congressum Aenean nec dis nec viribus aequis nube cava rapui, cuperem cum vertere ab imo structa meis manibus periurae moenia Troiae. 810 nunc quoque mens eadem perstat mihi; pelle timores. tutus, quos optas, portus accedet Averni. unus erit tantum, amissum quem gurgite quaeres; his ubi laeta deae permulsit pectora dictis, 809. congr. Aenean, s. Hom. II. XX, 318-39. 810. cava, s. zu A. II, 360. 811. periurae, s. zu A. IV, 542. 812. timores. Dieser plur. bez. hier die oft wiederkehrende Furcht wegen derselben Gefahr, vgl. Lucret. II, 45: mortis timores. 813. portus Averni, Cumae, s. A. VI, 2. 814. quaeres. Venus hatte sich der Trojaner so, als wären sie die Ihrigen, angenommen. Daher sagt Neptun, dass ihr dieser Verlust bevorstehe. 815. Ueber den Halbvers s. z. A. 1, 534. 816. laeta steht proleptisch. 817. auro metonym. für den goldenen Wagen. 818. feris, s. zu A. II, 51. 820. subs. und. Neptun befährt und beruhigt die Fluthen blos durch seine Erscheinung, vgl. A. I, 147. 821. fugiunt vasto aeth. nimbi. Am ganzen Himmel sah man nichts als Wolken, und dieser Mangel an Mannigfaltigkeit, der bei d. Betrachtung des grossen Himmelgewölbes um so unangenehmer berührte, liess den aether selbst formlos erscheinen 815 820 825 und erweckte dasselbe Gefühl wie die Oede einer zerstörten Gegend. Uebrigens ist dieser Satz asyndetisch an den vorhergehenden angereiht, weil er einen Gegensatz (die Wellen des Meeres die Wolken) einschliesst. Dasselbe adversative Asyndeton kam oben vor v. 9. 150. 200. 822. cete, xýτη. 823. Glaucus, ein böotischer Fischer, stürzte sich nach dem Genusse eines betäubenden Krautes ins Meer und wurde in einen Meer gott verwandelt, s. Ovid. met. XIII, 903-65. Palaemon, von den Griechen Melicertes genannt, war der Sohn der Ino, der Tochter des thebanischen Königs Cadmus, welche sich, von ihrem rasenden Gemahl Athamas verfolgt, mit ihrem Sohne ins Meer stürzte, worauf Beide Meergötter wurden, s. Ovid. met. IV, 416-462. 824. Tritonesque, s. zu A. I, 144. Phorci, s. zu A. V, 240. Verg. scheint von v. 829 an ein Gemälde des Scopas im Auge zu haben, das sich zu Rom im Circus Flaminius befand und von Plin. nat. hist. XXXVI, 5 beschrieben wird. Nisaee Spioque Thaliaque Cymodoceque. Hic patris Aeneae suspensam blanda vicissim gaudia pertemptant mentem; iubet ocius omnis attolli malos, intendi bracchia velis. una omnes fecere pedem pariterque sinistros, 827-34. Freilich erhob sich jetzt ein günstiger Südostwind; da Aeneas aber auf seiner Fahrt sich nicht weit von der Küste entfernte, so konnte er nur mit halbem Winde fahren. Das wird bezeichnet durch fecere pedem und sin., nunc dextros solvere sinus. pedes nodes, (die Schoten) hiessen die beiden Taue, durch welche die beiden unteren Enden des viereckigen Segels mit dem Bord des Schiffes verbunden wurden. Konnte man mit vollem Winde segeln, so wurden beide Seile angezogen; dagegen nur eins, wenn man mit halbem Winde fahren musste. bracchia sind die Segelstangen, cornua die Spitzen derselben und als pars pro toto die Segelstangen selbst, welche sie je nach der Richtung des Windes bald Vergil II. 8. Aufl. 830 835 810 815 850 hierhin, bald dorthin drehen. 841. consedit kommt her von? 844. aequatae aurae, gleichmässige Winde im Gegensatze des stossweise erscheinenden Orkans; vgl. Valer. Fl. IV, 615: aequali transcurrat carbasus aura. In Folge der aequatae aurae zeigt das Meer fluctus quietos v. 818. 847. vix att. lumina. Schon die Nähe des Schlafgottes übt einschläfernde Kraft auf den Palin. aus; der Vorschlag des Gottes aber rüttelt ihn auf eine Zeit wieder auf, bis er der Kraft des Zauberstabes völlig erliegt. 850. Aenean credam, quid enim. Die Worte enthalten eine Steige 13 et caeli totiens deceptus fraude sereni?' rung des Vorhergehenden: Ich, der ich für meine eigene Person diesem Ungethüm nicht traue, sollte ihm den Aeneas überlassen? quid enim? τί γάρ; πῶς γὰρ οὔ; hat bejahenden Sinn: was wäre es denn? warum nicht? und steht hier ironisch: Und den Aeneas sollt' ich warum nicht? ihm anvertrauen? Andere machen fallac. aur. von credam abhängig und fassen das folgende et explicativ (ich, der ich); allein dann fände eine Abschwächung des Gedankens statt, indem die fallaces aurae lange nicht den Grad des Grauens erregen, der mit dem unbestimmten Begriff des monstrum verbunden ist. 851. et und noch dazu, vgl. A. II, 49. 854. In dem Lethaeo rore und vi Stygia liegt eine Steigerung, denn der Lethacus ros schafft mit dem Einschlummern nur gänzliches Vergessen der Sorgen, die den Wachenden quälen; vis Stygia aber versetzt in Todesschlaf. 855. sopor. und inopinus in v. 857. dichterisch und nachkl. 856. lumina solvit, er löst und schliesst die Augen, die vorher intenti, auf die Gestirne gerichtet waren. 857. primos, s. zu A. I, 442. 85S. et, s. z. A. II, 692. Ueber die Alliteration s. z. A. III, 412. 859. cum gubernac. Die Schiffe der Alten wurden durch zwei grosse Schaufelruder (лŋdάhα), jedes an einer Seite des Hintertheils gelenkt. Da hier nun das eine grosse Schaufelruder abgebrochen war, so blieb zur Lenkung des Schiffes das andere noch übrig. 864. scopulos Sir., s. Hom. Od. XII, 39-46. 865. quondam, einst, in früherer Zeit, im Gegensatze zu den Zeiten des Vergil, vgl. A. III, 704. 866. tum dient zur Aufzählung, vgl. A. I, 164. V, 455, VI, 278. tum sonabant et sonantes. rauca sonabant, s. zu A. II, 53. sale saxa sonabant. Durch die in diesen Worten gehäuften Zischlaute soll was nachgeahmt werden? Vgl. über die Alliteration A. III, 412. Eine ähnliche Tonmalerei findet sich auch A. II, 494 und an den mit diesem Verse verglichenen Stellen. sensit et ipse ratem nocturnis rexit in undis 871. nudus in ignota iac. har. Ausserhalb des Vaterlandes seinen Tod zu finden, schien den Alten ein 870 trauriges Los, das zum schrecklichsten wurde, wenn die Leiche unbeerdigt (nudus) blieb. A EN EIDOS LIBER SEXTUS. Sic fatur lacrimans classique inmittit habenas Landung auf Italiens Boden. Die Sibylle. Aeneas in der Unterwelt. 2. Eub. Cumar. Liv. VIII, 22: Cumani Chalcide Euboica originem trahunt. 3. obvertunt pelago pror., vgl. A. III, 549 u. s. z. A. II, 276. dente tenaci, vgl. A. I, 169. 4. fundabat. Das Imperf. zeigt, dass dieser Satz als logischer Nebensatz des folgenden Satzes et praet. p. zu nehmen ist (vgl. zu A. IV, 584): der Anker sicherte die Schiffe, und da u. s. w., also s. v. a. tum navibus ancora fundatis puppes praetexunt litora. fundare 5 hat Verg. nach dem Vorgange des Lucretius (IV, 808: fastigia posse surarum ac feminum pedibus fundata plicari) in der Bedeutung sichern, befestigen gebraucht. 6-8. Die Gefährten des Aen. sind hier nach der Landung in derselben Weise beschäftigt, wie A. I, 174-76. Der plur. silvae weist auf die Menge des zusammengerafften Strauchholzes hin, denn unter silva ist hier das dichte Unterholz zu verstehen, vgl. A. III, 23. — inv. flum. m. Auch Flusswasser gebrauchten die Trojaner, um sich vor den zu bringenden Opfern darin zu reinigen. 9. arces, die Anhöhe in der Nähe von Cumae, auf der sich der Tempel des Apollo im Haine der Hecate (Trivia, s. zu A. IV, 511) befand. altus, der erhabene, vgl. A. X, 875. |