Spemque dedit dubiae menti solvitque pudorem. amor, nicht mehr cura, wie oben v. 1. und 5? 55. Spemque ded. d. m., mit Bezug auf die Besorgniss der Dido, sich durch eine neue Verbindung den Zorn der Götter zuzuziehen.— solv. pud., s. oben v. 27. 56. per aras, an den Altären der v. 58 genannten Gottheiten. 57. de more gehört zu bidentis. Das grösste Sühnopfer der Flehenden war, seiner Sanftmuth wegen, das Schaf. 58. Legiferae, εouоqóo. Ein alter Dichter sang von der Ceres: Et leges sanctas docuit et cara iugavit Corpora conubis et magnas condidit urbis. 60-67. Die Geschäftigkeit der Dido ist zwischen dem Weihen der Opferthiere und dem Besichtigen der Eingeweide getheilt. Aus dem Epitheton der Altäre pinguis (von den лíοva ungía) geht hervor, dass mehrere Thiere geopfert wurden; der Grund davon ist in den Worten inst. diem don. angedeutet: die Feier war nämlich gestört, oder die Opferhandlung selbst nicht rite vollzogen. So nimmt wenigstens die Dido an, denn die Opfer fallen nicht Vergil. II. 3. Aufl. günstig aus; aber ungeachtet aller Erneuerungen der Opfer dasselbe Resultat. Da nun die Dido nicht glauben will, dass die Götter ihr Vorhaben missbilligen (vgl. unten v. 464) so müssen die Opferpriester ihre Sache nicht recht verstehen (heu vat. ign. m.). Hatte die Dido gehofft, durch günstige Zeichen der Zustimmung der Götter versichert zu werden und damit die dubiam mentem loszuwerden, so ist dieser Zweck des Opfers verfehlt, und Dido geräth in einen noch aufgeregteren Zustand. 66. mollis med. ist das Mark, das sich leicht von der Flamme ergreifen lässt. Es wird also dem Marke eigener Wille zngeschrieben, ebenso wie G. III, 271. Aehnlich sagt Catull. 43, 16: ut multo mihi maior acriorque Ignis mollibus ardet in medullis. 68-79. Die unvorsichtige Dido, welche sich vor der Ascaniusgestalt des Cupido nicht zu wahren wusste, der unbemerkt (denn nescius ist hier passivisch zu fassen) auf sie Jagd machte, wird mit einer Hindin verglichen, die von einem Hirten verwundet wird. 8 55 60 65 70 Pastor agens telis liquitque volatile ferrum Nunc media Aenean secum per moenia ducit 90 Tuta parant; pendent opera interrupta minaeque Quam simul ac tali persensit peste teneri 82. relictis, vom Aeneas. 85. Detinet, sie sucht den Ascan., der Miene macht sich losszureissen, durch Liebkosungen festzuhalten. 86. non arma iuv. exercet, es schmiedet nicht Waffen die Jugend, vgl. A. VIII, 424. 88. min. mur. ing., die gewaltig ragenden Mauern. minae ist als Abstractum zu fassen; vgl. die ähnlichen Stellen G. I, 143. A. XI, 607. 89. aeq. mach. c.,,, himmelhohe Gerüste". machina ist wahrscheinlich von den auf der Mauer errichteten Thürmen zu verstehen. 91. Cara coniunx, das homerische φίλη ἄλοχος, ἄκοιτις. 93. vero, in der That das muss ich gestehen. 94. puerque, nicht filius, um spottend auf die Unreife eines Knaben Una dolo divom si femina victa duorum est. Sed quis erit modus, aut quo nunc certamine tanto? Olli sensit enim simulata mente locutam, 95 100 105 Sic contra est ingressa Venus: Quis talia demens Si modo, quod memoras factum, fortuna sequatur. Sed fatis incerta feror, si Iuppiter unam 110 Esse velit Tyriis urbem Troiaque profectis, Miscerive probet populos, aut foedera iungi. Tu coniunx; tibi fas animum temptare precando. Mecum erit iste labor. Nunc qua ratione, quod instat, In nemus ire parant, ubi primos crastinus ortus hinzuweisen. Der Spott wird vermehrt durch die Apposition magnum et mem. num. 95. Der Satz si ... victa est bezeichnet die spolia ampla näher. 96. adeo dient zur Hervorhebung des vorhergehenden me, vgl. E. 4, 11. G. I, 24. 98. quo nunc cert. tanto, wohin werdet ihr gehen in eurem mächtigen Eifer? d. h. was erstrebt ihr noch weiter mit solchem Ungestüm? habt ihr doch schon euren Wunsch erreicht, v. 100. 102. par. ausp., mit gleicher Macht und Würde, vgl. A. VII, 256. Der Ausdruck ist entlehnt vom Oberfeldherrn, dem im Kriege allein das Recht zukam, Auspicien anzustellen; daher auch die häufige Verbindung von auspicium mit imperium 115 Extulerit Titan radiisque retexerit orbem. 125 Devenient. Adero et, tua si mihi certa voluntas, Oceanum interea surgens Aurora reliquit. Incedunt. Ipse ante alios pulcherrimus omnis 119. Titan, Sol als Sohn des Titanen Hyperion. 121. D. trep. al. salt. ind. cing., während die Jäger voll Hast den Forst mit Netzen umspannen". Wie die von der Reiterei gebildeten Flügel der Legion alae heissen, so nennt Vergil hier die Jäger, die auf beiden Seiten des Aen. und der Dido ritten, alae. 126. Conubio iungam, s. A. I, 73. 127. Hic Hymenaeus. Ovid met. IX, 795: postera lux radiis latum patefecerat orbem, Quum Venus et Tuno sociosque Hymenaeus ad ignes Conveniunt. 128. dol. ris. rep., sie lacht über die von der Juno ersonnene List, weil sie von Jupiter erfahren hat (s. A. I, 263 sq.), dass das fatum die Ausführung des Anschlags der Juno verhindern wird. 131. Retia rara, Jagdnetze mit weiten Maschen; plagae, eine andere Art Jagdnetze, besonders für Schwarzwild. 132. Massyli, ein Stamm der Numidier, werden hier nach poetischer Individualisirung statt der Afri überhaupt genannt. - odora canum vis, tüchtige Schweisshunde. 138. crin. nod. in aur., in Gold geschlungen das Haupthaar, d. h. das Haar ist von einem goldenen Bande oder Netze zusammengehalten. 139. fibula, nämlich des Gürtels, vgl. A. I, 492. 142. agm. iungit, schliesst seine Schaaren an, vgl. A. Xl, 145. 143-50. Vgl. mit dieser Stelle Deserit ac Delum maternam invisit Apollo Postquam altos ventum in montis atque invia lustra, Gaudet equo iamque hos cursu, iam praeterit illos Interea magno misceri murmure caelum A.1, 498–504. Zweierlei wird durch die Vergleichung veranschaulicht: der jugendlich kräftige Gang and die männliche Schönheit des Aeneas. 144. Apollo brachte den Winter zu Patara, einer Stadt Lyciens am Flusse Xanthus, den Sommer in Delos zu. Sowie er in Delos ankam, brachte er Leben in die Insel und ordnete Feste an, zu denen Fremde aus entfernten Gegenden (Dryopes in der Landschaft Doris am Parnass, Agathyrsi, ein wildes Volk Sarmatiens, das sich zu tättowiren pflegte) strömten. 148. auro, mit goldenem Diadem. 149. Tela s. hum., vgl. Hom. II. I, 46. ibat, so lange er noch mit dem Ordnen des Zuges beschäftigt war; enitet, auch während der Jagd. 155. Durch die W. montis rel. giebt der Dichter eine Andeutung der Menge der Hirsche, denn während die einen scheu durch die Ebene stürmen und sich hier zu Rudeln vereinen, brechen immer neue aus der Waldschlucht hervor. 158. votis, unter Gelübden. An welche Gottheit wendet er sich? vgl. E. 7, 29. 166. Prima et T. et pron. Iuno. Tellus (die auch als Vorsteherin der Ehen galt) heisst als die älteste Göttin prima, vgl. A. VII, 136. Hesiod. theog. 44: οὓς (θεοὺς) Γαῖα καὶ Οὐρανὸς εὐρὺς ἔτικτον. So vereinigen sich hier also die älteste und die mächtigste Göttin, um den Ehebund zwischen dem Aeneas und der Dido zu Stande zu bringen; untergeordnete Gottheiten stehen ihnen zur Seite: der Aether schwingt als Hochzeitsfackeln die Blitze, und das 145 150 155 160 165 |