

p. 339, von 1272, Cherbourg. Karée (= charrée) viermal. Karenten (Ortsname), chil (viermal), che, cheli (= celui), cevreil, neben marcheans, ce, chevreil, porchas.

p. 199, Bailli de Coutances, 1315. Abschrift einer königl.

Urkunde von 1275. prononchié, neben cen, ceu, coustances, ce, prononcie, chaoit, faces.

Dagegen weist die von derselben Baillie für ein Kloster in Mortain im Jahre 1275 gefertigte Urkunde, Bibl. de l'École des Chartes, II. Serie, Bd. I, p. 191, nur französische Gestaltung der Gutt. auf. — Ebenso eine Verfügung der Contesse de Fougères von 1269, bei Delisle Nr. 740.

Bezeichnend für die meisten dieser Schriftstücke ist die Inkonsequenz in der Bezeichnung des c vor a und e vor e (i), ti Vok.; die französische Bezeichnung findet sich auch da, wo kein Zweifel sein kann, dafs die volkstümliche Entwickelung eine andere war; immerhin gewähren sie uns das bestimmte Zeugnis, dafs die heutige pik.norm. Gestaltung der Gutt. im 13. Jahrh. in der nordwestl. Normandie vorhanden war, und nichts hindert uns, unseren Kopisten daselbst zu suchen. Dafs er in der Einsetzung seiner eigenen Formen nicht konsequent verfuhr, kann nicht mehr auffallen als bei den Urkunden.

XVII. Q.

92. Im Anlaut bleibt es stets bestehen. Das Relativum que wird einmal mit ke bezeichnet, die Konjunktion que nicht. v. 60 haben Michels Text und die Avrencher Abschrift Ridalet resp. Ridolet. Es ist aber Quidalet (oder Kidalet) zu lesen, man vergleiche die Einleitung zum Rom. d'Aquin, p. LXXIV der citierten Ausgabe.

qu findet sich für lat. c in quens 1465. 1551. 1601 etc. Lat. qu ist erhalten in quassez 2188. requereit 939 etc.

93. Inlautend wird es wie c behandelt, aufgelöst vor folgendem u, während dieses zu v wird in eive (aqua) 838, jünger eve 851.

Seigne 1387 (Sequana) findet sich auch bei Wace, im Rom. de Rou (vgl. Andresen III, p. 549), und könnte aus dem in normannischen Urkunden (Bd. XVI der Mém.) öfters belegten Secana durch Übergang dieses in Segana*, Segna* entstanden sein. Über eine besondere Gestaltung der Gruppe qu in sequere* siehe oben unter +i und ? + i.

94. Im Nachlaut der betonten Silbe erscheint qu für lat. c in croniques 1379 (gelehrt), unques 1391.

95. In den Auslaut gerückt wird es zu e in cine 1657 (fälschlich cins 1496). donc 313.

XVIII. G.

96. Gutturales g wird bald mit 9, bald mit gu bezeichnet: : garz 799. garison 1074. gages 1080. gardes 1968. langor 1980. gart 2105. esguardez 621. guarirent 1348. gardes 1900. alanguorez 1949. guart

2218.

Vor e blofs gu: guerpie 1386. guerreia 1395.

97. Palatales g wird bald mit g, bald mit j bezeichnet. Im Anlaut stets genz 184 etc., aber jaiant (gigantem) 460. Inlautend esturgons 470 (sturionem *). Andere Beispiele s. o. unter 85. Fehlerhaft ist roex 877 (rubeas) neben roge 661.

98. Intervokalisches g fiel aus: realmes 1488. Huun 1789, wohl auch in seieluns 2277 (wo ei blofs für e stehen wird). rue 3012. In die durch Schwund des g entstandene Lücke trat v: rovast 1876. 99. Für Wiedergabe von j durch g findet sich kein Beleg.

XIX. H.

100. h ist aspiriert in: face hastivement 218. qui le huast 144. archevesque Huun 1789. Sonst ist es bald gesetzt, bald weggelassen: ersteres: honestement 1700. hoi (hodie) 1900 (dagegen öfters oie = hodie, siehe + i). hasté 2836. henor 2379; letzteres: enora 1683. ommage 1502.

101. Im Inlaut fällt es nach Kons. in Mainart (Meinhardus) 2129. 2153. Bernart 1606.

Im Gegensatz zu afrz. brueroi steht es in bruihairez 733.

XX. Die Labiales

bieten nichts vom Gemeinfrz. Abweichendes.

102. Im Anlaut bleiben p, b, v erhalten.

103. Inlautend, zwischen Vokalen werden p und b zu v; p blieb nur erhalten im gelehrten ensepelir 2819, vgl. ensepelie, Rom. de Rou 5361, und wurde blofs zu b im fremden leubart 1640. Bemerkenswert ist escrire livre 2692.

104. Vor Kons. fielen p und b aus oder wurden vokalisiert. escrit 25. tens 472 etc. bautestiere 1461, gegen baptizier 1671.

105. Ursprüngliche Geminata wurde auch hier vereinfacht:

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