Gotth. Ephr. Lessings sämmtliche Werke: Literatur und Theologieim Büreau der deutschen Classiker, 1825 |
Common terms and phrases
Absicht Ansehung Antwort Apostel besonders Beweis beyde Bibel blos Bücher chen Christen Christenthum christlichen Religion dergleichen dern dieſe Dinge eben einmal Einwürfe einzige ersten Christen Evangelium Ewigkeit feine feyn fich finden Fragmente freylich ganze Geist gemacht gemeinen gern geschrieben Geseze gewiß giebt glauben gleich Goeze Gott Grunde Hånden håtte hebräischen heiligen Schriften heißt Herr Hauptpastor Herr Pastor Herrn Hochwürden Houyhnhnm innere Wahrheit Kehereyen Kenntniß Kirche Kirchenvåter könnte laffen lassen läßt Leff Leffing Lehre Leibniz lesen lich lieber Luther machen macht Mann Mascho Matthäus menheit Menschen Meynung möchte muß müſſen müßte nämliche nåmlichen Nazarener neuen Testaments nothwendig Prochorus Regula fidei Sache sagen sagt schlechterdings Schr sehen seyn ſich ſie Socinianer soll sollte Sprache Stelle Strafen Tertullian Theil theol Theologen thun Uebersehung Ungenannten unsere vermuthlich Verstand viel vielmehr Vollkommenheit wahr wåre wåren weiß Welt wenig wenigstens Werke Wesen wirklich wohl wollen wollte Worte Zeugniß zweyten
Popular passages
Page 282 - Sondern, wenn es wahr ist, daß der beste Mensch noch viel Böses hat, und der schlimmste nicht ohne alles Gute ist: so müssen die Folgen des Bösen jenem auch in den Himmel nachziehen, und die Folgen des Guten diesen auch bis in die Hölle begleiten; ein jeder muß seine Hölle noch im Himmel, und seinen Himmel noch in der Hölle finden.
Page 80 - Kurz: der Buchstabe ist nicht der Geist; und die Bibel ist nicht die Religion. Folglich sind Einwürfe gegen den Buchstaben, und gegen die Bibel, nicht eben auch Einwürfe gegen den Geist und gegen die Religion.
Page 90 - War ein Zeitraum, in welchem sie bereits so ausgebreitet war, in welchem sie bereits sich so vieler Seelen bemächtiget hatte, und in welchem gleichwohl noch kein Buchstabe aus dem von ihr aufgezeichnet war, was bis auf uns gekommen: so muß es auch möglich sein, daß alles, was Evangelisten und Apostel geschrieben haben, wiederum verloren ginge, und die von ihnen gelehrte Religion doch bestände.
Page 120 - Aergerniß durch ein weit größers heben zu wollen vorgebe? Warum lasse ich es bei jenem nicht bewenden, wenn ich nicht selbst Freude an dem Aergernisse habe? — Darum nicht, weil ich überzeugt bin, daß dies Aergerniß überhaupt nichts als ein Popanz ist, mit dem gewisse Leute gern allen und jeden Geist der Prüfung verscheuchen möchten.
Page 140 - Stande bringen würde, und wenn er der unerschöpflichste Spaßvogel unter der Sonne wäre. Glauben Sie, daß Pater Abraham gute Komödien gemacht hätte? Gewiß nicht: denn seine Predigten sind allzu elend. Aber wer zweifelt wohl, daß Moliere und Shakespear vortreffliche Predigten gemacht und gehalten hätten, wenn sie, anstatt des Theaters, die Kanzel hätten besteigen wollen?
Page 138 - Allegorie aus ; wodurch er sich nicht selten in allzu entfernte und leicht umzuformende tertia comparationis verwickelt. Diesen Fehler mögen auch gar wohl meine dramatische Arbeiten mit verstärkt haben: denn die Sorge für den Dialog gewöhnt uns, auf jeden verblümten Ausdruck ein scharfes Auge zu haben...
Page 137 - Auch bin ich mir bewußt, daß er gerade dann die ungewöhnlichsten Kaskaden zu machen geneigt ist, wenn ich der Sache am reifsten nachgedacht habe. Er spielt mit der Materie oft um so mutwilliger, je mehr ich erst durch kaltes Nachdenken derselben mächtig zu werden gesucht habe.
Page 151 - Ufer zerschmettert! — O ihr Heuchler! denn wir kennen euch. Nicht um diese unglücklichen Schiffe ist euch zu tun, ihr hättet sie denn versichert: euch ist lediglich um euer eignes Gärtchen zu tun; um eure eigne kleine Bequemlichkeit, kleine Ergetzung.
Page 5 - Hause, lief nach dem Kostbarsten, was er zu haben glaubte - nach seinem Grundrisse. Laßt uns den nur retten ! dachte jeder.
Page 127 - Luthern noch weniger erlaubt. Denn Luther, als er die Bibel zu übersetzen unternahm, arbeitete eigenmächtig gegen eine von der Kirche angenommene Wahrheit: nämlich gegen die, daß es besser sei, wenn die Bibel von dem gemeinen Manne in seiner Sprache nicht gelesen werde.