3 1924 073 424 065 VERGILS GEDICHTE Erklärt von TH. LADEWIG Erstes Bändchen: BUCOLICA UND GEORGICA. Siebente Auflage von CARL SCHAPER. BERLIN Weidmannsche Buchhandlung. 1882. Aus dem Vorwort zur fünften Auflage. In diesem ersten Teile meiner Schulausgabe des Vergil habe ich keinen Anstand genommen, einen grofsen Teil der Anmerkungen wörtlich aus dem allseitigen und gründlichen Kommentare von J. H. Vofs und den durch Präcision und gefällige Form sich auszeichnenden Bemerkungen Fr. Jacobs' (Blumenlese der römischen Dichter II, p. 272-462) zu entnehmen. Dafs daneben die neueren Ausgaben Jahns und des um die Textgestaltung und richtige Erkenntnis des Vergilischen Sprachgebrauchs hochverdienten Wagner, sowie gelegentliche Bemerkungen anderer Gelehrten über einzelne Stellen des Vergil gewissenhaft zu Rate gezogen sind, versteht sich von selbst. Ist nach solchen Vorgängern die Zahl der Stellen, an denen ich selbst das Verständnis des Vergil gefördet zu haben glaube, auch nur gering, so hängt der Wert einer Schulausgabe doch auch nicht von der Menge neuer Erklärungen, sondern von dem Takte ab, den der Herausgeber in der Benutzung und Verarbeitung des vorhandenen Materials bewährt. Und in dieser Beziehung kann ich versichern, stets bemüht gewesen zu sein, die Schüler zum vollen Verständnis des Sinnes und Zusammenhanges zu führen und die Anmerkungen so einzurichten, dafs die Selbstthätigkeit der Schüler überall, wo ihre Kräfte ausreichend schienen, in Anspruch genommen würde. Wesentlich unterscheidet sich diese Auflage von den früheren durch die stete Hinweisung auf die sprachlichen Neuerungen Vergils. Mich leitete dabei der Wunch, den Schülern die grofsen Verdienste Vergils um die Bereicherung und Ausbildung der lateinischen Sprache recht anschaulich zu machen und ihnen zu zeigen, wie vielfach Vergil den lateinischen Sprachschatz vermehrt habe und wie viele neue Verbindungen und syntaktische Fügungen ihm ihren Ursprung verdanken. Freilich kann ich hier bisweilen zu weit gegangen sein und sprachliche Erschei |