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Warners Reise durch die nördlichen Grafschaften von

England und die Grenzen von Schottland.

Leipzig,

ben Georg Joachim Göschen 1803.

203.

g.
170.

1

Vorrede des Uebersezers.

Das hauptsächlichste, was ich bey dieser Arbeit zu erinnern habe, ist, daß ich das Original unges fähr um den fünften Theil abgekürzt habe, ohne daß dem Leser etwas Wesentliches dadurch entgan: gen sey. Die Abkürzungen betreffen vorzüglich einige zu weitläuftige Beschreibungen von Gegens stånden, die den Deutschen nicht interessiren können, als gewisse Grabmåhler, lange und unbedeutende Aufschriften, zu große Umständlichkeit über einige gottesdienstliche Gebäude und die zu lange Geschichte gewisser Kirchen, die selbst für den Engländer, der nicht Geistlicher ist, nur wenig Anziehendes haben. tönnen. Die häufig vorkommenden und oft

langen Anzeigen von Portraits in den Kunstsamims

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lungen habe ich unterdrückt, und nur diejenigen beybehalten, über welche der Verfasser biographische Nachrichten liefert, die freylich auch selten neu sind, die aber doch viele Leser unterhalten und andere belehren können. Und dann stößt man doch auch auf Manches, das wenig bekannt und sehr anziehend ist. Die Anzeige der Gemählde, die nicht bloß Portraits sind, und anderer Kunstfachen habe ich nicht geglaubt unterdrücken zu dürfen, da manchem Liebhaber der Kunst daran liegt, zu wiss

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sen, was für Schäße in England aufbewahrt

werden, und wo sie zu finden sind; um so mehr, da hier vieles steht, was in des Herrn Dr. Volks manns Beschreibung nicht angegeben ist. Manches hat sich auch, seitdem dieser Schriftsteller schrieb, geändert. In der Sprache selbst habe ich auch

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nicht selten abgekürzt, da der Verfasser oft sehr weitläuftig und mit einem pomphaften Geprånge von Wörtern und Beywörtern ́fchreibt. Da findet man ohne Unterlaß und bis zur Ermüdung den,

Silberstrom, die fammetenen Ufer, die wogenden und heiligen Wälder, das crystallene Wasserbecken, den majestätischen Berg, den erhabenen Hügel und andere oft noch gesuchtere Beywörter. Eben so ist es mit der Abänderung gewiffer pomphaften, schwülstigen, oder auch wohl geschmacklofen Wen: dungen. Ueber alles das besorge ich keine Vors würfe, wohl aber vielleicht darüber, daß ich nicht noch öfter abgekürzt und die Sprache nicht noch

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mehr vereinfacht habe. Wirklich habe ich mir diese Freyheit noch häufiger im aten, als im 1sten Theile genommen.

Daß der Verfasser, in Rücksicht auf Politik, zu einer gewissen Partcy gehört, wird der Lefer, auch ohne mein Erinnern, gar bald gewahr wers den. Seine frühern Schriften scheinen ihm Ver drießlichkeiten zugezogen zu haben, und so geht er in der gegenwärtigen ziemlich behutsam zu Werte. Demungeachtet scheint eine gewisse Parteysucht häufig durch, und zeigt sich in einer halb unters

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