sacra Iovi Stygio, quae rite incepta paravi, sed moriamur' ait. 'sic, sic iuvat ire sub umbras. 640. Dard. rog. cap. Mit der Verbrennung des Bildes (s. oben v. 508) und aller Sachen, die sie von ihm besass, sollte auch sein Andenken völlig vertilgt werden. 641. stud. anili, vgl. A. IX, 489. 644. interfusa, dichterisch und nachkl. 647. quaesitum, erlangt, vgl. A. IV, 507 und 498. Vielleicht hatte Dido sich das Schwert, das Aen. im trojanischen Kriege geführt hatte, zum Andenken erbeten und ihm dafür ein anderes verehrt, vgl. oben v. 261-64. Es liegt etwas Verhängnissvolles darin, dass Dido durch das von ihr selbst zum Geschenk erbetene Schwert des Aeneas ihren 640 645 650 655 660 Tod findet; gleichen Tod fanden 651. deus, allgemein die Gottheit, vgl. A. I, 199. III, 715. IV, 440. V, 467. sinebat, s. z. A.. III, 269. 656. poenas rec., vgl. A. I, 360 -364. 660. sic, sic iuvat ire sub umbras. Der Zusammenhang ist: obgleich ich ungerächt sterbe, will ich doch sterben; so grossen Reiz hat für mich der Tod. 662. ferat omina mort., vgl. oben v. 385. 664. comites, die v. 391 erwähnten famulae. spumantem sparsasque manus. it clamor ad alta tecta fremunt; resonat magnis plangoribus aether, 667–671. Vgl. Hom. II. XXII, 405-411. Der Hiatus zwischen einer Länge und Kürze findet sich nach der 2. (A. III, 606; X, 18), 3. (A. IV, 235; XII, 535), 4. (A. X, 141) und 5. Arsis (A. IX, 477). 675. me fraude pet. Auf dem me ruht der Gedankennachdruck. 678. vocasses, Wunsch, vgl. A. X, 854, an den sich der folg. Vers als Nachsatz anschliesst. 680. vocavi voce, ich habe laut angerufen, vgl. A. VI, 247. XII, 638. 681. sic posita, vgl. zu A. II, 644. crudelis nennt sich Anna im Uebermass des Schmerzes, weil sie nicht bei der Schwester in ihrem letzten Augenblicke gewesen ist; vgl. Sil. Ital. XIII, 656: nam cur ulla fuere adeo, quibus a te saevus abessem, momenta? Welche Steige 665 670 675 680 685 rung der Selbstvorwürfe liegt in den drei letzten Versen? 682. te meque, dich und mich zugleich, nicht nur dich, sondern auch mich. 683. date, voln. l. abl., gebt zu, dass ich die Wunden mit Wasser abwasche. dare hat bei den Dichtern bisweilen die Bed. zulassen, steht also für das compos. concedere und wird dann gewöhnlich mit dem inf., vgl. A. V, 689. VI, 66. 697, wie hier, in der ganz ähnlichen Stelle A. VI, 884-85 mit dem conj. verbunden. Aehnlich steht sine öfter mit dem conj., wie A. V, 163. 717. 684. halitus, dicht. und nachkl. statt anima. 686. semianimemque. Ueber die Synizesis s. z. A. VII, 237. deficit; infixum stridit sub pectore volnus. 690 Tum Iuno omnipotens longum miserata dolorem difficilisque obitus Irim demisit Olympo, quae luctantem animam nexosque resolveret artus. nam quia nec fato merita nec morte peribat, sed misera ante diem subitoque accensa furore, nondum illi flavum Proserpina vertice crinem abstulerat Stygioque caput damnaverat Orco. ergo Iris croceis per caelum roscida pinnis mille trahens varios adverso sole colores devolat et supra caput adstitit. 'hunc ego Diti sacrum iussa fero teque isto corpore solvo.' sic ait et dextra crinem secat: omnis et una dilapsus calor atque in ventos vita recessit. 689. stridit, vgl. Einl. p. 7. 692. ing. reperta, aus Schmerz, das Leben verlassen zu müssen; vgl. A. XII, 952. 693-705. Die Sterbenden werden als Opfer für die unterirdischen Mächte betrachtet, denen sie als solche durch eine abgeschnittene Locke geweiht werden, wie man auch den Opferthieren erst einige Haare auf der Stirn abschnitt, vgl. A. VI, 245. Weil aber Dido nicht eines natürlichen (fato), noch eines verschuldeten (merita m.), sondern eines freiwilligen Todes stirbt, so verrichtet die Weihung nicht Pro 695 700 705 serpina, die sonst die Todten abfordert, sondern Iris auf Befehl der Juno, als Schutzpatronin der Dido. morte mer., das homerische soinóti óhéro, vgl. Ovid. fast. III, 705: at quicunque nefas ausi, prohibente deorum numine, polluerant pontificale caput, morte iacent merita. 699. damnare alqm. alicui, Jem. Einem zusprechen, ist eine Construction, die sich nur bei Dichtern findet. 700. roscidus, dichterisch und nachkl. 702. supra c. adstit., vgl. Hom. Od. VI, 21. AENEIDOS LIBER QUINTUS. Interea medium Aeneas iam classe tenebat noctem hiememque ferens et inhorruit unda tenebris. 5 10 Aeneas auf Sicilien. Leichenspiele. Brand der Flotte. Tod des Palinurus auf der Fahrt nach Italien. 1. medium iter, μέσον τὸν πλοῦν, nicht τὸν μέσον πλοῦν. 2. certus. Obgleich der Wind ungünstig und das Meer aufgeregt war, blieb Aeneas doch fest und verfolgte ruhig sein Ziel. atros aquil. Der aquilo war zur Zeit, wo Aen. abreiste, der herrschende Wind in jenen Gewässern, vgl. A. IV, 310, und hatte nach der von Gell. II, 30 angeführten Beobachtung: austris spirantibus mare fieri glaucum et caeruleum, aquilonibus obscurius atriusque das Meer gedunkelt. Aeneas hatte eine Nacht, in welcher der Westwind wehte, zur Abreise benutzt (A. IV, 562). Auf hoher See (v. I.) hat er Nordwind (v. 2); dieser schlägt aber plötzlich wieder in den Westwind um (v. 19). 5. magnus amor innige Liebe. 6. poll. Dido, welche, wie d. Teukrer wussten, an die göttliche Abberufung d. Aeneas nicht glaubte (A. IV, 376-380), sah den von ihr heilig gehaltenen Liebesbund (A. IV, 306, 307. 316) als entweiht an. notum, die Erfahrung. In gleicher Weise gebrauchen besonders Liv. und Tacit. den Nomin. des Particip. perfect. substantivisch. quid possit, wessen sie fähig sei. 8-11. Vgl. A. III, 192–94. 'heu! quianam tanti cinxerunt aethera nimbi? 13. quianam, vgl. A. X, 6 und s. Einl. p. 7. 14. deinde, gehört zu iubet und steht, wie hier, vor dem Particip unten v. 400. VII, 135. Auf ähnliche Weise ist deinde eingeschoben A. I,195. III, 609 u. namq. A. X, 614. 15. coll. arma, die Segel soweit einzuziehen, als dazu nöthig war, um sie für das Laviren richtig zu stellen. incumb. remis, vgl. Hom. Od. IX, 489. 16. obl. sin. in vent., er stellt die Segel schräg. Das verb. obliquare, das V. der dichterischen Sprache zugeführt hat, ist später auch in d. Prosa übergegangen. 17. auctor spondeat als Bürge, Gewährsmann einstünde. Höger. 19. transv. frem., s. z. A. II, 690. vesp. atro, das homer. Cópos νερόεις. 20. in nub. cog. aër, vgl. Cic. d. nat. deor. II, 39, 101: aër tum fusus et extenuatus sublime fer tur, tum autem concretus in nubes cogitur. - 21. contra ist mit tendere zu verbinden, vgl. unten v. 27. obniti ist ein von Lucr. gebildetes W., das von Liv. auch in d. Prosa eingeführt ist. 22. sufficere hat V. zuerst mit dem inf. verbunden. 23. litora longe s. z. A. III, 412. 24. lit. frat. Er., das Brudergestade des Eryx, eines Sohnes der Venus. 25. rite gehört zu servata. Wann hatte Palin. diese Beobachtungen angestellt? vgl. A. I, 34 sq. 27. tendere contra, eine von Tac. hist. I, 28 nachgeahmte Verbindung. 28. velis, durch veränderte Richtung der Segel. 29. demittere, xarάyeoα, einlaufen lassen. 30. Acesten, s. zu A. I, 195. |