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MAY 131884

ERSTE ABTEILUNG

FÜR CLASSISCHE PHILOLOGIE

HERAUSGEGEBEN VON ALFRED FLECKEISEN.

14.

GRIECHISCHE UND

SICILISCHE VASENBILDER HERAUSGEGEBEN VON

OTTO BENNDORF. VIER LIEFERUNGEN. Berlin, 1869. 1870. 1877. 1883. verlag von J. Guttentag (D. Collin). 61 tafeln und 121 s. text. imp. fol.

Mit der vierten lieferung hat kürzlich diese vortreffliche vasenpublication ihr ende erreicht, statt der anfänglich angekündigten achtzig nur einundsechzig tafeln im ganzen enthaltend. wohl merkt man etwas, dasz die letzte lieferung nicht mit derselben liebe von dem mit andern aufgaben beschäftigten herausgeber bedacht worden ist wie die früheren; es sind auch die zuletzt veröffentlichten stücke zum gröszern teil den früheren nicht ganz gleichwertig; aber auch unter ihnen finden sich einzelne von hervorragendem interesse, und die an sich nicht eben erfreulichen reliefvasen auf tf. 56-61 sind als repräsentanten griechisch-römischer kunst vom dritten vorchristlichen jh. an wichtig genug. da der hg. seiner publication kein register beigegeben hat, so ist es vielleicht am platze die ganze samlung nach einigen hauptgesichtspunkten zu mustern und ein paar gelegentliche bemerkungen daran zu knüpfen.

Von einem teil der reliefvasen abgesehen sind es fast ausschlieszlich vasen griechischen und sicilischen fundorts', der freilich manchmal des genaueren nicht verläszlich oder gar nicht angegeben ist. die hauptmasse des auf tf. 1-38 abgebildeten ist in Athen, besonders auf der akropolis, und umgegend gefunden, aus dem sechsten oder siebenten jh. die wertvolle scherbe von Phaleron, Prometheus am pfahl, vor ihm der riesige adler des Zeus, hinter ihm noch ein stück vom bogen des Herakles, in gleicher folge doch entgegengesetzter richtung wie auf der s. 106 neu abgebildeten Berliner vase. dem sechsten jh. gehört wohl der teller mit bakchischen figuren tf. 7,

1 nur tf. 9 gibt ein Münchener gefäsz ehemals Candelorischer samlung, also wohl aus Vulci stammend.

Jahrbücher für class, philol. 1884 hft. 2.

6

ein paar scherben tf. 11, 5 und 6 und 12, 5 und 6; dem ausgange des sechsten jh. das schöne fragment einer kotyle des Nearchos tf. 13, ferner von den gemalten thontafeln, deren abbildungen und vortreffliche erklärung den würdigen eingang des ganzen werkes bilden, tf. 1. 3. 4, 1, während tf. 2, nicht unwesentlich ergänzt in den letzten nachträgen, mit roten figuren schon dem fünften jh. angehört, noch etwas jünger tf. 5, 1 bis 6 und 8, strengen stils auch tf. 9. 11, 4; 29, 1 nicht unähnlich dem Euphronios; 36, 8. 12, 2. 55, 6, ferner die leider unvollständige polychrome schale tf. 11, 3, sodann von weiszen lekythen, deren technik und darstellungskreis der text s. 25 ff. sehr gut erläutert, tf. 23, 2. 24. 27, 2. 19; dem übergang zum vierten jh. tf. 16, 2. 18, 1. 2. 20, 2. 21, vielleicht auch einige unbedeutendere und flüchtige schwarze malereien wie tf. 8, 2. 12, 3. dagegen gehören dem vierten jh. gewis die meisten und schönsten bilder weiszer lekythoi von tf. 14 an, ebenso tf. 33 f. auch von den zierlichen kleinen gefäszen mit goldschmuck des vierten jh. enthält das werk aus Athen einige stücke, so tf. 31, 5. 36, 1. 37, 5 und 7. 38. 32, 5 und den polychromen pinax tf. 4, 2, die letzteren vielleicht schon vom dritten jh.; von einfacher rotfiguriger technik tf. 8, 1. 12, 1. 31, 1, und wieder schon zum dritten jh. neigend tf. 37, 1. 55, 4 und 32, 5; endlich späterer schwarzfiguriger technik stücke panathenäischer preisgefäsze, sicher tf. 11, 1. 2 und vielleicht tf. 10.

Die wenigen stücke von Aigina stellen sich ganz zu den attischen gefäszen, so das jener phalerischen scherbe ähnliche fragment tf. 54, 1, so die kleinere rotfigurige preisamphora tf. 31, 2a (vgl. die faustkämpfergruppe der Durisschale, arch. ztg. 1883 tf. 2 B, welche freilich sorgfältiger componiert ist) und 26 (vgl. das athenische relief bei Schöne gr. rel. nr. 84), so die weisze lekythos tf. 25 und nicht sicher aiginetischer herkunft tf. 22, 2 und 23, 1. attisches fabricat des vierten jh. 1st gewis auch das tf. 27, 3 'aus Griechenland' bezeichnete stück, von dem aus Korinth stammenden ist nur der tf. 6 abgebildete teller mit lotosblume und stark stilisiertem löwen (siebentes jh.?) auch korinthisches fabricat; alle die jüngern stücke, des fünften jh. tf. 37, 2 und 6. 36, 9 und 32, 4 (von zweifelhafter herkunft; auch Athen wird genannt), sodann mit goldschmuck tf. 31, 3 (ebenso 4 von Kleonai), 37, 3 und 36, 2, sind von attischen nicht verschieden, und den Exekias auf der in Korinth gefundenen bildlosen schale tf. 30, 11 wird man trotz des fehlers im namen für den Athener halten. dagegen ist die bei Karystos auf Euboia gefundene kleine lekythos tf. 30, 10 (Heydemann gr. vas. 7, 3) nach stil und schrift mit recht für korinthisch erklärt. andere teile Griechenlands sind nur schwach und mit jüngern stücken vertreten, Boiotien tf. 35 aus dem vierten bis dritten jh., Melos tf. 36, 10 und Kythnos tf. 54, 3 noch später.

Von den vasen sicilischen fundorts dürften nur wenige älter als das fünfte, nicht viel mehr jünger als das vierte jh. sein. ein paar nur als in Sicilien gefunden notierte stücke gehören dem fünften

von besonderen

(tf. 32, 2. 49, 3) und vierten (tf. 32, 2) jh. an. localen ist Gela am stärksten vertreten, mit vasen des fünften jh. tf. 42, 1. 43, 4. 51, 1. 53, 2. 42, 2. 46, 1—3. 47, 1 und 2. 48, 1. 2. 49, 1. 2. 52, 3. 55, 1; des vierten 55, 5. 36, 3 (?). 49, 5. 50, 1. Kamarina hat geliefert älter als das fünfte jh. tf. 41, 1. 53, 1; aus dem fünften tf. 39, 1. 32, 1. 3, jünger tf. 36, 4—7 und 55, 3; Katania (das eingeklammerte nur als dort befindlich, nicht auch als dort gefunden bezeichnet) vom sechsten jh. (tf. 43, 3), vom fünften (tf.41,2) 42, 3. (52, 1), vom vierten tf. 39, 2, vom dritten (tf. 43, 3. 45, 2), vom zweiten tf. 50, 2; Akragas vom sechsten 42, 4, vom fünften 51, 2, vom dritten 50, 3; Syrakus vom fünften jh. 52, 4, älter (?) (52, 2); Aderno tf. 45, 1 vom dritten; tf. 44 dem zweiten eher als mit Benndorf dem vierten zu geben. nur einzelne stücke liefern des fünften jh. Centorbi 51, 3, Thermae Himer. 49, 4, des vierten Palermo 55, 2, Leontini 40 (?), des dritten Akrai 43, 2.

Ob diese sicilischen vasen für import aus Attika oder sicilisches fabricat zu halten, darüber gibt B. nur bei besonders significanten stücken andeutungen. so hebt er bei 40. 43, 2 und 44 die ähnlichkeit unteritalischer vasen hervor, bei 42, 1 die ironisierende darstellung, bei 42, 4 wenigstens den weiten abstand von dem mutmaszlichen original. dasz die meisten sicilischen bilder flüchtiger gezeichnet sind, auch die um ihrer feinheit willen gerühmten einen besondern eindruck machen, will ich nicht verschweigen. inschriften sind auf ihnen selten: auszer drei oder vier sinnlosen habe ich nur ein kaλóc auf 48, 2 und 1, auf diesem auch einen namen bemerkt. dem gegenüber stehen übereinstimmungen mit vasen die mehr oder weniger wahrscheinlich in Italien gefunden und aus Athen dort eingeführt sind, so B. 42, 3 Herakles mit dem stier aus Katania mit Gerhard auserl. vas. 98, 4, oder die figur des Memnon B. 42, 2 aus Gela mit der schale des Kaliades bei Fröhner 'musées de France' 10; der drei sich rüstenden Amazonen B. 52, 3 schwarzfig. mit den roten Amazonen bei Gerhard AV. 103; der laufenden frau B. 50, 3 aus Akragas, die erst verständlich wird durch die vergleichung von Gerhard AV. 292, 3. ja die ganze composition mit drei pferden, einem wagen und vier männern auf 52, 2 B. aus Syrakus ist augenscheinlich dieselbe wie auf der vorzüglichen, nach den inschriften gewis attischen vase bei Gerhard AV. 249 f., mit welcher Gerhard schon eine Münchener (Jahn 64) und Jahn zu dieser noch eine andere daselbst 130 (und 138) verglich. andere beispiele führe ich noch weiterhin an. jedenfalls wären damit attische vorbilder für die sicilischen gefäsze erwiesen.

Ehe ich die darstellungen selbst überblicke, sei noch auf die verschiedenartigkeit der in dieser samlung veröffentlichten thongeräte hingewiesen: auszer gefäszen grosz und klein, vorherschend allerdings lekythen, darunter hervorragend jene weiszen, die schon erwähnten thontafeln, ferner teller, dosendeckel, eine garnrolle (?) und ein stück jenes rätselhaften geräts, dessen bestimmung B. s. 70

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