Gesellschaften, um der ganzen Welt eine neue Gestalt zu geben. Die Niederländer widersehten sich den neuen Einrichtungen: Holland wollte keinen Stathalter mehr: Ueberall sollten neue Konstitutionen erzwungen werden. Frankreich entwickelte endlich den schon lange in sich verschlossenen Revolutionsstoff, und bereitete den Sturz vieler Kronen und Staaten. Vielleicht aber hätte dennoch dieser schreckliche Brand die Nachbarn nicht angezündet; wenn fremdes Interesse es nicht erfordert håtte, die französische Revolution zur Zugrundrichtung dritter Lånder in ihrem Gange zu erhalten.. Die Revolution beginnt. Wer die Geschichte der Vorzeit nicht in seiner Gewalt hatte; dem schienen ihre Ereignisse außerordentlich und unbegreiflich. Indeß ist doch die Schnelligkeit, mit welcher eine Umwälzung auf die andere folgt, erstaunungswürdig. Die Ereignisse seit anderthalb Decennien sind eine Wiederholung der Perioden alter und neuer Völker von einigen Jahrtausenden. Schon hat sich die Weltgeschichte größtentheils erneuert. — Und nach den treibenden Keimen der Gegenwart, wird auch das noch kommen, was abgångig ist. oder der Karakter; oder ihre Werke. Nie haben alle drey zugleich Stand gehal ten. 2. Außerordentlich glückliche Menschen haben sich selten im Gleichgewichte erhalten. 3. Noch hat kein Großer seinen Werken das Siegel einer ewigen Dauer aufgedrückt. 4. Im Glücke bescheiden seyn, und tugendhaft bleiben, ist eben so schwer, als auf dem Spiegel des Eises gehen. Socrates. 5. Es ist weit schwerer, sich in dem größten Glücke gut zu benehmen, als in dem Unglücke. Prinz von Rohan in seinen Memoiren. p. 170. 6. Das Glück giebt Vielen zu viel doch Kei- nem genug. cundis. Plautus. 7. L'homme est toujours plus avide du pouvoir à mesure qu'il en a davantage, et il ne desire tout, que parsqu'il possede beaucoup. Montesquieu Grand. et Decad, des Rom. 8. Wenn großes anhaltendes Glück zu einer vermeyntlichen Sicherheit, und diese zum Uebermuth führt; dann führt der Uebermuth zu einem tragischen Ende. 9. Das Glück ist die Stiefmutter der Tugend. Es schmeichelt seinen Kindern, es berauschet, 0 betäubet sie, es schwingt sie bis in die Wol ken, bis sie sich im Fluge pergeffen, und stúr zen. Si fortuna volet, fies de Rhetore Consul; Si volet haec eadem, fies de consule Rhetor. 10. Kaiser Sigismund wurde gefragt, wel= chen er für den Würdigsten hielte, ein Reich zu beherrschen?,,Denjenigen, sagte er, den das Glück nicht übermüthig, und das Unglúc nicht kleinmüthig macht." 11. Dem Ehrgeizigen im Glücke wird jes der Raum zu eng, den er von Zeit zu Zeit erweitert. 12. Die Begierde seinen Ruhm zu vergrößern, ist die, welche am legten in der Seele eines großen Mannes stirbt. Tacitus. 13. Ein Ehrgeiziger liebt eine Krone mehr, als seinen Bruder. Tacitus. 14. Kaiser Severus ließ sich vor seinem Tode seine Urne bringen, und sagte, indem er sie nachdenkend betrachtet hatte,,, in dir wird ein Mensch Raum haben, dem die ganze 25. Feurige Eroberer sehen im Laufe ihrer Fortschritte keine Säule, worauf geschrieben steht: bis hieher! 26. Der Eroberer, dem die Welt zu eng wird, weiß am Ende selbst seinen legten Zweck nicht. 27. Viele Menschen lieben mehr die Hoffnung, als den Genuß. Verulamius. "" 23 Der König Pyrrhus sehnte sich ununters brochen nach der Eroberung Italiens: Cineas, der ihn sehr gut kannte, fragte ihn mit vieler Bescheidenheit. , Und wenn wir Italien erobert haben, was werden wir dann thun?“ Gränzt denn nicht, antwortete Pyrrhus, Sicilien, diese reiche bevölkerte Insel an Italien? wir werden fie leicht bekommen. Und wenn wir auch diese erobert haben? fuhr Cineas fort. Dann fea Ben wir, sagte der König nach Afrika und Kars thago über auch diese werden unser seyn." ,, Und wenn wir endlich alles erobert haben?“ Dann wollen wir, erwiederte der König, effen und trinken, uns unterhalten, und der Ruhe genießen. ,, Was hindert uns denn ißt dieses zu thun, sprach Cineas, wir haben ja schon als les dazu. Muß man denn durch Schweiß und Blut, durch tausend Gefahren, durch fremdes und eignes Unglück dahin gelangen!" Kg B. und M. G. |