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cendenz". Das Außenweltsbewußtsein ist ursprünglich ist psychologisch (associativ) ist logisch-transcendental. Die Eigenschaften, das Wesen der Objecte anbelangend s. Qualitäten, Ding an sich.

Zunächst das erste Problem. Der naive Realismus (s. d.) betrachtet die Objecte der Außenwelt als selbständige, vom Wollen und Erkennen durchaus unabhängige Wesenheiten, die so ziemlich die Eigenschaften der Vorstellungsinhalte haben. Die Wahrnehmung (s. d.) der Objecte bedeutet eine (reale, dynamisch-causale) Beziehung zwischen dem Ich und den Objecten. So auch noch der dogmatische Realismus (s. d.) der Philosophen (s. Wahrnehmung).

Doch unterscheiden die Welt des wahren Seins von der Vorstellungswelt die Eleaten (s. Sein), HERAKLIT (s. Werden), DEMOKRIT (s. Atom, Qualität), PROTAGORAS (s. Relativismus) u. a. PLATO stellt die Seinswelt der Ideen (s. d.) der unwesenhaften Welt der Sinnendinge gegenüber. ARISTOTELES spricht vom Object als vom vлоzɛiμɛvov aioðnτóv (De an. III 2, 426 b 8). Die Wahrnehmungsobjecte (aionrá) sind außer (9er) dem Erkennenden, die Denkobjecte aber in der Seele (De an. II 5, 417 b 20 squ.). Jede Wahrnehmung hat ein Object (έκαστη μὲν οὖν αἴσθησις τοῦ ὑποκειμένου αἰσθητοῦ ἐστιν, De an. III 2, 426 b 10 squ.). Die Wahrnehmung setzt unbedingt ein von ihr verschiedenes Object voraus: τὸ δὲ τὰ ὑποκείμενα μὴ εἶναι, ἃ ποιεῖ τὴν αἴσθησιν, καὶ ἄνευ αἰσθήσεως ἀδύνατον· οὐ γὰρ δὴ ἡ γ' αἴσθησις αὐτὴ ἑαυτῆς ἐστιν, ἀλλ ̓ ἔστι τι καὶ ἕτερον παρὰ τὴν αἴσθησιν, ὃ ἀνάγκη πρότερον εἶναι τῆς αἰσθήσεως (Met. IV 5, 1010 b 33 squ.). Die Stoiker stellen das inάoxei dem iлivoɛiodai, das zað iñóor«ow dem xar' iñivoiav gegenüber (Sext. Empir. adv. Math. VII, 426). Die Vorstellung (yavraoia) weist auf das Object hin (Plut., Plac. IV, 12). Den Scholastikern gelten die Objecte als Dinge außer der Vorstellung.

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An die selbständige Existenz der Objecte glauben BACON, HOBBES, DESCARTES, SPINOZA, LOCKE, LEIBNIZ, CHR. WOLF, REID u. a. (s. Realismus).

KANT unterscheidet von den empirischen Objecten (s. unten) die Dinge an sich (s. d.). - A. WEISHAUPT bemerkt: „Die Gegenstände außer uns mögen... an sich oder für andere Wesen sein, was sie wollen; für uns ... sind sie nicht weniger als wirkliche, reale Dinge“ (Üb. Mater. u. Ideal. S. 215). Nach TIEDEMANN ist Object der Vorstellung etwas außer ihr Vorhandenes, oder auch etwas als wirklich vorhanden fälschlich Angenommenes, von dem die Vorstellung hergenommen ist" (Theaet. S. 124). Unmittelbare Objecte sind die Empfindungen (l. c. S. 146 f.). BOUTERWEK bestimmt Object und Subject als die beiden entgegengesetzten Kräfte der Virtualität (s. d.). „Subject und Object sind als relative Realitäten entgegengesetzte Kräfte. Wir sind; aber nur, sofern uns etwas entgegenwirkt: und dieses Etwas ist; aber nur, sofern wir ihm entgegenwirken. Wir sind keine Dinge an sich, und die Objecte sind keine Dinge an sich. Die absolute Virtualität aber, die alles in allem ist, ist nicht in uns und nicht außer uns. Wir sind in ihr. Das Subject produciert das Object, sofern das Object auch das Subject produciert, das heißt: sofern wir beide erkennen als entgegengesetzte Realitäten. Wir sind, genau in demselben Maße, wie wir uns unterscheiden von der entgegengesetzten Realität“ (Apodikt. II, 73). M. DE BIRAN bestimmt die Objecte als „forces" (Oeuvr. III, p. 125 ff.). SCHELLING (s. unten) bemerkt: „Die Objecte selbst können wir nur als Producte von Kräften betrachten..., denn Kraft allein ist das Nicht-Sinnliche an den Objecten, und nur, was ihm selbst analog ist, kann der Geist sich gegen

überstellen" (Philos. d. Nat., S. 308). Im Absoluten sind Object und Subject identisch (s. d.). „Die absolute Identität kann nicht unendlich sich selbst erkennen, ohne sich als Subject und Object unendlich zu setzen.“ „Zwischen Subject und Object ist keine andere als qualitative Differenz möglich“ (WW. I 4, 123 ff.). Das Absolute ist die Indifferenz (s. d.), ist Subject-Object (s. d.); in der Entwicklung überwiegt teils das eine, teils das andere Moment. STEFFENS erklärt: Der Gegensatz zwischen Subjectivität und Objectivität ist also kein reeller Gegensatz; die wahre Realität ist nur da, wo er schlechthin verschwindet" (Grdz. d. philos. Naturwiss. S. 1, vgl. S. 10; vgl. J. J. WAGNER, Organ. d. menschl. Erk. S. 104 ff.). Nach HEGEL ist das „,Object" ein Moment in der dialektischen Entwicklung der Idee (s. d.), nämlich die „Realisierung des Begriffs, in welcher das Allgemeine diese eine in sich zurückgegangene Totalität ist, deren Unterschiede ebenso diese Totalität sind, und die durch Aufheben der Vermittlung als unmittelbare Einheit sich bestimmt hat“. „Object" ist sowohl „das eine noch weiter in sich unbestimmte Ganze, die objective Welt überhaupt“ als auch das Vereinzelte. Das Object ist nicht nur wesenhafte, sondern in sich allgemeine Einheit, nicht nur reelle Unterschiede, sondern dieselben als Totalitäten in sich enthaltend" (Encykl. § 193). „Das Object ist... der absolute Widerspruch der vollkommenen Selbständigkeit des Mannigfaltigen und der ebenso rollkommenen Unselbständigkeit desselben" (1. c. § 194). Das Object ist der „Schluß, dessen Vermittlung ausgeglichen und daher unmittelbare Identität geworden ist" (Log. III, 181). Nach J. E. ERDMANN ist der Geist Bewußtsein oder Ich, indem er die Natürlichkeit von sich abstreift. Dadurch hat er, sich ron ihr unterscheidend, sich in sich selber zurückgezogen, und womit er früher verflochten, was also seine eigene (kosmische, tellurische u. s. w.) Bestimmtheit war, das ist ihm jetzt objiciert, steht ihm als eine Außenwelt gegenüber" (Gr. d. Psychol. § 67). Nach MICHELET sind das Selbstbewußtsein und das Bewußtsein der Außenwelt Correlate (Anthropol. u. Psychol. S. 269). H. RITTER erklärt: „Indem wir in der Wahrnehmung die Erscheinungen auf ein Seiendes beziehen, bildet sich uns die Vorstellung eines Seienden, welches in seiner Erscheinung sich uns zu erkennen gibt. Die Vorstellung ist nicht ohne ein Vorgestelltes zu denken, und das Vorgestellte ist eben das, was als die Empfindung in uns erregend von uns in der Wahrnehmung gedacht wird. Dieses Vorgestellte nennen wir den Gegenstand der Vorstellung“ (Abr. d. philos. Log., S. 38). „Der Gegenstand der Vorstellung... ist also nichts als die Erscheinung, zu welcher nur der Gedanke hinzutritt, daß ein unbekannter Grund dieser Erscheinung vorhanden sein müsse“ (l. c. S. 46). GALUPPI erklärt: „Ogni sensazione, in quanto sensazione, è la percezione d'una esistente esterna" (Elementi di philos. I, p. 155). „La sensazione è di sua natura oggettiva, o pure l'oggettività è essenziale ad ogni sensazione" (1. c. p. 157). „La sensazione è distinta nella coscienza dalla cosa sentita, dalla cosa che sente, ed è legato a tutte e due" (1. c. p. 156). W. ROSENKRANTZ bemerkt: „Daß wir uns in der äußeren Anschauung leidend verhalten, davon überzeugen wir uns schon aus dem Gefühle der Notwendigkeit, nach welcher wir uns die Objecte darin nicht vorstellen können, wie wir wollen, sondern nur so, wie wir sie uns wirklich vorstellen. Dasjenige aber, was uns diese Notwendigkeit auferlegt, ist nichts anderes als das Object selbst" (Wissensch. d. Wiss. I, 168). ,,In der Natur gibt es nun kein Leiden, dem nicht auf der andern Seite eine Tätigkeit entspricht. Insoferne sich also in der äußern Anschauung das Subject dem Objecte gegenüber passiv

verhält, muß sich dieses jenem gegenüber activ verhalten. Alles Leiden besteht ferner in einem Bestimmtwerden durch das Tätige. Das Subject muß also durch das Object bestimmt werden" (1. c. S. 168). Die Objecte der äußeren Anschauung nehmen gleichsam zwei Seiten an,,,wovon sie uns nur die eine als Erscheinung in der Wechselwirkung mit uns zuwenden, während sie die andere, ihre eigenen, entgegengesetzten Bestimmungen enthaltende Seite in sich selbst zurückziehen" (1. c. S. 221).

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Nach ÜBERWEG ist das Object,,das durch unsere Bewußtseinsfunction Repräsentierte" (Welt- u. Lebensansch. S. 233). Nach MAINLÄNDER ist das Object ,,das durch die Formen des Subjects gegangene Ding an sich" (Philos. d. Erlös. S. 7). H. SPENCER erklärt: „The object is the unknown permanent nexus, which is never itself a phenomenon, but is that, which holds phenomena together" (Psychol. § 469 f.). Alle Objecte sind als solche relativ (First Princ. p. 78; ähnlich E. GROSSE, H. Spencers Lehre vom Unerk. S. 89, 93 ff.). Als ein Reales außer der Vorstellung betrachtet das Object E. V. HARTMANN (s. unten). WITTE betont, es gelinge nie, dem Objecte ganz zur Gegenwart zu verhelfen. ,,Die Vorstellung ist nicht das Vorgestellte, sie repräsentiert es bloß“ (Wes. d. Seele S. 52). Als Widerstand fassen das Object auf BAIN, HÖFFDING, JERUSALEM u. a. (s. unten). HAGEMANN bestimmt: „Wir müssen unterscheiden zwischen dem materialen und dem formalen Gegenstande. Ersterer ist der Gegenstand nach seinem ganzen Sein, seiner ganzen Erkennbarkeit; letzterer ist der Gegenstand nach einer bestimmten Seite, von einem bestimmten Standpunkte aus erkannt" (Log. u. Noet.5, S. 126). Aus der Wahrheit, daß wir von dem Gegenstande nichts anderes wissen können als durch unsere Vorstellung, folgt nicht, daß er außer unserer Vorstellung nicht existiere. Vielmehr stellen wir uns Gegenstände vor als solche, die auch dann, wenn wir sie uns nicht vorstellen, also unabhängig von unserer Vorstellung, existieren“ (1. c. S. 131). Die Vorstellung ist eine Nachbildung des Gegenstandes und stimmt insofern auch mit diesem überein" (ib.). Das Seiende offenbart sich unserem Vorstellen als ein ihm Gegenständliches, unabhängig von ihm Vorhandenes (1. c. S. 133). GUTBERLET versteht unter dem „materialen“ den Gegenstand, wie er in sich ist, unter dem „formalen" die Rücksicht, die Beziehung, den Standpunkt, von dem ihn die Erkenntnis betrachtet (Log. u. Erk. S. 7). Nach E. L. FISCHER sind die Wahrnehmungsobjecte nicht Bewußtseinszustände, da sie uns als außer uns erscheinen, uns widerstehen, und wir uns an ihnen praktisch betätigen können. „Demnach ist das sinnlich Wahrgenommene mehr als bloße Vorstellung und etwas anderes als ein subjectiver Bewußtseinszustand. Es muß etwas außerhalb meines Bewußtseins sein, da einerseits das, was tatsächlich in demselben vorgeht, erfahrungsgemäß sich auch als ein solch Inneres bekundet, und da wir anderseits nicht imstande sind, factische Bewußtseinselemente derart aus uns hinaus zu versetzen, daß sie denselben Charakter der Objectivität, der Äußerlichkeit und der Sachlichkeit empfangen, wie ihn allgemein und constant die sinnlichen Wahrnehmungsobjecte besitzen“ (Grundfr. d. Erk. S. 425 f., 427). Das Object ist nicht selbst im Bewußtsein, sondern es besteht zwischen beiden eine Connexion (1. c. S. 429). „Das wahrgenommene Object steht uns als etwas Gegenständliches gegenüber und ist außerhalb unseres Bewußtseins, das bloß vorgestellte Object dagegen bildet einen Inhalt unseres Vorstellens und ist innerhalb unseres Bewußtseins" (1. c. S. 63). HÖFFDING erklärt: „Dasjenige, das wir empfinden, ist Gegenstand äußerer Auffassung, nicht aber die Empfindung selbst,

die eine Bewußtseinstätigkeit ist.“ „Die äußere Erfahrung betrifft das, was anschaulich ist und der Bewegung im Raume Widerstand leisten kann“ (Psychol.

Nach E. v. HARTMANN ist das subjectiv-ideale Vorstellungsobject nur mittelbar ein Bewußtseinsrepräsentant des objectiv - realen Dinges an sich" (Kategorienlehre S. 40). B. ERDMANN betont: Wo von einem Gegenstand die Wirklichkeit ausgesagt wird, ist das sachliche Subject dieses Urteils nicht der Gegenstand oder das Vorgestellte als solches, sondern vielmehr das Transcendente, das als die Seinsgrundlage dieses Vorgestellten vorausgesetzt wird, in dem Vorgestellten sich darstellt.“ „Das Kriterium dafür, wenn Gegenständen ein transcendentes Subject zuzuerkennen ist, besteht darin, daß sie uns unabhängig von unserem Willen gegeben werden" (Log. I, 83). UPHUES vertritt eine,,Bildertheorie", wonach die Vorstellung den Gegenstand darstellt, „,abbildet", wie er unvorgestellt ist. Die Objecte treten in der Hülle von Vorstellungen auf, sind aber von diesen verschieden. Die Vorstellungen sind nicht die Gegenstände, sondern deren Repräsentanten (Üb. d. Erinn. S. 13 f.; Psychol. d. Erk. I, 145 ff.; Neue Bahnen 1896, H. 10, S. 529; Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 21. Bd., S. 470). Ähnlich H. SCHWARZ, welcher betont, daß der Ausdruck, durch den wir uns Objecte vergegenwärtigen, nicht selbst ins Bewußtsein tritt (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 21. Bd., S. 504 ff.; Archiv für systemat. Philos. 1897, S. 367 ff.; Psychol. d. Will. S. 142). F. BRENTANO sieht als das Wesen der psychischen Acte den Charakter des Gegenstandsbewußtseins an. Sie haben einen Inhalt, ein „intentionales“ (s. d.), ein gemeintes Object, beziehen sich unmittelbar auf ein solches, sind auf ein solches gerichtet. „Jedes psychische Phänomen ist durch das charakterisiert, was die Scholastiker des Mittelalters die intentionale (auch wohl mentale) Inexistenz eines Gegenstandes genannt haben, und was wir . . . die Beziehung auf einen Inhalt, die Richtung auf ein Object (worunter hier nicht eine Realität zu verstehen ist), oder die immanente Gegenständlichkeit nennen würden. Jedes enthält etwas als Object in sich, obwohl nicht jedes in gleicher Weise. In der Vorstellung ist etwas vorgestellt, in dem Urteil ist etwas anerkannt oder verworfen, in der Liebe geliebt, in dem Hasse gehaßt, in dem Begehren begehrt u. s w." (Psychol. I, 115; Urspr. sittl. Erk. S. 14). Den intentionalen sind die wirklichen Objecte nicht gleich, aber analog zu denken (Psychol. S. 10 f.). Jeder psychische Act hat zwei Objecte, ein „primäres“ (den intentionalen Inhalt) und ein „secundäres“ (den Act selbst). Die Inhalte des Empfindens sind von den Acten verschieden, sind ein Physisches, als solches aber Phänomene (1. c. S. 109, 122, 11). Ähnlich lehrt J. WOLFF (Das Bewußtsein u. sein Object S. 315 ff.). Auch A. MARTY: „Der immanente Gegenstand existiert, so oft der betreffende Bewußtseinsinhalt wirklich ist. Denn es gibt kein Bewußtsein ohne ein ihm immanentes Object; das eine ist ein Correlat des andern. Der Gegenstand schlechtweg dagegen . kann existieren oder auch nicht existieren“ (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 18. Bd., S. 443 f.). Ähnlich HÖFLER (Log. § 6); auch TWARDOWSKI, der vom,,Inhalt" (s. d.) den,,Gegenstand der Vorstellung unterscheidet. Sowohl, wenn der Gegenstand vorgestellt, als auch, wenn er beurteilt wird, tritt ein Drittes neben dem psychischen Act und seinem Gegenstande zutage, was gleichsam ein Zeichen des Gegenstandes ist: sein psychisches Bild, insofern er vorgestellt wird, und seine Existenz, insofern er beurteilt wird. Sowohl vom psychischen,Bild' eines Gegenstandes, als auch von seiner Existenz sagt man, daß jenes vorgestellt, diese beurteilt werde; das eigentliche Object des Vorstellens und Urteilens ist

aber weder das psychische Bild des Gegenstandes, noch seine Existenz, sondern der Gegenstand selbst" (Inh. u. Gegenst. d. Vorstell. S. 1, 9). „Der Gegenstand wird vorgestellt heißt: a. er ist Inhalt der Vorstellung, b. er ist zu einem vorstellungsfähigen Wesen in eine besondere Beziehung getreten, wodurch er nicht aufhört, Gegenstand zu sein (1. c. S. 15). Der Inhalt" ist das Mittel zur Vorstellung des Gegenstandes (1. c. S. 19). Es gibt keine gegenstandslosen Vorstellungen (1. c. S. 26). Auch die allgemeine Vorstellung hat ihren besonderen Gegenstand (1. c. S. 105 ff.). Gegenstand der Vorstellung ist nicht das Ding an sich, sondern alles substantivisch Genannte (1. c. S. 37). Eine adäquate Vorstellung gibt es von keinem Gegenstande, weil die Anzahl der Relationen der Gegenstandsmerkmale unabsehbar ist (1. c. S. 81 ff.). HUSSERL erklärt:,,Dem empirischen Ich stehen gegenüber die empirischen physischen Dinge, die Nicht-Ich, ebenfalls Einheiten der Coëxistenz und Succession und mit dem Anspruch dinglicher Existenz. Uns, die wir Ich sind, sind sie nur als intentionale Einheiten gegeben, das ist als in psychischen Erlebnissen vermeinte, als vorgestellte oder beurteilte Einheiten. Darum sind sie aber selbst nicht bloße Vorstellungen ... Die physischen Dinge sind uns gegeben, sie stehen vor uns, sie sind Gegenstände das heißt, wir haben gewisse Wahrnehmungen und ihnen angepaẞte Urteile, welche auf diese Gegenstände gerichtet sind. Dem System aller solcher Wahrnehmungen und Urteile entspricht als intentionales Correlat die physische Welt" (Log. Unt. II, 337). Die Complexionen der Dingelemente sind in keinem menschlichen Bewußtsein als complexe Ideen reell gegenwärtig (ib.). Die Empfindungen und Acte werden erlebt, die Gegenstände wahrgenommen, aber nicht erlebt. „Die Welt. . . ist nimmermehr Erlebnis des Denkens. Erlebnis ist das die-Welt-Meinen, die Welt ist der intendierte Gegenstand" (1. c. S. 365; vgl. S. 706). STUMPF betont:,,Das, woran sich die gesetzlichen Beziehungen finden, die den Gegenstand und das Ziel der Naturforschung bilden, sind nie und nimmer die sinnlichen Erscheinungen. Zwischen ihnen, wie sie jedem das eigene Bewußtsein darbietet, besteht nicht die regelmäßige Folge und Coexistenz, die der Naturforscher in seinen Gesetzen behauptet. Sie besteht lediglich innerhalb der Vorgänge, die wir als jenseits der sinnlichen Erscheinungen, als unabhängig vom Bewußtsein sich vollziehende statuieren, und die wir statuieren müssen, wenn von Gesetzlichkeit überhaupt die Rede sein soll. Mögen wir auch dieses Wirkliche in sich selbst gar nicht und seine Bezichungen nur in der ganz abstracten Form von Gleichungen erkennen, mag selbst die Raumanschauung, in der wir uns die Beziehungen zu versinnlichen pflegen, ein entbehrliches Symbol sein: diese gesetzlichen Beziehungen und das darin Stehende bilden die physische Welt der Wissenschaft, während die sinnlichen Erscheinungen, aus denen die physische Welt des gemeinen Bewußtseins sich aufbaut, lediglich die Bedeutung von Ausgangspunkten für die Erforschung jener rein mathematischen, ich möchte sagen algebraischen, Welt haben“ (Leib u. Seele S. 27 f.). Ähnlich lehrt auch WUNdt. Das ursprünglich Gegebene ist nicht die subjective Vorstellung, sondern das „, Vorstellungsobject“, welches außer dem Bewußtsein liegt und das Object bedeutet, „dem nur die Merkmale zukommen, die ihm in der Vorstellung beigelegt werden“. „Zu diesen Merkmalen gehört es, Object zu sein, es gehört aber dazu ursprünglich nicht im mindesten, von einem Subject vorgestellt zu werden." Die Objectivität ist ein ursprüngliches, nicht erst vom Denken erzeugtes Merkmal. Psychologisch besteht die Wirklichkeit des Objects darin, „daß es losgelöst gedacht werden kann von den psychischen Erleb

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