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len mechanisch ausgeschrieben hat. In seine Kenntniss der Verbalformen gewinnnen wir einen Einblick aus folgenden Proben. ἀπῄει ἀπήρχετο, ἀνεχώρει. εἴω τὸ πορεύομαι, διαλύσει ἐίω, ἤιον ἤιες, ἤικα για ἠίειν, καὶ ἐν συνθέσει ἀπηίειν, καὶ ἐν συναιρέσει ἀπῄειν. ήτω ὑπαρχέτω· «ἤτω ἡ δόξα κυρίου εἰς τοὺς αἰῶνας». τρίτον πρόσωπόν ἐστι προστακτικόν, ἀπὸ τοῦ εἰμὶ τὸ ὑπάρχω· ἡ μετοχὴ εἰς ἔντος, τὸ προστακτικὸν ἔτι ἔτω, ἐπεκτάσει ἤτω, καὶ πλεονασμῷ τοῦ Σ ἔστω. ἢ ἀπὸ τοῦ ἔω τὸ ὑπάρχω ἦεν ἦες ἦς, καὶ τὸ προστακτικὸν ἔε ἐέτω, καὶ κράσει τῶν δύο Ε εἰς Η ἤτω. - ἥστην ἐκαθέζοντο, δυϊκῶς· Ἀριστο φάνης Ὄρνισι (19)· «τὼ δ ̓ οὐκ ἄρ ̓ ἧστην». τινὲς δὲ διὰ τοῦ Ι ἴστην, ἀντὶ τοῦ ᾔδεσαν, οὐδὲν ἄλλο ᾔδεσαν ἢ δάκνειν. ἐνῶ τὸ ὠφελῶ. — ἀπέσσυτο ἐξέλιπε. σεύω τὸ ὁρμῶ, καὶ σύω, ἀφ ̓ οὗ τὸ σύμι, ἔνθεν τὸ ἔσσυτο. - Für die Kenntniss der Pronomina ist belehrend: παρὰ σφῇσι παρ' αὐταῖς. παρὰ σφίσι δὲ διὰ τοῦ Ι παρ' αὐτοῖς. Vielfach werden fehlerhafte Glossen registrirt. αἰαιοί (vgl. Aristoph. Βyz. p. 137) οἱ σύγγαμ βροι. αἴεσχος (statt αἴσακος) ὁ τῆς δάφνης κλάδος. γάμβρος ὁ ἀμέτοχος (nach Eur. Hec. 421: ἡμεῖς δὲ πεντήκοντά γ' ἄμμοροι τέκνων), δειλινήσας (statt δει ελιήσας Od. ρ 599) δείλης τοῦτο ποιήσας. ἐγήγαρτος (ἐπίχαρτος?) ὁ ἐπιχαρής. ἔσκαζεν (statt ἐσύκαζεν, vgl. Hercher Berl. Monatsb. 1875 p. 8) ἐνεδοίαζεν, ἀμφέβαλλεν. κέρκουρος – καὶ παροιμία «κέρκουρος (vielmehr κόρκορος) ἐν λαχάνοις». παιόλη (statt απαιόλη) παρὰ τὸ ἀπαιολεῖν. πέος (statt σπέος) τὸ σπήλαιον. Besonders aber bezeichnend für Kritik und Erklärung sind als Seitenstücke zu der oben Anm. 24 besprochenen Glosse γυρίης folgende Stellen. κατατρυφή και ταφυγή. «ἀλλ ̓ ἐρῶ· οὐ γὰρ ἔχω κατατρυφήν, ἀντὶ τοῦ

ἀποφυγὴν τοῦ μὴ εἰπεῖν (vgl. Soph. Οed. C. 218). λύγα σκοτεινά· «ἐφάνη γάρ οἱ αὐτὰ ἱστοῦ παρὰ κρόκαισιν ὡς λύγα πυρός» (Anth. Pal. 6, 266. wo Ruhnken ὡς αὐγὰ πυρός hergestellt hat). ὑπαίμακε διέφθειρεν· «οὐ σε κυνῶν γένος εἷλ ̓, Εὐριπίδη, ἀλλ ̓ Ἀίδης καὶ γῆρας ὑπαίμακεν» (vgl. Anth. Pal. 7, 51: ἀλλ ̓ Ἀίδης καὶ γῆρας· ὑπαὶ Μακέτῃ δ ̓ Ἀρεθούσῃ κεῖσαι). Diese Blüthenlese kann mit Leichtigkeit erheblich vermehrt werden. Wir aber entnehmen aus der Betrachtung derartiger Irrthümer, wie sie auch bei den namhaftesten Grammatikern vorkommen, eine Warnung vor dem trägen Autoritätsglauben. Es ist ein altes Wort und kann doch kaum oft genug gesagt werden: sapere aude.

(Tiré du Bulletin, T. XXII, pag. 1-102.)

27 Avril
9 Mai

1876.

Parerga archaeologica. Von Ludolf Stephani.

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XXIX.

Ein von mir besonders hoch geachteter Gelehrter hat es mir als zweckmässig bezeichnet, dass ich mich über zwei einzelne Fragen meiner Untersuchung über den Westgiebel des Parthenon') um der Schwachen willen noch etwas ausführlicher ausspreche: über die von Pheidias in seiner Composition zugelassene Vereinigung von zwei ein wenig aus einander liegenden Zeit-Momenten2) und über die Berechtigung der Lesart «ferum» bei Ovid3), soweit sich dieselbe schon vom rein-philologischen Standpunkt aus ohne Berücksichtigung der in den Kunstwerken liegenden Beweise ergiebt.

Zwar habe ich bei der Ausführung dieser Untersuchung, wie auch sonst, vorzugsweise eine aufgeklärtere Zukunft im Auge gehabt1), für welche natürlich

1) Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1872. p. 5–142. 221-224. 1873. p. 242-244.

2) Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1872. p. 116. 3) Metam. V1, 76.

medioque e vulnere saxi

Exiluisse ferum.

4) Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 1872. p. 64.

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Elementar-Begriffe der philologisch-archaeologischen Wissenschaft, wie die, um welche es sich bei den beiden genannten Fragen handelt, nicht erst einer ausführlicheren Besprechung bedürfen werden. Doch entspreche ich gern auch jener Aufforderung, zumal da ich befürchte, dass die erhoffte Aufklärung nicht eher wird eintreten können, als nachdem die von Welcker und Jahn in rohester Gestalt in Umlauf gesetzten Schlagwörter völlig abgenutzt sein werden und die Wissenschaft dadurch wieder in den Stand gesetzt sein wird, zu wirklich freier und selbstständiger Forschung zurückzukehren. Bis dahin wird sich meines Erachtens der gegenwärtige Zustand nicht wesentlich ändern können, ein Zustand, dessen Entstehung sich leicht dadurch erklärt, dass die beiden genannten Gelehrten den ihnen eigenthümlichen, allbekannten Mangel an Logik und Schärfe des Gedankens so wie an Einsicht in das Wesen der Kunst und des künstlerischen Gedanken-Processes natürlich auf andere Weise, Jahn namentlich durch pikante Eleganz der Darstellung, in der er in der That Meister war, zu ersetzen suchten, während so viele Andere es passender fanden, unter der Aegide dieser beiden Gelehrten das von ihnen Überlieferte zu wiederholen und weiter auszuführen, als auf eigene Gefahr und mit eigener Kraft wirklich neue und richtigere Anschauungen aufzusuchen und mit methodischer Strenge zu begründen.

Um so mehr habe ich es für meine Pflicht gehalten, bei Gelegenheit meiner Behandlung der ehemals im Westgiebel des Parthenon vorhandenen Sculpturen in eben so maasvollen als freimüthigen Ausdrücken an einem so schlagenden Beispiel zu zeigen, wie wenig

jene gegenwärtig weit überwiegende Art, die Archaeologie zu betreiben, selbst da, wo schon seit langer Zeit alle nöthigen Hülfsmittel in reichstem Maase zu Gebote stehen, geeignet ist, die Erkenntniss des Wahren zu vermitteln, und ich freue mich um so lebhafter, dies gethan zu haben, da mir unmittelbar darauf von einer nicht geringen Zahl der urtheilfähigsten und ausgezeichnetsten Männer, welche natürlich dem gegenwär tig an so vielen Orten fast alle Lebensverhältnisse vergiftenden Parteitreiben vollkommen fremd sind, nicht nur die vollständigste Zustimmung zu meinem wissenschaftlichen Resultat, sondern namentlich auch die Überzeugung ausgesprochen wurde, dass eben jener Nachweis, wenn auch erst nach langer Zeit, doch nicht ohne Nutzen für die Wissenschaft bleiben werde 5).

So naiv aber war ich natürlich nicht, dass ich nicht vorausgesehen hätte, dass ich mir den Zorn und Hass aller Derjenigen, deren Interessen dadurch verletzt wurden, in um so höherem Grade zuziehen würde, je zwingender meine Deductionen waren; allein ich konnte keinen Augenblick daran zweifeln, dass ich mich zum Besten der Wissenschaft dieser Unannehmlichkeit zu unterziehen hatte. Ich habe daher auch gegen einen vor Kurzem erfolgten Angriff, welcher Sachkenntniss und logische Kraft der Gedanken durch Redewendungen ersetzen zu können hofft, welche gebildeten Kreisen unbekannt sind, Nichts zu erinnern, sondern kann nur meine volle Befriedigung darüber aussprechen, dass ein solcher Versuch, den durch meine Untersu

5) Mit Vergnügen verweise ich in ersterer Beziehung auch auf die mir so eben zugehende Abhandlung von De Witte: Mon. Gr. publ. par l'ass. pour l'encour. des ét. gr. Nr. 4. 1875. p. 13 — 22.

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