630 Qui face Dardanios ferroque sequare colonos, Inprecor, arma armis; pugnent ipsique nepotesque. 645 Interiora domus inrumpit limina et altos Conscendit furibunda rogos ensemque recludit zu, indem die Dido den Hannibal, 629. pugnent ips. nepotesque. ,,Von v. 622 an flucht Dido Krieg und Feindschaft den beiden Völkern. Gegen das Ende spricht die steigende Leidenschaft diesen Fluch noch stärker aus als Feindschaft selbst zwischen dem Leblosen (litora, fluctus, arma), nnd wie kann sie nun affectvoller enden, als mit einem Kampfe der Lebendigen, und zwar mit einem ewigen, nie aufhörenden. Dies Letzte bezeichnet ipsique nep. ipsi sind die populi nunc viventes, nepotes deren Nachkommen." Thiel. Durch den Versus hypermeter malt Verg. uns die erschöpft zusammenbrechende Dido. 633. patria antiqua, in Tyrus. - 635. corp. fluv. sp. l. Warum soll sich Aen. mit Flusswasser reinigen? s. zu A. II, 719. 636. piacula, Sühnmittel, die zur Entzauberung (s. oben v. 487) nöthig waren, ähnlich den E. 8, 73. 80. angegebenen. monstr., von der Priesterin. 638. Iovi Styg., dem Pluto, der auch von den Griechen Ζεὺς καταχθόνιος genannt wurde. 640. Dard. rog. cap. Mit der Verbrennung des Bildes (s. oben v. 508) und aller Sachen, die sie von ihm besass, sollte auch sein Andenken völlig vertilgt werden. 647. non h. quaes. munus in us. Es liegt etwas Verhängnissvolles darin, dass Dido durch das von ihr selbst zum Geschenk erbetene Schwert des Aeneas ihren Tod findet; gleichen Tod fanden Herkules, Hektor und Ajax. Conspexit, paulum lacrimis et mente morata, - Dardanus et secum nostrae ferat omina mortis. deorum. mur. Das sic, sic bezieht er auf die 662. ferat omina mort., vgl. oben 664. comites, die v. 391 erwähnten famulae. 667-671. Vgl. Hom. II. XXII, 405-411. 675. me fraude pet. Auf dem me ruht der Gedanken nachdruck. 678. vocasses, Wunsch, vgl. A. X, 854. 650 655 660 665 670 675 Idem ambas ferro dolor atque eadem hora tulisset. 680 His etiam struxi manibus patriosque vocavi Voce deos, sic te ut posita crudelis abessem? Semianimemque sinu germanam amplexa fovebat Tum Iuno omnipotens longum miserata dolorem 695 Quae luctantem animam nexosque resolveret artus. 681. sic posita, vgl. zu A. II, 644. crudelis nennt sich Anna im Uebermass des Schmerzes, weil sie nicht bei der Schwester in ihrem letzten Augenblicke gewesen ist; vgl. Sil. Ital. XIII, 656: nam cur Ulla fuere adeo, quibus a te saevus abessem, Momenta? Welche Steigerung der Selbstvorwürfe liegt in den drei letzten Versen? 682. te meque, dich und mich zugleich, nicht nur dich, sondern auch mich. 683. Date, voln. l. abl., geht, dass ich die Wunden mit Wasser abwasche. Wie hier, folgt A. VI, 884-85 auf den Imperf. der blosse Conj. zur Bezeichnung des Zweckes. Ebenso im Griech., vgl. Hom. II. VI, 340. XXII, 450. 689. stridit, vgl. Einl. p. VII. 692. ing. reperta, aus Schmerz, das Leben verlassen zu müssen. 693-705. Die Sterbenden werden als Opfer für die unterirdischen Mächte betrachtet, denen sie als solche durch eine abgeschnittene Locke geweiht werden, wie auch den Opferthieren erst einige Haare auf der Stirn abgeschnitten werden, vgl. A. VI, 245. Weil aber Dido nicht eines natürlichen (fato), noch eines verschuldeten (merita m.), sondern eines freiwilligen Todes stirbt, so verrichtet die Weihung nicht Proserpina, die sonst die Todten abfordert, sondern Iris auf Befehl der Juno, als Schutzpatronin der Dido. morte mer., das homerische εοικότι ὀλέθρῳ vgl. Ovid. fast. III, 705: at quicunque nefas ausi, prohibente deorum Numine, Devolat et supra caput adstitit: Hunc ego Diti polluerant pontificale caput, Morte iacent merita. 702. supra c. adstit., vgl Hom. Od. VI, 21. 705 AENEIDOS LIBER QUINTUS. Interea medium Aeneas iam classe tenebat Noctem hiememque ferens et inhorruit unda tenebris. Aeneas auf Sicilien. Leichenspiele. Schiffbrand. Tod des Palinurus auf der Fahrt nach Italien. 1. medium iter, uéσον τòν пhο ̃ν, nicht τὸν μέσον πλοῦν. 2 Certus. Obgleich der Wind ungünstig und das Meer aufgeregt war, blieb Aeneas doch fest und verfolgte ruhig sein Ziel. atros aquil. Der aquilo war zur Zeit, wo Aen. abreiste, der herrschende Wind in jenen Gewässern, vgl. A. IV, 310, und hatte nach der von Gell. II, 30 angeführten Beobachtung: austris spirantibus mare fieri glaucum et caeruleum, aquilonibus obscurius atriusque das Meer gedunkelt. 5. duri dol., der Dido wegen des von ihr am Sychaeus begangenen Treubruchs, vgl. A, IV, 27-29. 552. Da polluere von der Entweihung oder Verletzung dessen, was für heilig galt, gesagt wurde,_so darf pollutus amor hier, wo die Gedanken der Trojaner, nicht die der Dido angegeben werden, nur auf die Untreue der Dido gegen den Sychaeus bezogen werden. Warum wird die Liebe der Dido zum Sychaeus magnus genannt? vgl. A. IV, 322. 6. notum, der Betracht. In gleiWeise gebrauchen besonders Liv. und Tacit. den Nomin. des Particip. perfect. substantivisch. - quid possit, wessen sie fähig sei. 8-11. Vgl. A. III, 192-94. |