Vorwort. Bei der Bearbeitung dieser vorzugsweise für die Schule bestimmten Ausgabe des Virgil bin ich zunächst bemüht gewesen, den Tert der Dichtungen nach den vorhandenen kritischen Materialien und mit Berücksichtigung der kritischen Ausgaben selbstständig zu gestalten; ihn, dem Schulzwecke gemäß, von allen denjenigen orthographischen Eigenthümlichkeiten. frei zu halten, die den Schülern ohne Noth; ynd: Naßen das Verständniß erschweren; ihm ferner durch vielfach wiederholte Druckrevisionen diejenige Korrekheit zu geben, die noweutlich bei Schulausgaben der Klassiker unerläßlich ist, und endlich durch kräftig hervortretende Typen die Sehkraft der Jugend zu schonen. In Betreff der dem Terte beigegebenen Anmerkungen bin ich dem Grundsaße gefolgt, so wenig als möglich, mit andern Worten: nur so viel zu erklären, als dem Schüler bei seiner der Klassenlektüre vorangehenden Vorbereitung, ungeachtet eines gewissenhaften Gebrauches des Wörterbuches, zum Erfassen des richtigen Sinnes und der dichterischen Darstellung unent behrlich ist. Hierbei habe ich sowohl auf die Eigenthümlichkeiten der römischen Dichtersprache, als auf die Alterthümer und die zahlreichen Nachbildungen des Homer und der römischen Dichter ein besonderes Augenmerk gerichtet; und da der Schüler früher die Aeneide als die Bukolika und Georgika liest, so habe ich die Aeneide zum Hauptorte der Erklärungen gemacht, auf welche dann in jenen Gedichten verwiesen wird, statt daß nach dem bisher vorherrschenden Gebrauche der Schüler für die Schwierigkeiten, die ihm seine erste Lektüre im Virgil darbietet, sich zuweilen an Dichtungsstellen Rath holen muß, die ihm noch viel unverständlicher find. In gleicher Weise hat es mir endlich praktisch geschienen, die in den Dichtungen sich wiederholenden und der Erklärung bedürfenden Eigenthümlichkeiten je an einer und zwar der ersten Stolle vollständig zu erläutern, und dann an den übriges, späteten Stellen auf diese hinzuweisen. Freund. |