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1.

3u

u einem Bündnisse gehören gemeinsar mes Interesse, aufrichtiger Bundessinn, vertragsmäßige Uibereins kunft, Erfüllung der Bundespflicht, Anstrengung der Kräfte, Beståndig= keit und Ausdauern.

2. Wenn dieses die Moral und das Völkers recht fordern; so sagt uns die Politik und die Erfahrung ganz etwas anders.

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3. Mißtrauen und Uneinigkeit sind gemeiniglich das Los der Koalitionen.

4. Alciatus vergleicht die Bündnisse der Fürsten mit einer Cithar, wo, wenn eine Saite sich verstimmt, der ganze Akkord in Verz wirrung geräth.

5. Die Allianzen, sagte Richelieu, gleichen einem Spiele, das man erst durch den Kauf einer Karte machen will. Das Spiel mag gewonnen, oder verlohren seyn; so wirft man die Karten wieder weg; weil man glaubt, daß sie zum künftigen Spiele nicht mehr tau. gen.

6. Die Alliirten, schreibt Friedrich II behan= delt man leider, wie die Freudenmådchen, nach dem einmal angenommenen Grundsah, daß sie bezahlt werden. Man seht sich über alle Anstrengungen, Erlittenheiten, und Reklamationen mit einer politischen Gleichgiltigkeit, oder höchstens einem leeren Bedauern hinweg.

Oder

der es werden Hunderttausend erarmte Unterthanen die Spielmarken, womit man die Bes zahlung leistet.

7. Machiavell verglich die Hilfsvölker mit der Rüstung Davids, und sagte daher: „Fremde Waffen sind allzeit zu schwer, oder zu enge, oder sie fallen dir von den Schul» tern." Kap. XII.

8. Hilfsvölker sind eine gefährliche Sache. Wenn fie verlieren, so bist du geschlagen. Wenn sie gewinnen, so bist du ihr Gefangner. E. d.

9. Friedrich III Kuhrfürst von Sachsen sag= te:,, Bey den Bündnissen sind diejenigen am übelsten daran, die genau darauf halten. Bündnisse sind gut; aber wehe dem, der sie hålt!"

10. Ambiguus auxiliorum animus.

Tacitus Hift. III 73.

11. Nihil rerum mortalium tam instabile, ac fluxum est, quam fama potentiae non sua vi nixae. Ibid.

12. Je größer die Allianzen sind, desto wenis ger Haltbarkeit kann man ihnen zumessen.

Prinz Eugen Tom. 14.

13. Nach dem gewöhnlichen Gange der Dinge sind die Allianzen trok der heiligsten Versiz

cherungen, daß sie nur zur Erhaltung der Ru-
he geschlossen werden, doch gemeiniglich nichts
anders; als die Vorbothen, ja wohl gar die
Veranlassungen neuer Kriege. Milbiller Gesch. der
Deutschen. XVII Th. S. 98.
S.98.

14. Allianzen schließt man selten, oder niemal für andere; sondern nur für sich..

E. b. XVIII Th. p. 77.

15. Kaum jemals ist eine Allianz geschlossen worden, worinn man sich nicht gegenseitig schöne Dinge zugesagt hat; indem man bey dem Entwurf eines Bündnisses gewöhnlich im Zustand einer süßen Täuschung sich befindt, und in vollem Vertrauen auf dessen Macht nie das Schlimme, was sich ereignen könnte, sondern nur die Vortheile, welche es verschaffen wird, berechnet. 2. a. . S. 237.

16. Kriege, welche für die Bundesgenossen kein wahres gemeinschaftliches Interesse haben, ent= sprechen der Erwartung nicht,

Magazin der Europ. Staatenverhältnisse.

17. Die Kunst, die Bündnisse seiner Feinde zu trennen, ist ein wichtiger Zweig der auswär tigen Politik.

19.

18. Das Interesse liegt so wahrhaft in der Natur der Bündnisse, daß derjenige, der heu te ein natürlicher Freund ist, morgen wegen verändertem Intereffe ein natürlicher Feind seyn kann. Neueste Memoiren.

19. Kein Staat in Europa hat von jeher eine beständige Allianz gehabt. Aus diesem Grunde läßt sich vielleicht eben auch der Begriff einer natürlichen Allianz nicht rechtferti gen. Magazin d. E. St.

Frankreich, und nachher auch Preußen nanns

ten sich natürliche Alliirte aller Staaten der Welt.

20. Augenblickliche Allianzen haben keine Stabilität. Sie bringen vielmehr Nachtheil; indem man zu viele Blößen von seinen Bedürfnissen giebt. M. d. E. St.

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21. In der gemeinen Welt kann man Niemand zum Freund prügeln: allein in der politischen kana man zum Freund und Alliirten geschlas gen werden.

22. Der Beytritt zu einem Bunde ist nicht alles, mal das Werk einer freyen Entschließung.

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