Aeneas, Quo deinde ruis? quo proripis? inquit, Extemplo socios primumque arcessit Acesten Sortiturque domos; hoc Ilium et haec loca Troiam 741. deinde, nach dieser kurzen Rede, vgl. A. IV, 561. 744. penetr. Vestae, die im Innersten des Hauses aufgestellte Vesta. cana heisst die Vesta, weil sie für eine der ältesten Gottheiten galt. 745. Farre pio et acerra. Weihrauch und heiliges Gerstenmehl war das gewöhnlich den Penaten gebrachte Sühnopfer bei Traumerscheinungen, vgl. A. III, 177. Tibull. III, 4, 9-10: Et natum in curas hominum genus omina noctis Farre pio placant et saliente sale. 746. primum, s. zu A. III, 437. 750. Transcribunt urbi matres, sie tragen die Namen der Frauen in die Bürgerliste der neuen Colonie ein. 752. reponunt, ergänzen, vertauschen die vom Feuer zerstörten Balken mit neuen, vgl. Tacit. Ann. I, 63: dubitanti, quonam modo ruptos vetustate pontes reponeret. 754. bello vivida virtus, eine rüstige Mannschaft zum Kriege. virtus dient also zur Bezeichnung tap ferer Männer, wie scelus A. XI, 407 وو 755. des. ar. Conditores civitatis taurum in dextram, vaccam intrinsecus iungebant; et incincti ritu Gabino, i. e. togae parte caput velati, parte succinti tenebant stivam incurvam, ut glebae omnes intrinsecus caderent. Et ita sulco ducto loca murorum designabant, aratrum suspendentes circa loca portarum." Servius. 756. Ilium soll die Stadt, Troia die Gegend heissen. 758. Indicitque forum, er bestimmt Zeit und Ort der abzuhaltenden Gerichtssitzungen, et patr. d. iura voc., und theilt dem berufenen Senate die Gesetze mit, welche er zu erlassen für gut findet. Einen Senat erwähnt Verg. freilich öfter, doch giebt er ihm nur eine berathende, nie eine entscheidende Stimme, vgl. A. III, 58. VII, 246. XI, 234. So sucht Verg. auch hier, wie Gossrau richtig bemerkt, die dem Senate durch den Augustus gegebene Verfassung nur als Erneuerung alter Verhältnisse darzu 745 750 755 Tum vicina astris Erycino in vertice sedes 760 Fundatur Veneri Idaliae tumuloque sacerdos Ac lucus late sacer additur Anchiseo. Iamque dies epulata novem gens omnis et aris Conplexi inter se noctemque diemque morantur. Et consanguineo lacrimans commendat Acestae. 775 Stans procul in prora pateram tenet extaque salsos stellen. 759. Eryc. in vert., s. zu A, I, 570. 760. Idal., s. zu A. I, 681. 763. Der hier mit placidi beginnende Nachsatz wird nach vorausgehenden iam, iamque gewöhnlich durch cum eingeleitet, doch ist dies cum auch A. IX, 459 weggelassen. 764. Ueber die Verbindung creber et adspirans, s. zu A. III, 70. 768. non tol. numen. Wiederholung des in v. 617 ausgesprochenen Gedankens, nur dass der pelagi labor hier auf kühne Weise personificirt ist. 772. Tempestatibus, vgl. A. III, 120. 773. funem, s. zu A. III, 266. ex ordine, nach einander, vgl. G. IV, 507. 774. tonsae olivae. Der Olivenkranz, den die Opfernden trugen, wurde rings beschnitten. 776. Porricit in fluctus, vgl. oben v. 235-38. 782. preces descendere in omn. War es für die Venus überhaupt erniedrigend, sich bittend an einen Anderen wenden zu müssen, so musste es ihr besonders schwer werden, den Neptun anzugehen; denn als ein den Trojanern feindlicher Gott hatte er im trojanischen Kriege der Venus gegenübergestanden. 784. infracta ist das Particip von infringere vgl. A. IX, 499. X, 731. XII, 1. Non media de gente Phrygum exedisse nefandis Per scelus ecce etiam Troianis matribus actis 786. traxe, s. z. A. I, 200. 789. Lib. in und., s. A. I, 50 sq. 791. nequiquam, denn Neptun bändigte den Uebermuth des Aeolus, s. A. I, 132 sq. 793. Per sc. actis, den zum Verbrechen angetriebenen, wie d ὕβρεως μολοῦσαι, ἀγόμεναι, eigentl. durch alle Stadien des Verbrechens hindurch (aufkeimender Gedanke, heranreifender Entschluss, Ausführung der That). 796. Quod superest, nämlich: von den Trojanern, also: der Rest. 797. tibi ist mit vela dare zu verbinden, und tuta ist proleptisch zu fassen, also: sei es gestattet, 785 sicher die Segel dir anzuvertrauen 801. Unde genus ducis, s. zu A. 802. saepe fur. Conpr., s. A. I, 125. sq. III, 192 sq. V, 10 sq. 805. inp. agm. muris, gegen die Mauern drängte, vgl. Hom. II. XXI, 225. 807. nec. rep. viam, vgl. Hom. Il. XXI, 218 u. 219. 809. Congr. Aenean, s. Hom. Il. 810. cava, s. zu A. II, 360. 790 795 800 805 810 Nunc quoque mens eadem perstat mihi; pelle timorem. Unus erit tantum, amissum quem gurgite quaeret; 815 Unum pro multis dabitur caput. His ubi laeta deae permulsit pectora dictis, lungit equos curru Genitor spumantiaque addit Frena feris manibusque omnis effundit habenas. Caeruleo per summa levis volat aequora curru; 820 Subsidunt undae tumidumque sub axe tonanti Sternitur aequor aquis, fugiunt vasto aethere nimbi. Tum variae comitum facies, inmania cete, Et senior Glauci chorus Inousque Palaemon, Tritonesque citi Phorcique exercitus omnis; 825 Laeva tenet Thetis et Melite Panopeaque virgo, Nesaee Spioque Thaliaque Cymodoceque. Hic patris Aeneae suspensam blanda vicissim Gaudia pertemptant mentem; iubet ocius omnis Attolli malos, intendi bracchia velis. 813. portus Averni, Cumae, s. A. VI, 2. 816. laeta steht proleptisch. 820. Subs. und. Neptun befährt und beruhigt die Fluthen blos durch seine Erscheinung, vgl. A. I, 147. 821. fugiunt vasto aeth. nimbi. Am ganzen Himmel sah man nichts als Wolken, und dieser Mangel an Mannigfaltigkeit, der bei der Betrachtung des grossen Himmelsgewölbes um so unangenehmer berührte, liess den aether selbst formlos erscheinen und erweckte dasselbe Gefühl wie die Oede einer zerstörten Gegend. Uebrigens ist dieser Satz asyndetisch an den vorhergehenden angereiht, weil er einen Gegensatz (die Wellen des Meeres - die Wolken) einschliesst, Dasselbe adversative Asyndeton kam oben vor v. 9. 150. 200. 903-65. Palaemon, von den Griechen Melicertes genannt, war der Sohn der Ino, der Tochter des thebanischen Königs Cadmus, welche sich, von ihrem rasenden Gemahl Athamas verfolgt, mit ihrem Sohne ins Meer stürzte, worauf Beide Meergötter wurden, s. Ovid. Met. IV, 416-462. - 824. Tritonesque, s. zu A. I, 144. Phorci, s. zu A. V, 240. Verg. scheint von v. 820 an ein Gemälde des Scopas im Auge zu haben, das sich zu Rom im Circus Flaminius befand und von Plin. hist. nat. XXXVI, 5 beschrieben wird. 827834. Freilich erhob sich jetzt ein günstiger Südostwind; da Aeneas aber auf seiner Fahrt sich nicht weit von der Küste entfernte, so konnte er nur mit halbem Winde fahren. Das wird bezeichnet durch fecere pedem und sin., nunc dextros solvere sinus. pedes nämlich, лódes, hiessen die beiden Lenkseile des Segels. Konnte man mit vollem Winde segeln, so wurden beide Seile angezogen; dagegen nur eins, wenn man mit halbem Winde fahren muss Una omnes fecere pedem pariterque sinistros, te. bracchia sind die Segelstangen, cornua die Spitzen derselben und als pars pro toto die Segelstangen selbst, welche sie je nach der Richtung des Windes bald hierhin, bald dorthin drehen. 832. sua, s. zu A. II, 396 u. V, 54. 841. consedit kommt her von? 844. Aequatae aurae, gleichmässige Winde im Gegensatze des stossweise erscheinenden Orkans; vgl. Valer. Fl. IV, 615: aequali transcurrat carbasus aura. In Folge der aequatae aurae zeigt das Meer fluctus quietos v. 848. 847. vix att. lumina. Schon die Nähe des Schlafgottes übt einschläfernde Kraft auf den Palin. aus; der Vorschlag des Gottes aber rüttelt ihn auf eine Zeit wieder auf, bis er der Kraft des Zauberstabes Vergil. II. 3. Aufl. völlig erliegt. 850. Aenean credam, quid enim. Die Worte enthalten eine Steigerung des Vorhergehenden: Ich, der ich für meine eigene Person diesem Ungethüm nicht traue, sollte ihm den Aeneas überlassen? quid enim? τί γάρ; πῶς γὰρ οὔ; hat bejahenden Sinn: denn was lässt sich dagegen sagen? warum nicht? und steht hier ironisch: Und den Aeneas sollt' ich warum nicht? ihm anvertrauen? Andere machen fallac. aur. von credam abhängig und fassen das folgende et explicativ (ich, der ich); allein dann fände eine Abschwächung des Gedankens statt,indem die fallaces aurae lange nicht den Grad des Grauens erregen, der mit dem unbestimmten Begriff des monstrum verbunden ist. 12 830 835 840 845 850 |