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ZWEITES BÄN

AENEIDE BU

ELFTE AUF

BEARBEIT

VON

PAUL DEUT

BERLIN

WEIDMANNSCHE BU

1891.

chens mit tiefgefühltem Danke, de seinen Lesern Abschied genomme Nach ihm hat Carl Schaper treten und von diesem Bändche ersten zwei neue Auflagen gew ihn im besten Mannesalter am Tod dahin nil iam caelestibus mitamur honore.

In der neuen Auflage galt vor dem Wollen und Wirken de mit der Rücksicht auf die Anfor gemessen zu vereinigen. Das v wohl sagen: so gern ich seine verwaisten Buches übernahm, h oft wieder abgeben mögen. Ja dafs ich die jahrelang erprobte lichst unverändert halten wollte, umgestalten sollte. Dafs ich es zu erwarten; ich genüge mir s mich wenigstens bemüht, eine A dem ich mit der Mehrzahl der N sammenzutreffen hoffe,

Der Text ist wesentlich derselbe geblieben und nur in einigen Dingen meiner Ausgabe von 1889 angeglichen, in welcher ich übrigens auch über handschriftliche Lesarten und allerlei Vermutungen vorläufig Bescheid zu suchen bitte die dürftigen Angaben des Anhangs, namentlich über Ladewigs Abweichungen von Ribbeck und Haupt, sind weggefallen, sofern nicht Abweichungen vom früheren Texte oder besondere Erörterungen dies verboten. Dafür bringt der Anhang mancherlei Hinweise auf wichtige Arbeiten der Neuzeit, deren Ergebnisse dem vorliegenden Kommentare nur kurz oder gar nicht einzuverleiben waren, weil in erster Reihe die Bedürfnisse der Schule Beachtung verlangten.

Stark verändert sind die Anmerkungen, wie früher von Schaper, so jetzt von mir. Für die Form galt als Ziel: bei aller Kürze möglichst klar. Die Citate sind gesäubert und bisweilen vermehrt; auch öfter ausgeschrieben, namentlich die aus der Ilias. Um unnötige Fingerarbeit zu sparen, giebt meist ein kurzes Stichwort an, was man am angegebenen Orte belegt findet. Verweisungen auf die zwei andern Bändchen sind nach Kräften vermieden und die wichtigsten Regeln über Dehnung, Hiatus, Synizese u. dgl. aus dem dritten Bändchen hierher gezogen. Umgekehrt fehlen allerlei stereotyp gewordene Verweisungen, namentlich auf die Besprechung der Archaismen*) auf S. 7 des ersten Bändchens, der Hypermeter zu I 332, der Halbverse zu I 534, zuletzt auch der verschiedenen Fälle der Allitteration zu III 412 u. a. m., was jedesmal nachzuschlagen weder lockt noch lohnt. Gestrichen sind auch die in ihrer Vereinzelung und Unbestimmtheit meist wenig nutzbaren Angaben über Vergils Neuerungen im Wortschatz, für welche hiermit kurz auf Ladewigs in wenigen Kleinigkeiten berichtigtes Verzeichnis auf S. 285 f. hingewiesen sein mag, und über die Abweichungen vom prosaischen Sprachgebrauch, die bei der Dichterlektüre zu erörtern nicht mehr statthaft erscheint.

*) Über sie handelt jetzt eingehend K. Wotke, Wiener Studien VIII 1886 S. 131/48.

Von sachlichen Erklärungen ist ohne weiteres entfernt, was zweifellos unhaltbar war. Ebenso viel Unsicheres. In manchen Fällen ist die alte Deutung im Anhange kurz besprochen, in einzelnen umgekehrt dort eine neue vorgeschlagen. Die Änderungen ergaben sich teils aus eigenen Erwägungen, teils aus fremden Vorschlägen, deren Urheber und Fundorte oft ausdrücklich im Anhange genannt sind, besonders wo es sich empfiehlt, die Quelle selber nachzulesen. Im Kommentare jedem einzelnen Gedanken den Ursprungsstempel beizufügen wäre zu umständlich, ja oft unmöglich gewesen. Dafs ich andern viel verdanke, gestehe ich mit Freuden. Man wird hoffentlich erkennen, bisweilen vielleicht an einem einzelnen Worte, wie ich nicht nur die eingehenden Beurteilungen der früheren Auflagen *), sondern auch sonst die einschlägige Litteratur zu verwerten gesucht habe. Namentlich wirkten anregend H. Th. Plüfs (Vergil und die epische Kunst. Leipzig 1884), O. Ribbeck (Geschichte der römischen Dichtung. Bd. II. Stuttgart 1889) und R. Sabbadini (Studi critici sulla Eneide. Lonigo 1889). Ebenso habe ich Brosin und Gebhardi-Ihm wiederholt zu Rate gezogen, ohne jedoch darum die bewährte Eigenart des vorliegenden Buches aufzugeben. Unmittelbar meiner Arbeit galten wertvolle Winke des Herrn Geh. Rates Sauppe in Göttingen, des hochgeehrten Obmanns der Weidmannschen Sammlung von Klassikern mit deutschen Anmerkungen. Endlich bin ich meinem Kollegen K. Jahr wie für freundliche Hilfe bei der Korrektur so auch für allerlei sachliche Bedenken und Nachweise zu herzlichem Danke verpflichtet.

Zum Schlufs noch ein Wort über meine Stellung zum Dichter selber. So unrichtig es war, wenn man früher alles Mangelhafte bessern oder als unecht streichen zu sollen meinte,

*) Vgl. besonders O. Güthling, Philol. Rundschau 1881 S. 1241 f., T. in T., Korrespondenzblatt f. d. Gelehrten- und Realschulen Württembergs 1885 S. 410 f., und E. Eichler, Zeitschrift f. d. österreich. Gymn. 1886 S. 265 f.

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